Der Volksmund kennt ziemlich viele Sachen, die man „einfach mal gemacht haben“ muss. Aber was, wenn man in solchen Listen in schöner Regelmäßigkeit auftauchende Dinge wie „einen Baum pflanzen“ oder „für ein Party-Wochenende mit den Kumpels nach Malle fliegen“ schon abgehakt hat oder sie einen auch einfach nicht interessieren? Dann, liebe Freunde des Sterns, wäre unsere Bucket List eine probate Alternative. Denn auch als Mercedes-Fan gibt es so einiges, was man im Leben mal getan haben sollte. Die folgenden fünf Punkte sollen einen ersten Anstoß liefern.
1. Über die Nürburgring-Nordschleife fahren
Rennstrecken gibt es viele. Aber wenn eine davon ungeachtet von Rennserien, Marken und Fan-Leidenschaften den Titel „Motorsport-Mekka“ verdient hat, dann ist es nach einhelliger Ansicht die „Grüne Hölle“ im Herzen der Eifel.
Einen gewissen Anteil daran hat sicherlich die Tatsache, dass es sich um den (kilometermäßig) längsten festen Parcours der Welt handelt, der auch noch eine sehr lange Geschichte vorzuweisen hat. Dass diese auch noch damit begann, dass Rudolf Carraciola mit einem Mercedes den Sieg beim Eröffnungsrennen einfuhr, macht die Sache für unsereins nur noch interessanter. Und es kommt noch die Tatsache hinzu, dass es sich bei der 20,832 Kilometer langen Nordschleife um die nach wie vor schwierigste Rennstrecke der Welt handelt.
Außerdem ist die Nordschleife (nicht jedoch die Grand-Prix-Strecke) im Gegensatz zu vielen anderen Strecken an sehr vielen Tagen rund ums Jahr für Touristenfahrer geöffnet – allerdings sei vorher wegen der vielen Firmen und Teams, die hier testen, dringend ein Blick in den offiziellen Terminkalender angeraten, bevor man sich auf einen womöglich vergeblichen Trip begibt, an dessen Ende man nur am „Brünnchen“ und Co. zuschauen kann, statt selbst zu lenken. Für 25, respektive 30 (Fr., Sa., So.) Euro kann man selbst darüberfahren und das Achterbahn-Gefühl der Kurven und Steigungen genießen, das sich selbst dann einstellt, wenn man kaum sportlich unterwegs ist.
Wer dabei nicht seinen eigenen Benz riskieren will, kann natürlich auch das (extrem sportlich gelenkte) „Ringtaxi“ nehmen – allerdings ist das traditionell ein BMW M5. Wer 2014 auf Zack war, konnte mit Mercedes-Fans an der Sterne am Ring-Rekordfahrt teilnehmen und wäre heute noch Rekordinhaber.
2. Auf Mercedes wetten
Mercedes ohne Motorsport lässt sich einfach nicht denken. Die Marke ist seit den frühesten Tagen ihrer Geschichte damit verbunden und gleichsam für einige der wichtigsten Entwicklungen und Siege verantwortlich.
Und nicht selten dominiert Mercedes auch – denken wir an die Formel 1. Doch genau deswegen sollte man auch mindestens einmal die Gelegenheit wahrnehmen, auf ein Sternen-Team zu setzen: Es ist eine ziemlich risikolose Wette. Die Chancen, seinen Einsatz zu verlieren, sind vergleichsweise gering. Natürlich, dementsprechend darf man auch nicht auf hohe Quoten hoffen. Allerdings gibt es auch das Portal Supersportwetten.com, auf dem man die Quoten mehrerer Anbieter vergleichen kann, sodass man sich vor einem Rennen die beste herauspicken kann.
Eine weitere Tatsache: Man sollte schon deshalb nicht allzu lange mit der Tippabgabe warten, weil es, zumindest in der F1, für lange Zeit das letzte Mal sein könnte, dass man auf Mercedes setzen kann – schon seit Ende 2019 brodelt die Gerüchteküche, dass Mercedes die Formel 1 verlassen könnte. Auch unser Motorsport-Redakteur Christopher Otto kommt in seinem Artikel auf unserer Seite zu diesem Fazit.
Und nachdem Mercedes schon Ende 2018 der DTM Goodbye gesagt hat, dürften bald die Wettmöglichkeiten – zumindest auf Werksteams – arg dünn werden, sieht man vom Mercedes-AMG Kundenteam bei der DTM Trophy ab.
3. Ein Selfie mit der Roten Sau machen
Es gibt wohl in der illustren Runde der Mercedes-Sportrenner keinen Wagen, dessen Look derartig weit vom gediegenen Benz-Image entfernt ist, wie die weltbekannte Rote Sau. Obwohl die Basis des motorsportlichen 300 SEL 6.8 natürlich eine seriöse W109-Oberklasselimousine der 1960er Jahre ist, wirkt er auf die meisten Betrachter wie eine Kreuzung aus Muscle-Car, Mad Max und ziemlich ambitionierter Tuner-Garage.
Keine Frage, dieses anarchistische Image, das dem roten Krawallmacher entströmt, war schon bei den 24 Stunden von Spa Anno 1971 für staunende Blicke verantwortlich. Dass Hans Heyer und Clemens Schickentanz mit schnell verschleissenden Reifen und ermüdeten Bremsen zu kämpfen hatten, hinderte sie nicht daran, den Wagen zum Klassensieg zu und auf dem zweiten Gesamtrang abzustellen. AMG erlebte eine Sternstunde. Eine Legende war geboren.
Das bekannte Problem ist natürlich, dass heute nur noch Nachbauten existieren, die erst in jüngster Zeit vom normalen 300 SEL zur Roten Sau umgebaut wurden. Wenn man über dieses Manko hinwegsehen kann, gehört es zur Fan-Pflicht, mindestens ein Selfie von sich mit dem sechsäugigen Scheinwerfergesicht zu schießen. Die nächste Chance dazu besteht Anfang Februar: Dann wird das Auktionshaus Sotheby‘s einen davon in Paris versteigern. Oder man startet bei der 6. MIB Rallye am 5. Juni 2020, da ist ebenfalls eine Rote Sau gemeldet.
4. Ein 24-Stunden-Rennen mitmachen
Wer jemals ein Autorennen live verfolgt hat, weiß, wie genial die Stimmung dabei ist. Nicht nur das Rennen, sondern vor allem das große Drumherum. Aber: Zieht man Qualifyings ab, sind die meisten Rennen Eintagesveranstaltungen, die reine Rennzeit beträgt sogar nur wenige Stunden.
Für den Fan-Alltag ist das natürlich von Vorteil. Aber wenn man sich mal eine „richtige Dosis“ geben will, ist es viel zu wenig. In diesem Sinne sollte jeder Benzinfreund mindestens einmal im Leben einem 24-Stunden-Rennen beigewohnt haben. Und zwar ausdrücklich nicht vom Hotel oder Landgasthof aus, sondern mit Zelt und Schlafsack inmitten der ganzen anderen Fans, die sich auf den Plätzen rings um die Strecke versammelt haben.
Wenn es Mercedes sein muss, ist dafür abermals der Nürburgring prädestiniert. Hier finden sich Sterne in gleich mehreren Klassen; im vergangenen Jahr waren sogar gleich vier AMG GT3 auf den vorderen Rängen vertreten. Die Alternative – leider ohne Mercedes – ist natürlich das 24-Stunden-Rennen von Le Mans oder eben Spa.
Egal, welches Rennen man wählt, es ist ein faszinierender Mix aus Fan-Leidenschaft, Klassenfahrt-Atmosphäre und beinharter Rennsport-Action – denn auch im Jahr 2020 ist es kein Leichtes, ein hochgezüchtetes Fahrzeug für 24 ununterbrochene Stunden am Anschlag über eine Strecke zu treiben.
5. Eine S-Klasse für ein Wochenende mieten
Viele Mercedes-Fans fahren selbst einen Stern. Aber nur eine vergleichsweise geringe Zahl hat das absolute Top-Modell aller Baureihen, die S-Klasse, in der Garage – nach wie vor ist deren Grundpreis weit jenseits dessen angesiedelt, was man sich selbst als Besserverdiener leisten kann.
Allerdings ist die S-Klasse natürlich auch die Rolex unter den Sternen: Die edelsten Materialien, die feinsten Stoffe und auch die aufregendsten Technik-Highlights. Denn natürlich übt auch Mercedes die gängige Praxis weiterhin aus, technisch wichtige Neuheiten zuerst in der Oberklasse zu veröffentlichen, bevor sie dann nach und nach in die unteren Ränge weitergereicht werden. Zumindest ist das bei den meisten Features der Fall.
Das ist ein guter Grund, warum man sich entweder bei einem Autovermieter oder dem Sternenhändler seines Vertrauens mal für ein Wochenende eine S-Klasse leihen sollte. Der andere ist, dass diese Fahrzeuge dem erhabenen Mercedes-Fahrgefühl meist noch eine gehörige Schippe draufpacken. Nicht umsonst werden bei Fahrzeugtests immer wieder Attribute wie „fliegender Teppich“ bemüht – anders lässt es sich kaum beschreiben, eine S-Klasse zu lenken
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