Peter ist MIB durch und durch! Für den 68-jährigen Schrauber und Mercedes-Fan begann die Geschichte "seines" Autos bereits vor 58 Jahren. "1962 bekam ich im Alter von 10 Jahren einen kleinen Mercedes 220SE von Gama. Überall wo ich war, war auch dieses kleine Auto. Zu meinen Freunden sagte ich damals: Wenn ich groß bin, dann kaufe ich mir so ein Auto. Vor etwa sechs Jahren habe ich mir diesen Traum dann verwirklicht."
Peters Geschichte zeigt mal wieder: Wenn man einen Traum hat und fest dran glaubt, dann schafft man es irgendwann. So fand Peter die Blanko-Karosse der Heckflosse ohne Kabel und Schrauben Im Jahr 2014. Das Projekt sollte losgehen...
Ursprünglich ging das Fahrzeug der Baureihe 112 in die Schweiz. Dort wurde es mit Trennscheibe, Weißwandreifen und ohne Radio ausgeliefert. Durch glückliche Umstände kam der Benz dann nach Bayern, wo Peter es dann im August 2014 für sich entdeckte. Es ist allerdings nicht die erste Heckflosse, die in seine Hände fällt. Das erste eigene Auto - im Jahr 1976 - war auch eine 230er Heckflosse. In der Zeit entdeckte Peter auch die Lust am Schrauben. Ein Hobby, das bis heute gehalten hat.
Als Peter die Heckflosse 2014 auf mobile entdeckte, kam es dem Schrauber hauptsächlich auf die schon fertig geschweißte Karosserie an. Zusammen mit seinem Sohn, entschloss er sich dem Klassiker mit Stern wieder neues Leben einzuhauchen. Einen Monat später stand die Flosse dann schon wieder auf den eigenen vier Rädern: Mit einem M180 230 Vergasermotor.
Zu den größten Schwierigkeiten zählte die komplizierte Teilebeschaffung, das entsprechende Improvisieren und die charmante Patina zu erhalten. Das erste Mal TÜV im Jahr 2016 schaffte die 300 SE-Heckflosse mit 230 Vergasermotor dann problemlos und ohne Mängel.
Soweit so gut. "Wie kommt denn da nun ein V8 in die Heckflosse?", fragen wir. Peter lacht und meint "Ihr seid schuld! 2014 war ich bei SCHÖNE STERNE und dort war ein Aussteller, der das auch mit einer 220er Heckflosse gemacht hat. Was die können, das können wir auch, dachte ich mir dann."
Demensprechend musste der Sechszylinder aus dem 300er weichen, und ein fetter V8 aus dem W108 sollte her. "Der Motor stammt aus einem W108, bei dem die Karosserie in einem sehr schlechten Zustand war", so Peter.
Doch es gab bei dem Projekt auch diverse Rückschläge: "Bei dem 230er-Motor sollte mir eine kleine Oldtimerwerkstatt die Vergaser synchronisieren und die Ventile einstellen. Letztendlich hat der Mechaniker beide Vergaser komplett zerlegt und schlecht wieder zusammen bekommen. So musste ich mein Auto mit einem Abschleppdienst wieder abholen. Für diese Arbeit musste ich dann noch 2.600 € bezahlen. Auf der Heimfahrt von einem Oldtimertreffen ist uns der 230er-Motor dann kaputt gegangen (Kette übergesprungen). Das war der der Anstoß, das Vorhaben mit dem V8 umzusetzen. Den ersten V8 Motor habe ich von einem Teilehändler aus Walsrode gekauft, der mich aber von vornherein schon darauf hingewiesen hat, dass der Motor überholt werden muss. Wir haben diesen aber erst einmal zum Laufen gebracht und eingebaut um alles anpassen zu können. Anschließend fuhr ich dann mit dem Auto zu einer Motorenwerkstatt, die ihn überholen sollte und leider musste ich auch da mein Auto mit einem Trailer wieder abholen weil der Mechaniker den Motor hingerichtet hat. Hier kam mir der Chef der Werkstatt aber kulanterweise entgegen. Für das Geld, welches ich für die Werkstatt eingeplant habe, konnte ich dann doch noch für den 108er Spender einplanen. Der Motor läuft jetzt seidenweich.
Ganz fertig ist das Projekt noch nicht. Peter ist bestrebt, alle Extras einzubauen, die es damals käuflich zu erwerben gab. Dazu zählt auch die Klimaanlage und Fensterheber. "Beim nächsten SCHÖNE-STERNE-Event will ich das Fahrzeug auf jeden Fall mitbringen".
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