Corona: Deutsche Autoindustrie fordert staatliche Konkunkturimpulse

Autogipfel am 05.05.: Entscheidung auf neue Abwrackprämie ist auf Anfang Juni vertagt

Corona: Deutsche Autoindustrie fordert staatliche Konkunkturimpulse: Autogipfel am 05.05.: Entscheidung auf neue Abwrackprämie ist auf Anfang Juni vertagt
Erstellt am 7. Mai 2020

Update: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Dienstag, den 5. Mai ein Gespräch mit Vertretern der Automobilindustrie und der Gewerkschaften geführt. Im Mittelpunkt standen dabei die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die deutsche Automobilindustrie und ihre Beschäftigten sowie mögliche Wege aus der Krise. Dabei ging es auch um die Einführung einer staatlichen subventionierten „Abwrackprämie". Die Bundeskanzlerin Merkel verwies zwar auf die besondere Bedeutung der Automobilindustrie für Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland, mochte sich in der Sache aber (noch) nicht festlegen. Die Entscheidung darüber, ob die Abwrackprämie kommt oder nicht, wurde vertagt.

Die Teilnehmer des Gesprächs vereinbarten, sich in einer Arbeitsgruppe über konjunkturbelebende Maßnahmen auszutauschen und Anfang Juni Ergebnisse zu besprechen. Damit dürfte eine Belebung des Automarkt vorerst ausbleiben, da die Kunden in einer Abwartehaltung verharren dürften.  

Update:  am 05.05.2020 berät die Bundesregierung auf einem „Autogipfel“ zusammen mit den Herstellern das Thema „mögliche Kaufprämie“ für Neuwagen. So wie viele Landespolitiker, der VDA und Vertreter der Automobilindustrie sich für einen „Konjunkturimpuls“ zur Ankurbelung der Automobilindustrie mit Steuergeldern ausgesprochen haben, befürwortet Daimler-Chef Ola Källenius auch ein staatlich unterstütztes Subventionsmodell. Er sieht als beste Lösung „eine einfache und pauschale Förderung über alle Segmente hinweg“. Gegen eine neue Abwrackprämie auch für Benziner und Diesel regte sich freilich zuletzt Kritik in Medien und Umweltverbänden. Ob der morgige Autogipfel schon Entscheidungen in Sachen Abwrackprämie beschließen wird, bezweifeln die Kommentatoren. Die Kanzlerin selber soll dem Vernehmen nach der Sache noch unentschlossen gegenüberstehen.  

Eine Medizin zur (Wieder-)Belebung der kränkelnden deutschen Autoindustrie, das im Jahr 2009 sehr gut gewirkt hat, soll demnächst wieder eingesetzt werden. Die Rede ist von der Abwrackprämie, die seinerzeit als ein Heilmittel von den Auswirkungen der  Weltfinanzkrise von der deutschen Politik ins Leben gerufen worden war. Eine neue finanzielle Hilfe für Neuwagenkäufer forderten zuletzt Volkswagen und BMW und nun wollen sie auch immer mehr Politiker. Die Abwrackprämie - offiziell Umweltprämie genannt - sorgte 2009 für einen Run auf die deutschen Autohäuser. Seinerzeit erhielt man als Neuwagenkunde für seinen Gebrauchten den Restwert –plus staatliche Umweltprämie in Höhe von 2.500 Euro. Oftmals verdoppelten die Autohersteller sogar noch diesen Betrag.

Um die angeschlagene deutsche Autoindustrie wieder auf Kurs zu bringen, fordert nun Niedersachsens Ministerpräsident Weil ein Comeback dieses bewährten Mittels. Im Interview mit der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" schlug er eine ökologische Abwrackprämie vor. "Vor allem der Umstieg auf umweltfreundliche Antriebe kann damit wesentlich beschleunigt und die Automobilindustrie im Strukturwandel unterstützt werden", sagte Weil, der als Landesvater Niedersachsens auch im Aufsichtsrat von Volkswagen sitzt.
Auch Bayerns Ministerpräsident Söder hat sich unlängst für ein Förderprogramm der deutschen Autoindustrie via Kaufanreize für umweltfreundlichere Autos stark gemacht. "Das ist eine Riesenchance, den klimafreundlichen Antrieben zum Durchbruch zu verhelfen, und zwar in der Breite", wird Söder in den Medien zitiert.

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