Es ist DIE große Frage derzeit, die nicht nur die Mercedes-Fans, sondern auch das ganze Formel-1-Fahrerlager beschäftigt: Wer wird der Nachfolger von Lewis Hamilton, der den Mercedes-Rennstall zum Ende der Saison verlässt, um bei Ferrari ein neues und wahrscheinlich letztes Kapitel seiner Karriere aufzuschlagen? Verstappen, Sainz, Schumacher - illustre Namen machten sich Hoffnungen bzw. wurden gehandelt. Offenbar ist dieses Cockpit nun neu besetzt worden.
Antonelli rückt auf
Laut Informationen von RTL/NTV hat sich Teamchef Toto Wolff nun festgelegt, den hoch talentierten Mercedes-Junior Andrea Kimi Antonelli in Hamiltons Auto zu setzen. Der 17-Jährige, der zur Zeit seine erste Saison in der Formel 2 bestreitet und nebenbei Ersatzfahrer bei Mercedes ist, wird zur nächsten Saison zum Stammfahrer befördert. Spekuliert wurde darüber schon lange, aber es schien unklar, ob Mercedes das Risiko eingehen würde, einen so jungen Fahrer einer solchen Drucksituation auszusetzen.
Antonelli durfte in diesem Jahr bereits mehrfach Silberpfeile aus den Vorjahren testen und konnte dabei offenbar überzeugen. Zudem stammt der Italiener aus der langfristig angelegten Mercedes-Juniorförderung. Es wäre nur naheliegend, dem eigenen Junioren nun ähnlich wie zuvor George Russell ein Cockpit zu geben, anstatt wie nach dem Rosberg-Abgang die eigenen Junioren (damals unter anderem Pascal Wehrlein) zu übergehen und in fremden Teams zu wildern.
Am Rande des F1-Rennens in Kanada "verquatschte" sich Toto Wolff am Sky-Mikrofon und verkündete, dass man Carlos Sainz abgesagt hätte, weil man sich für den eigenen Nachwuchs entschieden hätte. "Wir haben Carlos dargelegt, dass wir auf junge Fahrer setzen werden. Wir wollen uns auf Kimi Antonelli konzentrieren, junge Fahrer sind unsere Zukunft." Als ihm bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte, versuchte er noch, ein wenig zurückzurudern. Die Entscheidung wäre noch nicht gefallen, schob er schmunzelnd nach. "Es gibt ja noch einige andere interessante Fahrer." Die Verkündung möchte man offenbar groß zelebrieren.
Viele Fahrer waren im Topf
Hamilton selbst hält den jungen Italiener für einen guten Nachfolger. Er wisse allerdings nicht, was die Pläne von Mercedes seien. "Wenn es aber mein Job, wenn es meine Rolle wäre, dann würde ich wahrscheinlich Kimi nehmen", sagte der 39-Jährige im Mai.
Toto Wolff hatte zuvor mit allen Mitteln versucht, aus der Horner-Krise bei Red Bull Kapital zu schlagen und Weltmeister Max Verstappen loszueisen. Eine Zeit schien es, als sei dieser gar nicht abgeneigt, aber mittlerweile hat sich die Lage bei den Bullen beruhigt, sodass der Niederländer wohl bleiben wird. Mick Schumacher, den viele deutsche Medien ins Cockpit schreiben wollten, hatte wohl von Anfang an schlechte Chancen, obwohl er - im Gegensatz zu Antonelli - über viel F1-Erfahrung verfügt. Für Schumacher könnte sich bei seinem derzeitigen Arbeitgeber Alpine demnächst eventuell eine Tür öffnen, da Esteban Ocon - übrigens auch ein ehemaliger Mercedes-Junior - zum Saisonende vor die Tür gesetzt wurde. Dieser machte sich auch Hoffenungen auf das Hamilton-Cockpit, gilt aber als (zu) schwieriger Charakter. Antonelli muss nun zeigen, dass er dieser riesigen Herausforderung gewachsen ist. In den unteren Formel-Klassen konnte er bis jetzt absolut überzeugen.
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