Ranking der Premium-Automarken in den USA

Kampf der Luxusmarken: Tesla überholt Mercedes-Benz

Ranking der Premium-Automarken in den USA: Kampf der Luxusmarken: Tesla überholt Mercedes-Benz
Erstellt am 11. November 2021

Update vom 11.11.2021: Tesla überholt Mercedes

Erst vor kurzem hatte Mercedes-Fans.de berichtet, dass sich der US-E-Autopionier Tesla an der Börse auf einem schier unwirklichen Höhenflug befindet und der Aktienwert des Unternehmens mit Abstand den alle anderen Autobauer aktuell in den Schatten stellt. Alles andere als unwirklich hingegen ist der Erfolg den Tesla auf seinem heimischen Markt in den USA beim Absatz hinlegt. Für jede Luxusautomarke sind die USA als zweitgrößter Exportmarkt nach China sehr prestigeträchtig. Und hier hat Tesla in den ersten drei Quartalen des Jahres 2021 Mercedes-Benz im wahren Sinn des Wortes den Rang abgelaufen. In Ranking der erfolgreichsten Luxusautomarke in den USA, gemessen an den US-Zulassungszahlen von Januar bis September 2021, hat Tesla mit 230.855 Neuzulassungen Mercedes-Benz als drittbestverkaufte Luxusfahrzeugmarke in den USA überholt. Mercedes-Benz kommt in diesem Zeitraum auf 213.708 Neuzulassungen. Das reicht in den USA nur für Platz 4 im Kampf um die Krone der in dne USA beliebtesten Premium-Automarke. Die deutsche Fahne in den USA hält BMW hoch. Die Münchner können in den Vereinigten Staaten vom ersten bis zum dritten Quartal 259.237 Neuzulassungen verbuchen. Das ist Platz 1. Dahinter rangiert auf Rang 2 Toyotas Edelmarke Lexus mit 245.864 Einheiten.

Ursprüngliche Meldung vom 28.10.2011

Hatte Mercedes-Fans.de nicht erst neulich berichtet, dass der Erfinder des Automobils als einzige europäische Marke in den Top Ten der „Best Global Brands 2021“ seine Spitzenposition im aktuellen Ranking des renommierten US-Markenberatungsunternehmens Interbrand gefestigt habe und sich die Marke Mercedes-Benz im sechsten Jahr in Folge als wertvollste Luxus-Automobilmarke der Welt behaupten konnte? Doch hatten wir - aber die Börse sieht bzw. bewertet die Sache bzw. Value anders. Völlig anders, um genau zu sein.

Oder spielt sie etwa mal wieder verrückt. Wie sollte es zu erklären, dass der Börsenwert des USA-E-Auto-Pioniers Tesla am 25.10.2020 auf über 1 Billion US-Dollar (ca. 863 Milliarden Euro) zulegte. Der Tagesgewinn des Tesla-Börsenwertes betrug -offenbar angefixt durch einen Großauftrag des Autovermieters Hertz über 100.000 Tesla-Automobilen - allein an diesem Tag 100 Milliarden US-Dollar! Moment mal, 100 Milliarden US-Dollar, das ist doch der ungefähre Börsenwert der Daimler AG! Ist das noch normal, wenn der Börsenwert von Tesla binnen eines Tages um so viel zulegt, wie Daimler an der Börse insgesamt wert ist? Ist es normal, dass Tesla jetzt 10 Mal so viel wert ist, wie der Daimler, dessen Börsenwert am 25.10.2021 rund 103 Milliarden US-Dollar betrug. Ist es noch normal, dass Tesla an der Börse allein so viel wert ist, wie die neuntgrößten Automobilhersteller zusammengenommen?

Die 10 wertvollsten Autobauer an der Börse (Schlusskurs in US$ vom 25.10.2021)

1. Tesla - 1.026,7 US$ Milliarden
2. Toyota - 238,7 US$ Milliarden
3. Volkwagen - 165,8 US$ Milliarden
4. BYD - 114,9 US$ Milliarden
5. Daimler - 103,5 US$ Milliarden
6. General Motors - 83,9 US$Milliarden
7. Great Wall Motors - 78,4 US$ Milliarden
8. Nio - 67,6 US$ Milliarden
9. BMW - 66,1 US$ Milliarden
10. Ford - 63,9 US$ Milliarden,

Nur mal so am Rande bemerkt: Der Umsatz von Tesla betrug im Jahr 2020 in Euro umgerechnet rund 27, 2 Milliarden. Der Daimler macht 2020 aber 154,3 Milliarden Euro Umsatz. Kommt einem das nicht so vor, als stünde die Welt Kopf. Ist das nicht völlig verdreht? Keine Frage: Es scheint doch so zu sein, dass der E-Auto-Hype Investoren und Anleger völlig wuschig macht und die Werte von Spekulantentum und Gier getrieben zu sein scheinen. Das Koordinatensystem der Werte ist jedenfalls in schwer bedenkliche Schieflage geraten. Und das muss uns allen Sorgen machen.

7 Kommentare

  • Pano

    Pano

    @Winnet2: will ja nicht nerven aber es könnte sein, daß ein Thema unserer "Wette" recht bald umgesetzt wird. Es gibt ernsthafte Bestrebungen einen Betriebsrat in Grünheide zu gründen. Ua deswegen, weil man nicht dauerhaft 20% unter Tarif bezahlt werden möchte: https://europe.autonews.com/automakers/tesla-employees-germany-plan-works-council & https://www.automobilwoche.de/article/20211123/AGENTURMELDUNGEN/311239947/gigafactory-in-gruenheide-erste-schritte-fuer-tesla-betriebsratswahl-eingeleitet Grüße Pano
  • Pano

    Pano

    @Winnet2: wie gesagt, ich halte dagegen. Wir können auch gerne "schon" in drei Jahren unsere Positionen abgleichen. Grüße Pano PS1: seit wann ist Tesla eine Luxusmarke? Nach Meinung von BMW-Chef Zipse zählt Tesla nicht mal zur Premiumkonkurrenz: https://europe.autonews.com/automakers/bmw-ceo-takes-another-swipe-tesla-time-quality PS2: Reichweiten? Lets see: Lucid Air Dream Range model nach EPA bis zu 520 Meilen. Hat einen 118 kWh Akku und kostet 170.000 $. MB EQXX: bis zu 1.000 km mit kleineren Akku als im EQS. Stimmt, ist ein Experimentalfahrzeug. Was Mercedes jedoch an Know-how aus diesem Projekt zieht, soll sich in künftigen E-Modellen wiederfinden.
  • Pano

    Pano

    @Winnet2: OK, ich nehme die Wette an. Warum? Nun, Investoren und Analysten sind Opportunisten die Gewinner immer gut finden und schnell enttäuscht sind. Remember, das sind die Leute die Tesla vor Kurzem noch als Übernahmekandidat bezeichnet haben. Eher früher als später wird sich im Grünheider Werk ein Betriebsrat gründen, weil die Leute sich auf Dauer nicht unter Tarif bezahlen lassen wollen. Spätestens dann wird man sich mit Gewerkschaften und Betriebsverfassungsgesetz beschäftigen müssen. Mercedes und die anderen OEMs sind keine Vollidioten und haben immer noch ein Ernst zu nehmendes Innovationspotenzial. Ausserdem haben ihre Assistenzsysteme bislang keine Todesopfer gefordert. Mercedes, BMW und VW werden nicht zum Spielball von Investoren oder Chinesischen Staatskonzernen. Ua aus den eben genannten Gründen. Es wird darüber hinaus auch künftig Kompakte von Mercedes geben wenn auch weniger als jetzt. Stichwort MMA. Und, bevor ich es vergesse, nein, Elon Musk ist nicht der Messias sondern nur einer dieser Techmilliardäre die ungern Steuern zahlen, der zweifelhafte Philosophen sponsert und ua seine Zeit damit verbringt Jeff Bezos einen Schwanzvergleich aufzudrängen. Grüße Pano
  • winnet2

    Winnet2

    Lassen wir uns überraschen! Ich bin ja kein ausgemachter "Tesla Fan-Boy", sondern durchaus leidenschaftlicher AMG-Fahrer. Aber man muss auch erkennen, wo uns die Entwicklung hinführt. "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!" Die althergebrachten Strukturen, die im Grunde noch aus der Anfangszeit der Industrialisierung herrühren, sind spätestens mit der umfassenden Digitalisierung obsolet geworden. Gewerkschaften schützen vor Ausbeutung. Das ist gut und wichtig, solange ein riesiger Manager-Overhead gut an deren Fleiss verdient. Die längst zahllosen Zeitarbeiter und Billiglöhner externer Dienstleister schauen da aber leider in die Röhre! Soviel ich weiß, werden Tesla-Mitarbeiter u. a. auch mit Aktien-Optionen als Gehaltsbestandteil entlohnt. Davon kann man zwar vielleicht nicht seine Miete und seine Brötchen bezahlen, aber hervorragende Rücklagen bilden. Und man ist eben unmittelbar erfolgsbeteiligt und hochmotiviert, den eigenen Konzern mit guten Eigenleistungen voranzubringen. Ich denke, viele Mitarbeiter aus der Anfangszeit (auch aus der Produktionsebene) dürften so längst "ausgesorgt" haben und leben in entspannter "Frührente". Und ich denke, dass die Leute, die in Grünheide künftig ranklotzen und Autos 3x so schnell produzieren, als die deutsche Konkurrenz, werden eine ähnliche Perspektive haben. Das ist vielleicht mehr wert, als die Möglichkeit, oft krank zu feiern und sich mit Mittelmäßigkeit durch ein Arbeitsleben zu mogeln und den Konzern zu lähmen. Spielball der Launen des Personalmanagements muss man deswegen noch lange nicht sein. Die Zeiten, die einem beim Daimler überall einen fast "beamtenähnlichen Status" beschert haben, sind lange vorbei! Jetzt gehts an's Eingemachte! PS - Lese gerade: EPA-Reichweite: MB EQS 350 Miles. Tesla Model S: 405 Miles ...
  • winnet2

    Winnet2

    Schauen Sie sich den verzweifelten Kampf von Herbert Diess gegen den VW-Betriebsrat an, mit der Ambition auf effizientere und von Grund auf neustrukturierte Produktionsprozesse, um nur den Hauch einer Chance zu erhaschen, später zu Tesla in Brandenburg aufzuschließen. Der riskiert nicht aus Spaß seinen Kopf und hat sogar den TESLA-CEO Elon Musk gebeten, dem VW-Management zu erklären, wie das gehen könnte. Quasi ein "Offenbarungseid" in der Branche, um zu retten, was noch zu retten ist! Immerhin wurden im September genauso viele Tesla Model 3, wie VW Golf (alle Motorisierungen) verkauft, und dabei hat Brandenburg noch gar nicht angefangen. Mercedes-Benz will sich aus dem Massenmarkt zurückziehen und sein Glück in der Marge aus reinen Luxusprodukten suchen. Das wird aber nicht reichen! Die Übernahme durch die bereits stark involvierten Chinesen (siehe Geely) düfte dann eine Frage der Zeit sein. Der Vorteil von Tesla ist die Struktur als technologisch führender Multikonzern, dessen Automotive-Segment nur einen Teil des prosperierenden Erfolges ausmacht. Die Datenverarbeitungskompetenz ist überragend und der Konkurrenz um Jahre voraus. Und genau das braucht man, neben schlanken und vertikalen Wertschöpfungsketten, um ein funktionierendes, in sich schlüssiges Mobilitäts- und Energiekonzept zu schaffen. Die etablierte Konkurrenz hat das nicht, bzw. zu spät erkannt und scheitert nun an inneren Widerständen und an ihren Altlasten. Man vergleiche NOKIA und Apple! TESLA wird sich entwickeln wie Google, nur mit noch viel mehr gewichtigem Potential. In fünf Jahren sollten wir unsere heutigen Standpunkte nocheinmal abgleichen! Das würde interessant!
  • Santana-D

    Santana-D

    @Winnet2 Zitat: „Der Börsenwert orientiert sich ja vor allem auch an der mittelfristigen Zukunftsfähigkeit.“ Genau das ist ja das Problem! Wenn sich Millionen Idioten auf diese (völlig überbewertete und mit fast keinem sachlichen Hintergrund, z.B. Gewinnerwartung seiner Produkte in Relation zum Aktienkurs) Aktie stürzen, dann explodiert der Kurs eben. Der Aktienkurs von Tesla kann sich demnach nochmal verhundertfachen, weil die Käufer glauben, sie finden noch einen Dümmeren, der ihnen später die Aktie abkauft. Leider ist ebenso der Absturz programmiert, denn Tesla hat keinen Substanzwert, der evtl. später noch verwertet werden kann. Ich erinnere Sie an einen ehemaligen Highflyer aus Ihrer Nähe, der ebenso hochgeflogen und tief gefallen ist: EMTV, auch eine substanzlose Hülle. Schon viel früher, etwa ab Beginn der industriellen Revolution ca. 1880 wurden wertlose (substanzlose) Berliner Brauereien an der Börse hochgejubelt und den Aktionären das Geld aus der Tasche gezogen. Da die Inflation durch das ständige Gelddrucken jetzt richtig ans Laufen kommt, ist mehr Geld als Ware (auch Aktien!) vorhanden, was unweigerlich die Preise weiter in die Höhe treibt. Ihre übrigen Ausführungen zu Tesla teile ich nicht, das ist Marketing-Geschwafel. Halten Sie die großen renommierten internationalen Automobilhersteller nicht für doof! Diese verfügen über eine mehr als 100 jährige Tradition in der Automobilherstellung und über genügend Kapital und Manpower, ganz zu schweigen von den immensen Sachwerten in zig Fabriken, um diesen Nischen-Mini-Hersteller Tesla zu überleben! Mein zweites Auto als ich 19 Jahre alt war, war damals ein gebrauchter alter Mercedes 180 D Bj. 1956. Seit der Zeit habe ich überwiegend Mercedes und auch ein paar BMW gefahren, meistens Diesel. Wir konnten damals noch in Holland für 7 holländische Cent pro Liter tanken! Das war eine schöne Zeit und prima Autos, mit Platz für das, was junge Leute damals so brauchten ;) .
  • winnet2

    Winnet2

    Der Börsenwert orientiert sich ja vor allem auch an der mittelfristigen Zukunftsfähigkeit. Und während die Traditionskonzerne gerade wegen der umfassenden Digitalisierung mit dem Zuliefererkonzept an ihre Grenzen stoßen, hat Tesla alles neu gedacht und hochintegrierte, innovative und hocheffiziente Fertigungskonzepte etabliert. Immer mehr Komponenten werden selbst entwickelt und produziert. Gleichzeitig wurde mit Höchsttempo eine flächendeckende, gut funktionierende und unkomplizierte Ladeinfrastruktur eingerichtet, die konsequent vorangetrieben und weiterentwickelt wird, wo wir noch immer tapsig in den Kinderschuhen stecken. Statt bremsender gewerkschaftlichen Strukturen gibt es Aktien als Gehaltsbestandteile und damit eine Erfolgsbeteiligung für alle Mitarbeiter. Ebenso gibt es keine Kommunikationsbarrieren zwischen Produktions- und Management-Ebene. Die modularen Fabriken können weltweit gleich gebaut und betrieben werden. Es gibt eine schmale Produktpalette, die technisch überlegen konzipiert ist und mit OTA-Updates weitestgehend aktuell gehalten werden kann. Dazu gibt es extrem schlanke und praktikable Direktvertriebsstrukturen, umfassende Garantien und weitgehende Wartungsfreiheit. Energieverbräuche und Reichweiten sind Toplevel. Und die eleganten Autos sind extrem leistungsfähig und sicher. Teure Werbung gibt es nicht. Das Produkt spricht für sich selbst. Tesla hat eine Menge Innovationen in der Schublade und ist bei der Entwicklung des autonomen Fahrens mit einfachsten Mitteln kurz vor der Serienreife. Insider wissen, dass dies aber erst der Anfang eines umfassenden Mobilitäts- und Energieversorgungskonzeptes ist. Wen soll es da noch verwundern, dass dieser Konzern überragend bewertet wird. Es hat eine neue industrielle Ära begonnen und wir haben es zu spät bemerkt. Derweil wird Tesla zu einem Monopolisten, der uns technisch enteilt. Da können wir noch so heulen, dass die Halbleiter-Industrie uns zu wenig Steinzeit-Chips liefert, deren Nischenproduktion von der Moderne längst verdrängt wurde. Der Grund, dass Daimler & Co. jetzt mit dem Ofenrohr ins Gebirge guckt und die wertvollen Markennamen von den Chinesen sukzessive ausgesaugt werden, liegt daran, dass man zu lange geglaubt hat, es ginge immer so weiter und das aufgeblähte Management könne sich mittels seiner Lobbyisten weiterhin goldene Nasen verdienen, ohne sich innovativ zu entwickeln. Daimler, BMW und Co. werden so enden, wie Lancia, Alfa Romeo, Bentley, Land Rover, Aston Martin, Jaguar usw. Als gekaufte Marken von Investoren oder leere Labelhülsen von Konzernzusammenschlüssen. Tesla hingegen - bis vor kurzem noch ein netter und riskanter Versuch - wird mit all seinen prosperierenden Unternehmenszweigen unaufhaltsam zum Mega-Multikonzern werden, gegen den alles bisher Dagewesene einfach alt aussehen wird. Und das lastenradfahrende Deutschland wird als einstige "Autonation" künftig die gleiche Bedeutung haben, wie Großbritannien heute: Null! Nur die klangvollen Namen und Geschichten erinnern dann noch an das Märchen.

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