Liebe Bastler, gut aufgepasst. In Belgien steht ein spannendes Restaurationsobjekt zum Verkauf. Sofern sich eine Restauration bei diesem Exemplar noch lohnt. Aber bei einem so besonderen Mercedes wie diesem 300 SEL 6.3 ist es fast zu schade den Benz einfach verrotten zu lassen. Mit viel Handwerk, Zeit und Kohle lässt sich die S-Klasse der Baureihe W109 schon wieder herrichten, oder? Vielleicht bietet sie die perfekte Basis für einen "Rote-Sau"-Umbau?
Die von Paul Bracq entworfene Mercedes S-Klasse wurde im Jahr 1965 in Frankfurt erstmals vorgestellt. Im Jahr 1968 wurde das Portfolio der Oberklasse-Generation um den 300 SEL 6.3 erweitert, der durch den Einbau des leistungsstarken 6.332-ccm-V8-Motors mit obenliegender Nockenwelle aus der 600er-Limousine entstand. Von außen ist der 6.3 nur an den breiteren Reifen, den Halogen-Doppelscheinwerfern und den zusätzlichen Weitstrahlern zu erkennen. Durch seine enormen Leistungsdaten war der 300 SEL 6.3 auch bei sportlichen Fahrern sehr beliebt. er Motor leistet 250 PS (184 kW), bedeutsamer dürfte aber das gewaltige Drehmoment von 51 mkg (500 Newtonmeter) sein. In gut sieben Sekunden ging es auf Tempo 100 und Schluss war erst bei knapp 225 km/h. Doch der Fahrspaß hatte seinen Preis, schließlich kostete ein Mercedes-Benz 300 SEL 6.3 früher stolze 47.397 DM (Stand 1972).
Das hier angebotene Modell wurde 2021 aus Kalifornien nach Europa importiert. Verkäufer in den USA war der Autohändler "Beverly Hills Car Club", dessen Plakette sich noch an der Windschutzscheibe des Fahrzeugs befindet. Laut dem Auktionshaus Bonhams ist der Motor nicht nur vorhanden, es sollen sogar alle Komponenten komplett sein. Fotos vom Motorrraum gibt es leider keine. Das macht uns vorsichtig. Wie ihr aber anhand der Fotos sicherlich nur unschwer erkennen könnt, wäre bei diesem 300 SEL 6.3 mehr als nur ein Ölwechsel angebracht. Denn viel übrig geblieben ist vom einstigen Glanz und Glamour dieser S-Klasse leider nicht. Rost frisst sich an allen Ecken und Enden durch das Blech und wir können nur mutmaßen, dass auch die Technik ihre Besten Tage weit hinter sich hat. Das Getriebe soll übrigens nicht mehr vorhanden sein. Dennoch sollen zahlreiche Ersatzteile, darunter ein zweiter Kofferraumdeckel zum Umfang des Angebots gehören. Auch ein Blick in den Innenraum lässt erahnen, dass der Stern in den letzten Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten stark vernachlässigt wurde.
Das Auktionshaus Bonhams erwartet für den Mercedes-Benz 300 SEL 6.3 aus dem Jahr 1970 zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Aktuell liegt das Höchstgebot bei knapp 4.000 Euro. Zollkosten und Steuern wurden bereits bezahlt, und auch der amerikanische Title soll sauber sein. Was ist der 300 SEL 6.3 noch wert? Wer bindet sich so ein Projekt ans Bein? Was macht man damit? In den Garten stellen? Schlachten? Restaurieren? Wir hoffen, dass der Stern in gute Hände kommt, denn ein 300 SEL 6.3 ist so besonders, dass er ein zweiten Leben definitiv verdient hätte. Vom Mercedes-Benz 300 SEL 6.3 wurden 6.526 Einheiten produziert. Der 300 SEL 6.3 war einer der potentesten Luxuslimousinen seiner Zeit und begründete einen Mythos, dessen Strahlkraft bis heute reicht. Hier geht es zur Auktion. Gestartet ist die Auktion bereits im Dezember 2023. Wielange sie noch läuft, geht aus der Anzeige nicht hervor. Wir haben dazu eine Anfrage an Bonhams gestellt.
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Fotostrecke | Sterne unterm Hammer bei Bonhams: Wer rettet diesen 1970er Mercedes-Benz 300 SEL 6.3?
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