Wasserstoff, e-Fuels oder die Batterie? Was treibt uns morgen an? Bei Daimler Truck stellt man sich breit auf. Man möchte für verschiedne Szenarien optimal gewappnet sein. Undso gehört es auch dazu, die Batterie-Technik zu testen und an ihre Grenzen zu bringen. Mit einem batterieelektrischen schweren Verteiler-Lkw vom Polarkreis bis nach Stuttgart zu fahren ist selbst für erfahrene Entwickler etwas Besonderes.
Auf einer so langen Strecke wird der Mercedes-Benz eActros 300 als Sattelzugmaschine in Zukunft eher nicht von Kunden eingesetzt werden. Aber das Fahrzeug mehrere Tage lang am Stück unter den unterschiedlichsten klimatischen und topographischen Bedingungen im Realbetrieb prüfen zu können, ist für die Entwickler die beste Gelegenheit, um daraus Maßnahmen für mögliche Optimierungen der Funktionen und Systeme abzuleiten.
Wie verhält sich ein batterie-betriebener 25-Tonnen-Koloss?
Unmittelbar vor der 3.000-Kilometer-Fahrt hatten die Ingenieure von Mercedes-Benz Trucks das Fahrzeug im Rahmen der Erprobungen im finnischen Rovaniemi bereits ausgiebig unter winterlichen Bedingungen getestet. Bei Temperaturen von bis zu minus 25 Grad standen dort neben dem Fahrverhalten auf vereisten und verschneiten Fahrbahnen insbesondere das Startverhalten sowie die Kälteabsicherung der Antriebskomponenten, Software und Schnittstellen im Fokus. Auf der Rückfahrt ging es vor allem darum, den auf 25 Tonnen beladenen eActros im realen Verkehrsgeschehen unter die Lupe zu nehmen.
Die Tour musste behutsam durchgeplant werden
Die drei Batteriepakete der eActros 300 Sattelzugmaschine sorgen für eine Reichweite von bis zu 220 Kilometern ohne Zwischenladen.
„Im Vorfeld haben wir die einzelnen Etappen exakt und sehr konservativ mit etwa 150 Kilometern geplant, um etwa auch bei Stau oder Stop-and-Go-Verkehr problemlos die vorgesehenen Ladepunkte anfahren zu können“, berichtet Marc Schniederjan, der als Teamleiter bei Mercedes-Benz Trucks für den Betrieb von Versuchsfahrzeugen verantwortlich ist und die Rückfahrt koordiniert und begleitet hat.
Dreimal am Tag wurde vollgeladen
„Bei nur minimalen Minusgraden hielt sich die Reichweiteneinbuße aber auch ohne das Pre-Conditioning, also dem Vorklimatisieren, in Grenzen“, so Marc Schniederjan. Während der Fahrt mit einer Geschwindigkeit von in der Regel 80 km/h ließ sich außerdem gut verfolgen, wie der eActros 300 als Sattelzugmaschine seine Energie mithilfe der Rekuperation nutzte und sich so die Reichweite erhöhte. Durchschnittlich dreimal am Tag legten die Teams in den beiden Fahrzeugen eine Ladepause ein. Das Laden selbst funktionierte an den zur Verfügung stehenden öffentlichen DC-Schnellladesäulen ohne Probleme.
Dr. Christof Weber, Head of Global Testing Mercedes-Benz Trucks: „Die Fahrt von Rovaniemi nach Stuttgart hat gezeigt, dass der eActros 300 als Sattelzugmaschine alle Herausforderungen zuverlässig meistert. Das gilt in Bezug auf die Energieeffizienz und das Laden ebenso wie in Sachen Fahrkomfort und Sicherheit.“
Serienstart ist für den Herbst dieses Jahres vorgesehen.
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