Vor 50 Jahren: Mercedes-Benz L406 D, L408 und O309

Arbeitstier und Lademeister - Jetzt wird abgeliefert

Vor 50 Jahren: Mercedes-Benz L406 D, L408 und O309: Arbeitstier und Lademeister - Jetzt wird abgeliefert
Erstellt am 6. Oktober 2017

Was für ein Jahr. Neben dem Affalterbacher Unternehmen AMG werden auch die Düsseldorfer in diesem Jahr 50 Jahre alt. Denn vor 50 Jahren – sprich 1967 begann bei der Daimler-Benz AG die Produktion des neuen Großtransporters L406 D, L408 und des Kleinbusses O309. Produziert wurden die Lademeister im Werk Düsseldorf. Insgesamt verließen circa 500.000 Autos das Werk am Rhein. Groß und stark, wendig und leicht, so umschrieben die Stuttgarter einst ihr Arbeitstier. Vier Eigenschaften, die wunderbar auf L406 D, L408 und O309 zutreffen.

Die Transporter waren der Inbegriff vom klassischen Nutzfahrzeug: Pakete zustellen, Möbel ausliefern – die Lademeister mit Stern lieferten einfach ab! Die einfache Form des Modells mit großem Laderaum und niedriger Ladekante entspricht genau den Wünschen der Klein- und Großunternehmer. Und irgendwie erscheint der Transporter zeitlos, denn selbst wir in der Redaktion von Mercedes-Fans.de waren schon kurz davor einen L406 D oder L408 als Transportfahrzeug für unsere Redaktion zu kaufen. Genauso „cool“ wie der Kastenwagen ist der Pritschenwagen mit Doppelkabine. Der Pritschenwagen ist das Arbeitstier für Bau- und Straßenarbeiter. Schilder, Farbe und Ziegel auf die Ladefläche, den Rest einfach auf den montierbaren Anhänger und los geht´s. Der Kastenwagen mit Doppelkabine dagegen war beliebt bei Feuerwehr und Einsatzfahrzeugen. Material und Mannschaft fanden genug Platz im L408.

Deutlich moderner als sein Vorgänger (L319) zeigte sich damals der neue Transporter von der Daimler-Benz AG. Weg vom runden Design und hin zum kantigen Design. Der Motor reichte ein Stückchen in die Kabine rein, während die Vorderachse nach vorne gesetzt wurde, was einen bequemeren und leichteren Einstieg gewährleistete. Ein weiterer Pluspunkt war die gute „Rundumsicht“, denn die Fahrerkabine bestand vorne und an den Seiten zum großen Teil aus Glas. Auch in Punkto Komfort erwiesen sich L406 D, L408 und O309 als echte Profis. Das Fahrwerk bestand aus einem U-Profil-Rahmen mit Querträgern und blattgefederten Starrachsen.

Der L406 D verfügte über den OM621. Der Zweiliter-Diesel erzielte eine Leistung von 55 Pferdestärken. Ein Jahr später wurde der OM621 dann abgelöst vom OM615. Der OM615 leistet aus 2,2 Litern Hubraum 60 PS. Wiederum sechs Jahre später folgte der OM616 mit 65 PS und 2,4 Liter Hubraum. Später gab es den OM616 dann auch mit 72 PS. Der im Benziner L408 eingebaute 2,2 Liter-Motor erzielte dagegen 80 PS. 1977 folgte der OM352 mit 130 PS. Der 5,7 Liter Motor erlaubte den Transportern, die mittlerweile auf ein zulässiges Gesamtgewicht von 6.500 Kg geklettert waren, sich auch bei schwierigen Straßenbedingungen durchzusetzen. Verkauft wurden allerdings deutlich mehr Einheiten vom Diesel-Transporter.

Eine große Stärke der Lademeister war das Baukastenprinzip. Kunden konnten ihren Transporter mehr oder weniger frei konfigurieren. Es gab drei Gewichtsklassen (3.490, 4.000 sowie 4.600 Kg), sowie sechs verschiedene Aufbauten für Spezialfahrzeuge. Zudem konnte der Kunde beim Kastenwagen ein „normales“ Dach bestellen, oder das erhöhte Dach, welches 150 mm höher war. Des Weiteren gab es verschieden Möglichkeiten für die Türen wie die Drehtüren oder Schiebetüren. Ein Baukastenprinzip, welches beim Kunden richtig gut ankam.

Der Omnibus O309 kam damals mit dem langen Radstand, sprich 4.100 mm. Zudem konnte der Omnibus mit mehr Breite punkten. Insgesamt konnte so maximal 25+1 Personen transportiert werden.

10 Jahre nach Einführung stand die erste Modellpflege an. Es gab neue, moderne Heckleuchten und gummibewährte Stoßfänger. Innen wurde eine neue Armaturenanlage und neue Kurbelfenster verbaut. Die Kurbelfenster lösten die Schiebefenster ab. Dazu kam noch ein griffigeres Lenkrad. Vier Jahre nach der Modellpflege folgte dann ein neues Kühlergitter, breitere Stoßfänger sowie eine neue Innenverkleidung für ein reduziertes Geräuschniveau.

Beinahe 20 Jahre wurden diese Transporter in Düsseldorf gebaut. 1966 liefen die ersten 20 Einheiten vom Band. 1967 ging die Produktion dann so richtig los. 496.447 Exemplare verließen das Düsseldorfer Werk und fanden einen glücklichen Kunden. Auf L406 D und L408 folgte dann das Modell T2. Der T2 stieß genauso wie sein Vorgänger in die Lücke zwischen Transporter und LKW. Ein schweres Erbe haben L406 D, L408 und O309 in jedem Falle hinterlassen.

Fotos: Daimler AG

1 Kommentar

  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    207D-406D-407D und 608D habe ich Alle gefahren, und nimmermüde ohne pech haben!

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