Am kommenden Wochenende startet auch für Mercedes-AMG Customer Racing die DTM-Saison 2024 in der Motorsport Arena Oschersleben. Mercedes-AMG, Rekordmeister in der DTM, greift zum Jubiläum von 130 Jahren Mercedes-Benz Motorsport und 40 Jahren DTM mit einem erfahrenen Aufgebot nach dem Titel. Mercedes-Fans.de stellt die vier Performance-Fahrer der Mercedes-AMG Teams HRT und WINWARD zum Auftakt vor. Im Rahmen eines Interviews geben Lucas Auer (AUT), Maro Engel (GER), Arjun Maini (IND) und Luca Stolz (GER) Auskunft über ihren Werdegang in der DTM, die spezifischen Anforderungen der Rennserie sowie ihre Zielsetzungen für die bevorstehende Saison.
Lucas Auer – Mercedes-AMG Team MANN-FILTER #22
Lucas Auer steht wie kaum ein anderer Fahrer im aktuellen Feld für den Namen DTM. Seit 2015 gehört der Mercedes-AMG Performance-Fahrer zum festen Aufgebot der Sprintserie. 139 DTM-Rennen hat Lucas in diesem Zeitraum absolviert, 121 davon in Diensten von Mercedes-AMG. Seinen ersten von neun DTM-Siegen feierte er 2016 auf dem Lausitzring. Seit Beginn der GT3-Ära im Jahr 2021 startet der Österreicher für das Mercedes-AMG Team WINWARD. 2022 kämpfte er bis zum Finalwochenende in Hockenheim um den Fahrertitel und wurde letztlich Vizemeister. Die Saison 2023 schloss er mit zwei Podestplätzen und dem neunten Gesamtrang ab. 2024 greift Lucas erneut die Meisterschaft an.
2022 hast du mit WINWARD in der DTM um den Titel gekämpft. Wie habt ihr euch auf die aktuelle Saison vorbereitet, um daran anzuknüpfen?
Lucas Auer: „Nach 2022 hat sich in der DTM einiges verändert, unter anderem die Reifen und das Reglement. Die Umsetzung ist uns letztes Jahr nicht ganz so optimal gelungen wie anderen Teams. Wir haben über den Winter hart gearbeitet und erkannt, wo unsere Schwächen liegen. Es kommt jetzt darauf an, das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen und in Ergebnisse zu verwandeln. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir 2024 als Team einen besseren Job machen.“
Du startest dieses Jahr mit der „Mamba“, die bei den Fans sehr beliebt ist. Springt die Begeisterung für dieses Auto auf dich als Fahrer über?
Lucas Auer: „Die Mamba ist eine Ikone im Motorsport. Ich war zunächst etwas überrascht, wie viele Fans das Auto hat. Es freut mich sehr, in dem Design an den Start zu gehen und ich will die Mamba natürlich gut aussehen lassen und richtig abliefern.“
Maro Engel – Mercedes-AMG Team WINWARD #130
AMG Markenbotschafter Maro Engel kennt die DTM bereits seit 2008. Schon in seiner Anfangszeit in der Class-1-Ära deutete Maro mit regelmäßigen Top-10-Platzierungen sein fahrerisches Potenzial an, bevor er sich in den Folgejahren als einer der schnellsten GT3-Piloten einen Namen machte. 2017 kehrte er für ein Jahr in die DTM zurück und feierte seinen ersten Sieg. Ein Jahr nach dem Wechsel zu den GT3-Fahrzeugen eröffnete sich für Maro die nächste Comeback-Chance. In der vergangenen Saison ließ er in Zandvoort seinen zweiten Sieg folgen und beendete das Jahr auf dem zehnten Gesamtrang. 2024 startet er mit einem Sonderdesign zum 130-jährigen Jubiläum von Mercedes-Benz Motorsport.
Du fährst seit 2008 in der DTM und hast unterschiedliche Ären erlebt. Wie hat sich die Rennserie für dich über die Jahre verändert?
Maro Engel: „Die DTM ist fantastischer Motorsport. Die Serie steht einfach für unfassbar packenden und engen Wettbewerb, mit Rad-an-Rad-Duellen und dem einen oder anderen Lackaustausch. Das war 2008 so, das ist heute so und das war auch schon in den 90ern so, als ich als Kind vor dem Fernseher saß. Hier gibt es richtiges hartes und intensives Racing und das wollen die Fans sehen. Mir persönlich gefällt am GT3-Sport der heutigen Generation die Markenvielfalt und die unterschiedlichen Charaktere der Fahrzeuge. Jedes hat seinen eigenen markanten Klang. Bei den Fahrzeugkonzepten gibt es eine gewisse Seriennähe, durch die alle Autos individuell sind.“
Du fährst in der DTM ein spezielles Design. Was verbindest du persönlich mit 130 Jahren Mercedes-Benz Motorsport?
Maro Engel: „Es ist für mich eine große Ehre, dieses fantastische Design zu fahren, das unsere großartige Motorsport-Geschichte markiert. 130 Jahre, das ist eine unglaubliche Zahl. All die Erfolge, die Motorsport-Legenden, Fahrzeuge wie auch Fahrer, die damit zusammenhängen. Die ganze Welt kennt die Silberpfeile, die legendären Fahrer, von Juan Manuel Fangio über Mika Häkkinen bis hin zu Michael Schumacher oder Lewis Hamilton. Ein Teil dieser Geschichte sind natürlich auch wir mit der DTM. Ich denke gerne zurück an die legendären 1990er Jahre mit Klaus Ludwig und Bernd Schneider, der für mich so etwas wie ein Mentor war und ist und dem ich als kleines Kind als Fan zugejubelt habe. Ich bin wirklich stolz darauf, dieses Fahrzeugdesign fahren und präsentieren zu dürfen. Das Ziel ist, diese unfassbare Historie und Erfolgsgeschichte dieses Jahr weiter auszubauen.“
Arjun Maini – Mercedes-AMG Team HRT #36
Als erster indischer Fahrer in der DTM schrieb Arjun Maini 2021 mit Mercedes-AMG Motorsport-Geschichte. Bereits in seinem Debütjahr stand er auf dem Norisring als Zweiter auf dem Podium. 2024 geht er in seine vierte Saison in der Top-Rennserie und tritt dabei erstmals als Performance-Fahrer an. Im Vorjahr zeigte die Formkurve des 26-Jährigen konstant nach oben. In der zweiten Saisonhälfte fuhr er in sechs von acht Rennen in die Punkte. Für das Haupt Racing Team startete Arjun bereits in den vergangenen zwei Saisons. Auf Basis dieser gemeinsamen Erfahrungen wollen Team und Fahrer in diesem Jahr den nächsten Entwicklungsschritt vollziehen. Bei den offiziellen Testfahrten für die DTM-Saison 2024 auf dem Hockenheimring absolvierte er mit seinem Mercedes-AMG GT3 die meisten Runden des gesamten Teilnehmerfeldes.
Du hast 2023 einen starken Aufwärtstrend gezeigt. Was ist dein Ziel für dieses Jahr?
Arjun Maini: „Wir müssen dieses Jahr besser in die Saison starten. 2023 ist uns das nicht gelungen, aber wir haben das im Team immer wieder analysiert. Ich persönlich habe einiges gelernt und bin von Rennen zu Rennen besser geworden. Dadurch war ich in der zweiten Saisonhälfte stärker. Ich denke, wir können mit den Lehren aus dem Vorjahr jetzt noch besser sein. Aber natürlich weiß man vor dem ersten Qualifying und dem ersten Rennen nie, wo man steht. Wir wissen, in welche Richtung wir arbeiten müssen und freuen uns auf den Saisonstart.“
Du hast es als erster Inder in die DTM geschafft und dich hier etabliert. Macht dich das stolz?
Arjun Maini: „Absolut. Wenn du dir die Namen und Hersteller anschaust, die hier in der Vergangenheit gefahren sind und die jetzt dabei sind, ist es eine große Ehre für mich, als einziger Fahrer aus meinem Land ein Teil davon zu sein. Ich bin darüber sehr glücklich und ich möchte das Beste aus dieser Möglichkeit machen.“
Luca Stolz – Mercedes-AMG Team HRT #4
Auf eine noch bessere Endplatzierung hofft in dieser Saison Luca Stolz, der im Vorjahr als Gesamtsechster bester Mercedes-AMG Pilot war. Vor seinem Einstieg in die DTM bestritt der Mercedes-AMG Performance-Fahrer eine Vielzahl von GT3-Einsätzen rund um den Globus – unter anderem im ADAC GT Masters, der GT World Challenge oder der Intercontintental GT Challenge – und gewann das prestigeträchtige Bathurst 12 Hour. Bei zahlreichen weiteren Langstreckenklassikern stand er auf dem Podium. Nach einem Gaststart 2021 auf dem Nürburgring tritt Luca seit 2022 für das Mercedes-AMG Team HRT als Stammpilot in der DTM an. Seinen ersten Erfolg feierte er gleich im Premierenjahr auf seiner Heimstrecke in der Eifel. Ein weiterer Sieg folgte 2023 auf dem Sachsenring.
2023 hast du die Saison als bestplatzierter AMG Fahrer beendet. Was hat deiner Meinung nach den Ausschlag dafür gegeben, vor deinen Markenkollegen zu landen?
Luca Stolz: „Speziell in der zweiten Saisonhälfte haben wir regelmäßig Punkte geholt. Wir haben als Team in den Rennen oftmals die richtigen Strategieentscheidungen getroffen. Den Unterschied hat aber die Qualifying-Performance gemacht. Wir haben gut verstanden, das Potential unseres Autos auf einer Runde besser umzusetzen und das ist in der DTM ein wichtiger Faktor. Eine Zehntelsekunde kann hier manchmal mehrere Startreihen bedeuten, und mit einer besseren Ausgangslage fährst du ganz andere Rennen.“
Die DTM wird in diesem Jahr 40. Welche persönlichen Erinnerungen verbindest du mit ihr?
Luca Stolz: „Ich verbinde definitiv sehr viele Kindheitserinnerungen mit der DTM. Die Serie war immer schon ein Fixpunkt im internationalen Motorsport und vor allem für uns hier in Deutschland. Die Fans haben sich mit den Fahrzeugen und dem Sport identifiziert, und damit bin ich natürlich auch aufgewachsen - sei es der erste Besuch hautnah in Hockenheim, das müsste so 2004 gewesen sein, oder die unzähligen Male, bei denen ich am Fernseher mit Bernd Schneider auf dem Weg zum nächsten Titel mitgefiebert habe.“
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