Massenrückruf für Mercedes-Sprinter

Airbags werden ersetzt: Gut 200.000 Sprinter betroffen

Massenrückruf für Mercedes-Sprinter: Airbags werden ersetzt: Gut 200.000 Sprinter betroffen
Erstellt am 27. März 2023

Autsch, ein Problem-Produkt aus der Daimler-AG-Vergangenheit, das man bei Mercedes-Benz noch gar nicht auf der Rechnung hatte, taucht wie ein U-Boot plötzlich auf. Was ist passiert? Nachdem die Pkw-Sparte in der jüngeren Vergangenheit hunderttausende Fahrzeuge über viele Baureihen hinweg wegen Kummer mit fehlerhaften Takata-Airbags zurückrufen musste, ist nun auch der Mercedes-Sprinter von einem Massenrückruf betroffen.

In die Werkstatt müssen Sprinter-Modelle der Baujahre 2005 bis 2017. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) macht jetzt einen offiziellen Rückruf bekannt (KBA-Referenznummer: 012626; Hersteller-Code der Rückrufaktion: NC3PABTKW1 (9192160). Weltweit sind 198.139 Exemplare betroffen. In Deutschland können 123.387 Mercedes-Sprinter den Mangel mit sich herumtragen. Und das ist das laut KBA das Übel, welches keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen ist: Ein Fehler im Gasgenerator des Fahrerairbags kann bei Airbagauslösung zu unkontrollierter Entfaltung und zum Lösen von Metallfragmenten führen, die die Insassen verletzen können. Abhilfe schafft hier nur ein Austausch der mangelhaften Airbags für Fahrer und Beifahrer. Die Kosten, die für diesen Massenrückruf mit den Airbags des japanischen Herstellers Takata dürften immens und von Mercedes-Benz allein zu tragen sein. Denn das japanische Unternehmen Takata meldete 2017 in Zuge viele Hersteller-Rückrufe wegen mangelhaften Airbags (rund 100 Millionen Stück) in Japan und USA Insolvenz an.

Nun steht das Takata-Airbag Desasters bei Mercedes-Benz wieder auf der Tagesordnung. Und billig wird das nicht. Zwar hat Daimler Truck die Höhe der Aufwendungen für diesen Rückruf nicht kommuniziert, aber es gibt Anhaltspunkte aus früheren Rückrufen im Zusammenhang mit den zu beanstandenden  Takata-Airbags. Für einen Massenrückruf, der in Zusammenhang mit fehlerhaft funktionierenden Takata-Airbags im Februar 2016 in den USA eingeleitet wurde und von dem seinerzeit 705.000 Mercedes-Benz Pkw und rund 136.000 Mercedes-Vans betroffen waren, hatte die damalige Daimler AG finanzielle Aufwendungen in Höhe von ca. 340 Millionen Euro veranschlagt. Wenn jetzt 200.000 Fahrzeuge einen Austausch der Airbags benötigen, würde das demnach Kosten von ca. 68 Millionen Euro bedeuten.

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