"Eigentlich gibt es bei uns nur Mercedes, doch diesem Zeitzeugen konnten wir einfach nicht widerstehen"

Ein echter „Sechzger“: Der Bungartz war der Star auf dem Fußballrasen – jetzt bei Lorinser Classic

"Eigentlich gibt es bei uns nur Mercedes, doch diesem Zeitzeugen konnten wir einfach nicht widerstehen": Ein echter „Sechzger“: Der Bungartz war der Star auf dem Fußballrasen – jetzt bei Lorinser Classic
Erstellt am 6. Juli 2020

Deutschlandweit gibt es nur 46 offizielle Mercedes-Classic Partner – einer von ihnen ist Lorinser Classic aus Waiblingen. Die großzügigen Ausstellungsräume sind immer einen Besuch wert. Schließlich werden hier stets zahlreiche interessante Klassiker präsentiert – in der Regel natürlich mit Stern.

Doch dieser spannende Exot läuft einfach außer Konkurrenz und hat noch dazu eine einmalige Geschichte vorzuweisen. „Bei PKW gibt es für mich eigentlich nur Mercedes“, erläutert Oldtimer-Fan und Geschäftsführer Marcus Lorinser: „Doch diesem Eyecatcher und Zeitzeugen der 60er Jahre konnten wir einfach nicht widerstehen. Unseren Besuchern geht es übrigens genauso: Der T7 bleibt selten unbeachtet.“ Beim Münchner Hersteller Bungartz müssen wohl selbst Oldtimerfans meist passen. 34 PS? VW-Motor? Cabrio? Wer jetzt an einen Käfer denkt, liegt meilenweit daneben. Fakt ist: Das Fahrzeug Baujahr 1964 ist das mit Abstand langsamste Vehikel in der Ausstellung von Lorinser Classic. Das hält die „Grüne Rakete“ jedoch nicht davon ab, Nachbarn wie dem Mercedes 280 SE 3.5 Coupé die Schau zu stehlen.

"Diesem Eyecatcher und Zeitzeugen konnten wir nicht widerstehen"

Ist es vielleicht der prominente Vorbesitzer? Immerhin war der Klassiker beim Fußballverein TSV 1860 München „angestellt“ und hat sich dort auf dem Rasen des Grünwalder Stadions bewährt. Anders als bei den auch bei Sportstars beliebten Kreationen der hauseigenen Tuningschmiede Sportservice Lorinser fuhren jedoch keine Spieler mit dem Bungartz T7. Denen wäre er wohl viel zu langsam gewesen. Als Schmalspur-Traktor wurde er vielmehr zur Grünpflege abgeordnet. Da er sonst keine schweren Arbeiten verrichten musste (dafür bürgt die bis heute ausgebliebene Straßenzulassung) befindet er sich in einem mechanisch nahezu neuwertigen Zustand. Optisch hatte das landwirtschaftliche Fahrzeug im Laufe der Jahrzehnte durchaus etwas gelitten und Patina angesetzt. Doch nach einer umfangreichen Restaurierung sieht der Traktor trotz seiner 56 Jahre fast wieder wie neu aus. Neben der Lackierung wurden unter anderem Elektrik und Reifen erneuert. Danach musste er nicht mehr arbeiten, sondern stand in einer trockenen Garage. Eine Übersicht zu den durchgeführten Arbeiten gibt es im Fahrzeugprofil von Lorinser Classic: https://www.lorinser-classic.de/verkauf/bungartz-t-7/.

Der Greenkeeper vom TSV 1860 München

Mit 9.900 Euro zählt der Traktor trotz des hervorragenden Gesamtzustandes zu den günstigeren Klassikern. Die Geschichte der heute nicht mehr existierenden Marke Bungartz ist sehr interessant. Bereits in den 1930er Jahren in München gegründet, endete die Geschichte schon 1974. Zwischen diesen Daten entstanden viele kleinere Maschinen zur Bodenbearbeitung, die auch im Ausland beliebt waren. So betrug der Anteil der Exporte, die in über 60 Länder gingen, 40%. Selbst in den USA waren die Produkte vertreten. Besonders dominant war man allerdings im Mittelmeerraum.

Die Fotostrecke vom Bungartz T7 bei Lorinser Classic

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