Welcher Fahrzeughersteller darf sich für das Jahr 2023 mit dem prestigeträchtigen Titel „weltweit führende Premium-Automobilmarke“ schmücken? Nachdem Mercedes-Benz 2016 diesen Titel von BMW „raubte“ und in den Folgejahren souverän verteidigte, mussten die Stuttgarter die Krone für 2021 wieder an die Münchner zurückgeben. 2022 machte BMW die Titelverteidigung klar. Gelang Mercedes-Benz trotz der herausfordernden Zeiten, die freilich für alle Autobauer galten und gelten, für das Jahr 2023 wieder der Sprung ganz oben aufs Treppchen? Nein, nach Lage der Dinge ist der Titelkampf zugunsten von BMW entschieden. In einer Pressemitteilung vom 09.01.2024 erklären die Münchner sich schon zum Sieger: "Marke BMW auch im Jahr 2023 erneut Nummer 1 im weltweiten Premiumsegment“, lautet die Jubelmeldung, die Mercedes-Benz auf die nachrangigen Plätze verweist.

Nummer 1 im weltweiten Premiumsegment 2023: Kann die Titelverteidigung von BMW Mercedes-Benz egal sein?

Mercedes hat die Quartalszahlen Q4 und die „amtlichen“ Zahlen zum Gesamtjahr zwar noch nicht vorgelegt - doch ist der Vorsprung von BMW nach den heute aus München vorgelegten Zahlen überdeutlich (Update 11.01.: Mittlerweile liegen die Mercedes-Zahlen vor: Mercedes-Benz Cars erzielte 2023 einen Jahresabsatz von 2.043.800 Einheiten). Rechnen wir mal nach: Bei Mercedes-Benz erreichten die Verkäufe in den ersten drei Quartalen die Zahl 1.529.800. Die BMW Group meldet für das Gesamtjahr 2023 für die Kernmarke BMW weltweit 2.253.835 ausgelieferte Fahrzeuge. Mercedes-Benz müsste also im vierten Quartal mindestens 724.036 ausgelieferte Pkw in den Büchern stehen haben, um BMW noch zu überholen. Das allerdings ist eine Größenordnung, bei der alles besser als bestens für den Stern in den Monaten Oktober, November und Dezember hätte laufen müssen. Nach derzeitige Lage der Absatzentwicklung auf den Weltmärkten kann eine erfolgreiche Aufholjagd dem Stern im vierten Quartal des Jahres 2023 aber nicht gelungen sein. Das kann sich auch BMW ausrechnen und heute selbstbewusst mitzuteilen, dass es gelungen ist, auch 2023 die Spitzenposition im weltweiten Premiumsegment zu behaupten.

Bei Mercedes-Benz mag man die BMW-Meldung, man sei auch 2023 die Nummer 1 im Premiumsegment, mit Gleichmut zur Kenntnis nehmen. Offiziell will der Erfinder des Automobils, seitdem Ola Källenius im Chefsessel sitzt, ja nicht mehr auf die Stückzahlen schielen. Qualität statt Quantität soll den Unterschied machen. Wichtiger als Volumen sei die Marge. Dass sich Mercedes-Benz in der Kommunikation nach außen als „begehrenswerteste Premiumautomobilmarke“ darstellt und gleichzeitig auf der Beliebtheitsskala der Premium-Neuwagen-Käufer hinter BMW rangiert, kann in Stuttgart allerdings kein Grund sein, vollkommen selbstzufrieden zur Tagesordnung überzugehen.

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