Deutsche Umwelthilfe macht gegen Öko-Diesel HV100 Stimmung

DUH: „HVO100 noch schmutziger als herkömmlicher Diesel“ - Update: ADAC spricht von Verzerrung der Sachverhalte

Deutsche Umwelthilfe macht gegen Öko-Diesel HV100 Stimmung: DUH: „HVO100 noch schmutziger als herkömmlicher Diesel“ - Update: ADAC spricht von Verzerrung der Sachverhalte
Erstellt am 27. Juni 2024

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und das Verbrennungsmotor-Fahrerlager werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Kaum, dass es den Öko-Diesel HV100, welcher auch laut Bundeswirtschaftsministerium die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen um bis zu 90 Prozent verringert und die "lokale Umweltbelastung in Städten und Kommunen" reduziert, in Deutschland für private Konsumenten gerankt werden darf, stellt ihn die Deutsche Umwelthilfe in einer Pressemitteilung vom 27.06.2024 als umweltschädlichen Kraftstoff an den Pranger. Die Initiative „HVO100 goes Germany“ hat auf die DUH-Vorwürfe gegen HV100 in einer Stellungnahme reagiert: „Die DUH führt jetzt eine Scheindebatte um HVO100, weil ein non-fossiler, klimaschonender Dieselkraftstoff nicht in deren ideologisch geprägtes Weltbild passt“, sagt Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland e.V. und Initiator der Kampagne „HVO100 goes Germany“.

Die Deutsche Umwelthilfe will und mag von einem klimafreundlichen Betrieb des HV100-Kraftstoffes nichts hören. Während die Befürworter für diesen u.a. aus altem Frittierfett gewonnenen Kraftstoffs Zahlen ins Feld führen, die den „Öko-Diesel“ mit im Vergleich zu fossilem Diesel 90 Prozent geringeren Treibhausgasemissionen, bis zu 33 Prozent weniger Feinstaub und bis zu 9 Prozent weniger Stickoxid als „ziemlich „sauberen“ Kraftstoff ausweisen, hält die Deutschen Umwelthilfe (DUH) mit eigenen Messergebnissen dagegen. Die Messungen der Deutschen Umwelthilfe, die das DUH eigene Emissions-Kontroll-Instituts mit einem Euro-5-Diesel-Pkw ermittelt hat, hätten ergeben, dass der neue Dieselkraftstoff HVO100 sogar gesundheitsschädlicher sei als herkömmlicher Diesel. So weit. So merkwürdig, denn bei dem erwähnten Euro- Diesel-Pkw handelt es sich  um einen VW Touareg 3.0 TDI Euro 5  - ein Fahrzeug, das keine HVO-Freigabe besitzt. Aber das stört die DUH offenbar nicht.

Laut DUH habe es bei der Verwendung von HVO100 im Vergleich zu konventionellem Diesel bei den Stickstoffoxiden (NOx) einen einen Anstieg der Emissionen um 20 Prozent gegeben. Des Weiteren weist die DUH darauf hin, dass die Zahl der besonders gesundheitsschädlichen ultrafeinen Partikel bei der Verwendung von HV100 deutlich ansteigen würde. Aus Sicht der DUH ist HVO100 alles andere als eine saubere Sache.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, schimpft: „HVO100 ist weder besser fürs Klima als konventioneller Diesel, noch löst der angebliche Fritten-Diesel das bestehende Luftreinhalteproblem in unseren Städten.“ Die DUH macht darum Druck auf den Bundesverkehrsminister. Jürgen Resch: "Wir haben Bundesverkehrsminister Volker Wissing aufgefordert, die falschen Aussagen zu einer angeblich reduzierten Umweltbelastung in den Städten und Gemeinden durch den HVO100-Diesel sofort zu stoppen. Wir wollen von ihm darüber hinaus wissen, seit wann ihm die gesundheitlich problematischen Messwerte bekannt sind. Bis zum 12. Juli hat der Minister Zeit, uns entsprechende Abgasmessungen zu übermitteln.“

Die Inititaive „HVO100 goes Germany“ hat auf die DUH-Vorwürfe gegen HV100 in einer Stellungnahme reagiert: „Die DUH führt jetzt eine Scheindebatte um HVO100, weil ein non-fossiler, klimaschonender Dieselkraftstoff nicht in deren ideologisch geprägtes Weltbild passt. Die Fakten sehen anders aus. Einen umweltfreundlichen Kraftstoff wie HVO haben wir uns jahrelang gewünscht und können ihn jetzt sofort nutzen – wie das fast alle anderen europäischen Länder bereits machen. Das ist Technologieoffenheit und so lässt sich Mobilität und Klimaschutz vereinen“, so Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland e.V. und Initiator der Kampagne „HVO100 goes Germany“.

Update 27.6.2024, Stellungnahme ADAC: "Neuen Dieselkraftstoff nicht schlechtreden"

Potentiale von HVO100 für klimafreundlicheren Verkehr

Neuen Dieselkraftstoff nicht schlechtreden

Unter Berufung auf ADAC Zahlen macht die Deutsche Umwelthilfe heute den durchsichtigen Versuch, den neuen Dieselkraftstoff HVO100 zu diskreditieren.

Die DUH kommt aufgrund im Vergleich zu konventionellem Diesel leicht steigender Werte bei ultrafeinen Rußpartikeln und Stickoxiden zu der Einschätzung, der Kraftstoff sei „gesundheitlich problematisch“ und HVO100 eine „Scheinlösung“.

Dazu stellt der ADAC fest: Bei Messungen des ADAC zu den Emissionen von HVO100 wurden die Grenzwerte sowohl bei den Rußpartikeln (PN) als auch bei den Stickoxiden (NOx) um bis zu 97 Prozent bzw. 78 Prozent unterschritten. Die alarmistische Darstellung der DUH ist vor diesem Hintergrund höchst tendenziös und trägt zur Verunsicherung von Verbrauchern bei.

Eine solche Verzerrung der Sachverhalte ist für den ADAC nicht nachvollziehbar. Damit zerredet die DUH die Chancen von HVO100 für einen klimafreundlichen Verkehr. Gerade vor dem Hintergrund eines zögerlichen Hochlaufs der Elektromobilität gilt es, die Möglichkeiten alternativer Kraftstoffe für Bestandsfahrzeuge voll auszuschöpfen.

Fraglich ist zusätzlich, warum die DUH bei eigenen Messungen mit dem Touareg 3.0 TDI Euro 5 ein Fahrzeug genutzt hat, dass keine HVO-Freigabe besitzt. ADAC Technikpräsident Karsten Schulze: „Für mich ist das Ziel der Untersuchung sowie der Veröffentlichung klar. Es geht um Stimmungsmache und nicht um die Sache. Schade, dass sich die DUH aus ihrer Verantwortung für Klimaschutz im Verkehr verabschiedet“.

Leser interessieren sich auch für diese Themen

Jetzt feiert der Verbrenner auch bei VW ein großes Comeback Volkswagen investiert 60 Milliarden in Verbrenner-Entwicklung Nachdem die Halden unverkaufter E-Auto-Neuwagen wachsen und wachsen und wachsen, vollzieht man bei VW eine Kehrtwende in der Antriebsstrategie

Ola Källenius hat einen neuen Stern Boss Benz  

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community