Traditions-Autozulieferer ist pleite

Autositz-Hersteller RECARO Automotive meldet Insolvenz an

Traditions-Autozulieferer ist pleite: Autositz-Hersteller RECARO Automotive meldet Insolvenz an
Erstellt am 29. Juli 2024

Die Pleitewelle in Deutschland geht weiter und trifft einen weiteren Automobilzulieferer. Das Traditionsunternehmen Recaro Automotive, hat heute beim Amtsgericht Esslingen den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt, berichtet das Handeslblatt. Das Gerichte ordnete eine vorläufige Eigenverwaltung an. Von der Insolvenz ist der Standort des Unternehmens in Kirchheim unter Teck betroffen. Die Zukunft der 215 Beschäftigten ist ungewiss.

RECARO wurde im Jahr 1906 von dem Sattler Wilhelm Reutter als „Stuttgarter Carosserie- u. Radfabrik“ gegründet. Der Firmenname RECARO ist zusammengesetzt aus den ersten beiden Buchstaben des Nachnamens des Firmengründers und den ersten vier Buchstaben des Wortes „Carosserie". RECARO entwickelte sich von der Produktion von Karosserien und Fahrzeugsitzen zur weltbekannten Marke für innovative und komfortable Autositze. 1965 wurde der erste Nachrüstsitz vorgestellt. Im Laufe der Jahre führte RECARO zahlreiche Innovationen ein, darunter den ersten Sportsitz (1967). Der „RECARO Schalensitz“ ist der erste sportliche Sitz von RECARO mit Straßenzulassung. Er setzt mit körpernah geformter Sitzschale, Einstellmöglichkeiten und Schaumstoffpolsterung Maßstäbe bei Sicherheit, Leichtbau und Komfort. 1977 folgt die erste Leichtbauschale (1977). 2005 wird der erste universellen Seitenairbagsitz (2005) auf den Markt gebracht. Zu den jüngsten Entwicklungen zählen der vollelektrische Sportsitz RECARO Sport C (2023) und exklusive Performance-Drehstühle für den Arbeitsplatz


Auch als Karosseriebauer war Reutter erfolgreich aktiv: 1930 wurde Reutter durch die Zusammenarbeit mit Wanderer und dem Konstruktionsbüro Porsche zum Haus- und Hoflieferanten. Reutter setzte die ersten Porsche-Entwürfe um. 1953 verlagerte Reutter die Produktion nach Zuffenhausen. Bis 1963 wurden dort fast 78.000 Porsches gebaut. Ende 1963 übernahm Porsche das Karosseriewerk, und Reutter konzentrierte sich fortan auf die Sitzherstellung.

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