Autohäuser in Deutschland sehen sich gut vorbereitet auf Elektromobilität. Zugleich erwarten die Händlerinnen und Händler, dass sich Elektromobilität eher langsam durchsetzen wird. Auf Seiten ihrer Kunden nehmen die Autohäuser einen hohen Beratungsbedarf zur Elektromobilität wahr. Umgekehrt sehen die Kundinnen und Kunden die Autohäuser noch nicht als erste Adresse für Informationen zur Elektromobilität. Bedenken haben potenzielle Autokäuferinnen und -käufer bei Elektrofahrzeugen nach wie vor hinsichtlich Anschaffungskosten, Reichweite und Ladeinfrastruktur. Das sind zentrale Ergebnisse der eMobility-Autohausstudie 2020 von TÜV Rheinland.
Leicht positive Einstellung zur Elektromobilität
Für die Studie befragte TÜV Rheinland zwischen Ende Juni und Anfang Juli 2020 deutschlandweit 150 Autohäuser. Geführt wurden die Interviews mit der Geschäftsleitung, Verkaufsleiterinnen und -leitern sowie Verkäuferinnen und Verkäufern, die überwiegend für Elektrofahrzeuge zuständig sind. Befragt nach ihrer persönlichen Einstellung zur Elektromobilität, sehen insgesamt 41 Prozent der Befragten Elektromobilität positiv, während 37 Prozent sich hierzu neutral positionieren. 22 Prozent stehen der Elektromobilität eher ablehnend gegenüber. Insbesondere Verkäuferinnen und Verkäufer sehen Elektromobilität positiv (53 Prozent), während nur 28 Prozent der Geschäftsleitungen hierzu positiv eingestellt sind. Dass sich Elektromobilität schnell durchsetzen wird, erwarten nur 25 Prozent der befragten Autohäuser, 43 Prozent rechnen mit einer langsameren Entwicklung.
Autohäuser sehen sich gut vorbereitet und haben investiert
Insgesamt sehen sich die Autohäuser sehr gut auf die weitere Einführung der Elektromobilität vorbereitet. 65 Prozent aller Befragen geben an, "sehr gut" oder "gut" vorbereitet zu sein, nur 6 Prozent sind nach eigenen Angaben wenig oder gar nicht vorbereitet. Die wichtigsten Faktoren, um sich auf Elektromobilität vorzubereiten, waren nach Einschätzung der Händler Schulungen, Investitionen in die Ladeinfrastruktur und Unterstützung durch die Fahrzeughersteller. Stark investiert haben die Autohäuser in ihre technische Ausstattung: 57 Prozent geben an, viel oder sehr viel in die technische Ausstattung investiert zu haben, nur 18 Prozent haben hier wenig oder gar nicht investiert. Von ihren Fahrzeugherstellern erwarten die befragten Autohäuser, dass sie Unterstützung durch weitere Information und Schulungen (25 Prozent), eine größere Modellvielfalt (23 Prozent) und die Sicherstellung der Fahrzeugverfügbarkeit (16 Prozent) erhalten.
Umweltaspekte wichtigstes Kaufmotiv
Befragt nach den Kaufmotiven für ein Elektrofahrzeug, sehen 40 Prozent der Autohäuser in Umweltaspekten das wichtigste Motiv auf Kundenseite, gefolgt von Kosteneinsparungen durch geringere Kraftstoffkosten und Steuerersparnisse (25 Prozent) sowie staatliche Förderprämien (14 Prozent). Die wichtigsten Gründe, die aus Kundensicht gegen den Kauf eines Elektrofahrzeugs sprechen, sind nach Einschätzung der Befragten Reichweite und Infrastruktur (42 Prozent), Kaufpreis (34 Prozent) sowie Bedenken wegen der Lieferfähigkeit (7 Prozent). (Grafik: TÜV Rheinland)
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