Zahlreiche Liebhaber und Sammler luxuriöser Old- und Youngtimer nehmen jedes Jahr im Frühling am Amelia Island Concours D'Elegance teil, einem besonderen Event, der seit 1996 alljährlich stattfindet und damals als Wohltätigkeitsveranstaltung begann. Bevor sich am Sonntag, 5. März 2023, 250 historisch bedeutsame Autos vor dem Golfclub der Insel präsentieren, finden von Donnerstag bis Sonnabend vier Versteigerungen statt, die es in sich haben. Insgesamt kommen 431 Raritäten unter den Hammer, davon rund 70 mit einem Wert im siebenstelligen Euro-Bereich.
Bonhams macht den Anfang
Den Beginn des Auktionsmarathons markiert am 2. März Bonhams mit insgesamt 103 Autos, wovon vier nach Expertenmeinung mehr als eine Million Euro in die Kasse spielen dürften. Darunter stechen zwei besonders hervor: ein 1937er Bugatti Type 57S Sports Tourer, der es gar auf einen achtstelligen Betrag bringen dürfte, sowie ein Ferrari F40, Baujahr 1992. Der Bugatti erhielt vor fünf Jahren eine aufwändige und 1200 Stunden dauernde Verjüngungskur, so dass er sich nun in einem ähnlichen Zustand befindet, wie er vor 96 Jahren an seinen Erstbesitzer in New York ausgeliefert wurde. Diesmal soll er zwischen neun und elf Millionen Euro wert sein. Etwas billiger kommt der Ferrari. Der Youngtimer mit Rennsporttechnik (2936 ccm, 352 kW - 478 PS bei 7000 U/min, 324 km/h) soll für einen Preis von um die drei Millionen Euro gut sein.
Es folgt Gooding & Company
Freitag und Sonnabend wird Gooding & Company versuchen, 131 Autos per Hammer unter die Leute zu bringen, davon 23 für Sammlerinnen oder Sammler, denen es auf eine Million mehr oder weniger nicht ankommt. Unumstrittener Star ist ein 1962er Ferrari 250 GT SWB California Spider zu einem Schätzwert zwischen 16.920.000 und 18.800.000 Euro. Von diesem Modell wurden nur 37 Exemplare gebaut. Der Wagen, der auf Amelia Island den Besitzer wechseln soll, wurde 1962 eigens für die New York International Auto Show gebaut und in einem Farbschema fertiggestellt, das bei SWB California Spiders einzigartig ist: Azzurro Metallizzato mit Natural Connolly Vaumol Lederpolsterung. Unter den weiteren Gooding-Aspiranten auf mehr als eine Million Euro befinden sich allein fünf Modelle mit dem springenden Pferd im Logo.
Auch RM Sotheby’s ist dabei
Ein wahres Feuerwerk an Millionsellern erwartet die Besucher am Sonnabend, dem 4. März, wenn gleich zwei Auktionshäuser ihren Hammer schwingen. RM Sotheby’s wird zum letzten Mal auf Amelia Island in Erscheinung treten und 88 Autos versteigern, darunter 26 zu einem Betrag von weit mehr als eine Million Euro. Auch hier steht ein 1959er Ferrari 250 GT LWB California Spider by Scaglietti an der Spitze. Doch dessen Schätzwert kalkuliert der Marktführer unter den Auktionatoren mit 8.460.000 bis 10.340.000 Euro um fast die Hälfte weniger als Konkurrent Gooding ein. RM Sotheby’s bietet auch den 300 SL Barnekow-Roadster zum Kauf an, der bis zu 1.800.000 Euro einbringen könnte.
Zum Schluss folgt die Broad Arrow Group
Den Abschluss der Versteigerungen am Samstag bildet die hier zu Lande nur Experten bekannte Broad Arrow Group mit 109 Autos, von denen sich das Unternehmen mehr als eine Million erhofft. Hier liegt ein Porsche 907 K an der Spitze, der 1968 unter Vic Elford die Targa Flori für sich entscheiden konnte. Für das Fahrzeug ist Amelia Island keine unbekannte Insel. 2007 und 2012 siegte es beim dortigen Concours D'Elegance.
Der Papierform nach müssten alle vier Auktionen in der ersten Märzwoche auf Amelia Island bestehende Rekorde brechen. Auf jeden Fall aber werden sie erneut den Beweis antreten, dass altes Blech zu den lohnendsten Geldanlagen zählen kann.
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