Choreografie, im Fahrerlager bei Morgennebel

Mit "Tauscher"flossen auf Landgang bei der Carrera Panamericana

Choreografie, im Fahrerlager bei Morgennebel: Mit "Tauscher"flossen auf Landgang bei der Carrera Panamericana
Erstellt am 15. März 2018

„Der Frühe Vogel kann mich mal“ ist eigentlich mein Motto. Ich schlafe am Wochenende gerne mal aus. Anders ist das, wenn ein Autoevent ansteht. Dann freue ich mich sogar, wenn der Wecker klingelt. Es hat einen ganz besonderen Reiz zu sehen, wie sich in der tiefstehenden Morgensonne das Fahrerlager nach und nach mit Leben füllt.

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Traumwagen werden auf Anhängern angeliefert. Ganz besonders liebe ich es, wenn die Oldtimer auf eigener Achse anreisen. Die Boxenzelte füllen sich langsam mit Leben und die Rennfahrer richten sich ein. So war es auch, als MIB auf Egon Tauscher, seine Frau Gina und Hündin Luna, beim Solitude Revival vor den Toren von Stuttgart traf. Der Anblick des Gespanns war atemberaubend, als es sich seinen Weg durch das Durcheinander der anreisenden Teilnehmer, zu seinem Stellplatz bahnte. Der Benz im Renntrimm der Carrera Panamericana auf eigener Achse ist schon eine Augenweide.

Im Schlepptau hatte der Oldtimer-Sammler einen Doppelachsanhänger, der noch länger als die Zugmaschine war. Darauf stand sein Alfa Romeo Corsa Spider 6 C 2500 S(uper) S(port) von 1939, den er vor vielen Jahren als Schrottpaket kaufte und mühevoll fünf Jahre lang restauriert hat. Einer von weltweit zwei existierenden. Die Türen vom Rallye Benz öffneten sich. Egon Tauschers Frau Gina holte den Rollstuhl aus dem Kofferraum in den sich Egon trotz der langen Anfahrt vom Bodensee sofort schwang, während Hündin Luna das Orga-Team der Rennveranstaltung begrüßte . Es glich einer perfekt einstudierten Choreografie, wie das Ehepaar die beiden Fahrzeuge trennte, abschnallte, ablud und parkte. Jeder wusste was zu tun war. Jeder Handgriff saß, ein tolles Team.

Architekturstudent unter dem Pagodendach

Die Leidenschaft zur Oldtimerei wurzelte bei Egon schon in den 70er Jahren während seines Studiums. Sowohl das Thema Restauration, als auch die Form des Pagodendachs hat Bezug zur Architektur. 1975 bis 77 war sein erstes Autoprojekt, ein Mercedes W113 280SL, der perfekte Einstieg für den jungen Architekturstudenten. Damals war so ein SL unter 5000 DM zu haben. Heutige Studenten können nur von einer Pagode träumen. Von diesem Wagen musste Egon Tauscher sich leider vor Ende des Studiums noch trennen, aber die Liebe zu Oldtimern und der Marke mit Stern hält bis heute an. Jahrzehntelang fuhr er dann immer wieder praktische und trotzdem schicke T Modelle mit Stern im Alltag. Für sein Hobby fand er viele unterschiedliche Projekte.

Aufstieg des Phoenix

Schon seit Egon Tauscher einen Führerschein besitzt, galt seine Liebe den Zweirädern. Mit einem Motorrad nahm er oft an Rallyes Teil. Mit einer 1966er Harley Davidson Shovelhead fuhr er zum Beispiel die Oldtimer Rallye „2000km durch Deutschland“. 1989 im Sommer machte Egon Tauscher mit genau dieser Harley dann nur einen kleinen Ausflug, als ein tragischer Unfall passierte. Ein Jungbauer auf seinem Schlepper nahm Egon die Vorfahrt. Als Egon Tauscher nach dem Koma wieder zu sich kam, lag er im Krankenhaus und konnte seine Beine nicht mehr bewegen.

Eine unvorstellbare Katastrophe. Für Egon Tauscher war es natürlich ein Schock und ein Einschnitt in sein Leben, der fast alles veränderte. Mit dem Motorrad fahren war dann Schluss, aber für ihn war schnell klar, dass er der Liebe zum Automobil weiter frönen wollte. Das gab Ihm Halt im Leben.
Der passionierte Hobbyschrauber widmete sich motiviert und vor Ideen übersprudelnd ganz seiner Leidenschaft. Als erstes entwickelte Egon eine Fahrzeugsteuerung für seine Oldtimer, die seinen Wünschen als Querschnittsgelähmter entsprach. Er fuhr fortan Oldtimer Rennen und Rallyes und gründete www.tauschertours.com drei bis vier mal im Jahr veranstaltet er Reisen, die mit dem Thema Oldtimer zu tun haben. Mit der Ju 52 nach Goodwood, oder zum Beispiel mit einer Karawane von Oldtimern auf lang vergessenen Routen durch die Alpen. Seine Erfahrung als Restaurator, Renn- und Rallyefahrer kann er dabei seinen Reisekunden zugute kommen lassen.

Flotte Flotte

In der Sammlung am Bodensee steht neben der Heckflosse und dem Alfa noch ein Lotus Eleven Le Mans von 1957 mit Aluminiumkarosserie, der unlackiert 408kg wiegt und 163 PS leistet. Dieser flache kleine Engländer wird hauptsächlich bei Rundstreckenveranstaltungen genutzt, obwohl er eine Straßenzulassung besitzt.
Dann wäre da noch ein französischer, typisch blauer Panhard Barchetta von 1952 mit dem schon viele tausende Rallyekilometer, unter anderem bei der Mille Miglia, absolviert wurden. Selbst seine Tochter infizierte Egon Tauscher mit einem Mercedes Benz 280 CE von 1979. Sie teilt also auch des Vaters Leidenschaft.

Hardcore Rallye Pilot und die Carrera Panamericana

In den 1950er Jahren gab es drei große Autorennen. Die Targa Florio durch Sizilien, die Mille Miglia in Italien und die Carrera Panamericana in Mexico. Die Targa Florio und die Giro di Sicilia hat Egon Tauscher bereits zwei mal erfolgreich bestritten. Mit dem Alfa/Mercedes Gespann ist er erst bis Genua gefahren. Den Mercedes Benz T-Modell mit dem Anhänger durfte er bei einem Mercedes Benz Händler sicher abstellen. Mit dem Alfa ging es dann per Fähre weiter nach Palermo. Dort absolvierte er die Targa Florio und anschließend die Giro di Sicilia. Danach fuhr der Oldtimerliebhaber die ganze Amalfiküste hoch, bis Rom. Von dort fuhr er nach Sardinien und zurück nach Genua. Dann noch mit dem Gespann zurück nach Hause. 3500Km in 4 Wochen, ohne Verdeck bei Wind und Wetter. Die Mille Miglia fuhr er bereits sechs mal. Mal nutzte er seinen Panhard Barchetta, dann wieder den Alfa Romeo. Der Mythos Carrera geisterte dem erfahrenen Rallyepiloten unweigerlich schon lange durch den Kopf und ließ ihn nicht mehr los. Die Carretera Panamericana (spanisch) ist eine 48.000km lange Schnellstraße, die vereinfacht gesagt, von Alaska in Nordamerika bis nach Feuerland, dem südlichsten Zipfel in Südamerika reicht. 1950 wurde erstmals zur Feier der Einweihung des mexikanischen Teils der Ruta Panamericana (spanisch) das berühmte Rennen über 3436km in mehreren Tagesetappen gefahren. Ungefähr doppelt so lang, wie die Mille Miglia. Egon Tauschers letztes großes unbezwungenes Rallyeabenteuer. Die ursprüngliche Carrera Panamericana wurde 1954 aufgrund der vielen schweren Unfälle eingestellt.

1988 wurde das Rennen jedoch wieder zum Leben erweckt. Die neue Rennleitung orientierte sich am früheren Reglement. Nur Autos der Jahrgänge 1940 bis 1965 durften teilnehmen. Modifikationen sind im sicherheitsrelevanten Bereichen und am Fahrwerk erlaubt. Für die Teilnahme musste Egon Tauscher aber erst mal ein passendes Auto finden. Es sollte erst ein Ponton Mercedes werden, zwischenzeitig wurde ein Volvo 544 (Buckelvolvo) ins Auge gefasst. Zu guter Letzt entschied der Rallyespezialist sich dann aber für die Heckflosse aufgrund der vier Scheibenbremsen und anderer technischer Details. Der Wagen stand nach dem Kauf dann aber erst mal ein paar Jahre in der Ecke. Die Zeit für das Mega Rennen war noch nicht reif. Irgendwann packte es den Hobbyrennfahrer dann und er begann den Benz zu zerlegen. Dann wieder ein paar Jahre Pause. Schließlich dauerte der Aufbau unter Einhaltung des Regelwerks der Panamericana nochmal 1,5 Jahre. Ein ganzer Aktenordner mit Vorschriften und Ausschlusskriterien musste beachtet werden.

Nägel mit Zylinderköpfen. Auf nach Mexiko 2015

Ein Bekannter entschloss sich mit seiner Mercedes Pagode ebenfalls am Rennen in Mexico teil zu nehmen und so half man sich und tauschte sich frühzeitig aus. Das erleichterte den Aufbau der Fahrzeuge und die Vorbereitungen. Ein gemeinsames Mechanikerteam für zwei Mercedes bot sich ebenfalls an. Die zwei Rennteams entschlossen sich auch beide Rennwagen gemeinsam in einem Container zu verschiffen.
In Vera Cruz kam die Sternenflotte gut verzurrt und unversehrt an. Auf eigener Achse ging es dann 600km nach Tuxtla Gutiérrez, wo das Rennen startete. Die beiden deutschen Teams sind extra ein paar Tage vorher angereist, um sich zu akklimatisieren. Zeit, um Eindrücke von Land und Leuten zu sammeln. Der Streckenverlauf durfte jedoch nicht inspiziert werden. In Ruhe konnten die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Mental stellten sich alle auf das bevorstehende Abenteuer ein. Vor dem Rennen stand dann erst mal die umfangreiche und sehr gründliche technische Abnahme an. Sicherheit wird groß geschrieben und so dauert die Abnahme vier bis fünf Stunden pro Teilnehmer. Das ist auch durchaus sinnvoll, denn auch heute passieren noch zahlreiche Unfälle, teilweise mit gnadenlosen Überschlägen.

Fahrzeuge schleudern von der Strecke und stürzen Abhänge hinab. Helme, Gurte und Sitze müssen Prüfsiegel vorweisen und dürfen ein bestimmtes Alter nicht überschreiten. Feuerfeste Kleidung, Feuerlöschanlage, elektrischer Notausschalter und spezielle Überrollkäfige sind Vorschrift. Wenn dann nicht der richtige Käfig montiert ist, muss man beim Dorfschmied vor Ort in einer Hinterhofwerkstatt spontan noch ein paar Rohre einschweißen und beten, oder unverrichteter Dinge wieder über den großen Teich nach Hause schippern.
Neben der historischen Klasse, in der die beiden Mercedes mitfuhren, gab es unter anderem auch noch eine offene Klasse, in der auch stark modifizierte Fahrzeuge mit fahren durften. Die brutale Rennwagen haben bis zu 800Ps und zum Teil modernste NASCAR Technik verbaut.

Gentleman start your engines! Qualifying

Am Tag nach der Abnahme ging es dann endlich fast richtig los. Das Qualifying stand nun an. Wie auch zum Beispiel in der Formel 1 wird beim Qualifying die Startfolge für das eigentliche Rennen festgelegt. Bei der Carrera Panamericana wird die Hackordnung aber nicht auf einer schnöden Rundstrecke ausgelotet, sondern auf Speed Etappen auf offener Straße, wo ja auch das eigentliche Rennen ausgetragen wird. Egon Tauscher hatte mit seiner flotten Heckflosse das Glück, dass das Qualifying in den Bergen auf kurvenreichen Strecken statt fand und nicht auf langen Geraden. So konnten die 800Ps Boliden ihren Geschwindigkeitsvorteil nicht ausspielen. Die Flosse landete auf einem sehr guten 35. Startplatz, von ca. 100 Teilnehmern. In der Gesamtwertung waren die High Tech Rennwagen natürlich unantastbar, aber Egon Tauscher hatte gute Chancen sich in seiner Klasse weit vorne zu platzieren. Der erfahrene Rallyefahrer war zugegebener Maßen sehr aufgeregt vor dem Start. Verständlich, ging doch ein lang ersehnter Traum in Erfüllung. Die beiden Mercedes Teams haben sich gegenseitig unterstützt und die Mechaniker haben auch organisatorische Aufgaben übernommen. Somit blieb Egon Tauscher noch genügend Zeit die einzigartige Atmosphäre der Rennveranstaltung wahr zu nehmen, neben Fahrerbriefings und den anderen Terminen.

Der längste Tag. Arriba, arriba! Ándale!

Die Nacht vor dem Start war an Tiefschlaf kaum zu denken. Früh morgens um 4:30Uhr musste Egon Tauscher aufstehen. Er packte seine Sachen und fuhr eine Stunde, bis er das Startareal, welches weit vor den Toren der Stadt lag, erreichte. Um sieben Uhr starteten die ersten Teilnehmer. Endlich durfte auch die Heckflosse vom Bodensee in Mexiko auf die Strecke. Mit Vollgas durch Ortschaften, über Kreuzungen und durch Wälder, über Bergpässe mit Serpentinen und ungesicherten Straßenrändern, neben denen meist bedrohliche Abgründe lauerten. Die Rennfahrerlizenz erlaubt einem auf der teilweise abgesperrten Strecke Vollgas zu geben. Mit dem Tunnelblick und viel Mut wird permanent am Limit gefahren. Das ist keine Oldtimertour, wo während der Fahrt nebenbei Blümchen gepflückt werden. Das ist knallharte Rennaction. Im Feld kämpfte Egon Tauscher gegen die leichteren Porsche 911, er lieferte sich Zweikämpfe mit Volvo Amazonen und Datsun 240. Kopf an Kopf und Tür an Tür. Spät in der Nacht fällt man nach so vielen Eindrücken, Konzentration und Adrenalin erschöpft in die Federn.

Die Angst fährt mit. Vogelschlag, Eselskarren, Rinder, Zuschauer und andere Hindernisse

Die meisten Mercedes-Fans werden wohl von Karl Klings Teilnahme an der Carrera 1952 wissen. Damals prallte ein schwerer Geier mit dem heranrasenden Mercedes 300SL Flügeltürer zusammen. Der Vogel zerschmetterte die Windschutzscheibe und der Beifahrer Hans Klenk wurde verletzt. Kurzerhand wurde die Scheibe nach der Etappe ersetzt und mit Metallstreben vergittert, um so einer Begegnung der gefiederten Art für den weiteren Rennverlauf vorzubeugen. Trotz dieses Unfalls siegte Kling damals mit dem Mercedes. Bei diesem Rennen muss man also mit Allem rechnen. Egon Tauscher erinnert sich, dass er permanent auf der Hut war.

Die Zuschauer standen teilweise nur 25cm vom Auto entfernt wenn er durch Ortschaften raste. Daran gewöhnte man sich jedoch relativ schnell. Die Mexikaner sind gelassen, allerdings nicht lebensmüde. Der Rennverlauf bestand aus Überführungsetappen und Speed Etappen. Zwei Stunden vor dem Start werden die Streckenabschnitte für den Straßenverkehr gesperrt. Plötzlich kam trotzdem einmal ein Eselskarren aus einer Hofeinfahrt auf die Straße gefahren. Auf den offenen Landstraßen kreuzten gelegentlich Rinderherden die Strecke und zwangen die herandonnernden Rennwagen zur Vollbremsung.
So passieren teilweise tödliche Unfälle. Es gab aber auch viele schöne, ergreifende Momente. Unter anderem begegnete Egon Tauscher am Straßenrand einem Veteran der originalen Panamericana. Der durfte sich auf der Motorhaube seines Mercedes verewigen und schrieb: „Wünsche Euch viel Glück. Gott soll Euch beschützen.“ Chavo Anza Fahrer (Pilot) México 16.10.2015 „Viel Glück“.

Ein Sack Nüsse unter der Haube

Erschwerend kommt zu den genannten Strapazen noch das Klima hinzu. In den ersten Tagen verlief das Rennen zwischen 2600 und 3100 Metern über dem Meeresspiegel. Das macht sowohl den Menschen, als auch den Maschinen zusätzlich zu schaffen. So paradox es klingt, aber trotz der langen und meist perfekten Vorbereitung auf das Rennen, liefen viele Motoren, wie ein Sack Nüsse. Kaum ein Motor lief rund. Die dünne Luft, die unterschiedlichen Höhenlagen, mal hohe Luftfeuchtigkeit, mal Kälte, dann wieder extreme Hitze, das machte sich deutlich bemerkbar. Die Mechaniker hatten alle Hände voll zu tun, die unter Atemnot und Leistungsschwund leidenden Rennmotoren über kreative Einstellungen zu retten.

Ein Unglück kommt selten allein. Das Ende für das Team Tauscher

Schwere technische Probleme machten Egon Tauscher und seinen Mechanikern das Leben schwer. Die Einstellschrauben bei den Kipphebeln haben sich durch Schwingungen gelöst und sind in den Zylinderkopf gefallen. Daraufhin haben die Ventile zu gemacht. Das hatte wiederum zur Folge, dass die Keile der Führungen sich selbständig machten und ein paar fand man im Brennraum wieder, wo sie die Kolben beschädigten. Die Mechaniker hielt das jeden Mittag und Abend beschäftigt. Durch die massiven Motorprobleme gelang es einem Ford am 4. Tag sich an Egon Tauscher heranzukämpfen. In einer langgezogenen Linkskurve überließ er dem Ford die Ideallinie, was dem Mercedes zum Verhängnis werden sollte. Egon Tauscher hielt sich rechts außen. Der Ford wollte mit aller Macht am Benz vorbei und gab zu viel Gas. Durch die zu hohe Geschwindigkeit trieben ihn die Fliehkräfte immer näher an Egon Tauschers Rennwagen heran. Die Flosse gab nach und fuhr immer weiter Richtung Straßenrand, wo leider ein Ortsschild stand. Die hintere Stoßstange des Mercedes reicht um das Heck herum.

Das rechte Ende der Chromstoßstange hakte sich in den Pfosten des Ortsschildes ein und riss den Mercedes aus der Spur. Egon Tauscher konnte den Wagen unmöglich abfangen. Der schöne Mercedes landete leider im Graben. Pilot und Copilot blieben zum Glück unverletzt. Nichteinmal blaue Flecken hatten Sie davon getragen. Der Schock saß ihnen jedoch in den Knochen. Der Ford Fahrer wurde in der Mittagspause zur Rede gestellt. Der Veranstalter schaltete sich ein. Der Ford hat daraufhin das Rennen ebenfalls beendet. Auf den Reparaturkosten bleibt man bei einem Rennunfall leider sitzen. Wieder zu Hause erfuhr Egon Tauschers Mechaniker von Motorenpapst Melcher (Das M von AMG), dass früher schon das Problem mit den Kipphebeln auftrat. Mit diesem Wissen gelang es dann seinem Mechaniker den Motor standfest zu machen, was dann auch mit Erfolg auf der Nordschleife getestet wurde.

Wärmende Gedanken. Saison 2018

Anfang März juckt es natürlich in den Fingern. Die vierrädrigen Schätze wollen endlich wieder aus der Garage. Bald geht es los. Das Nürburgring Classic Event steht wieder an. Letztes Jahr nahm Egon Tauscher mit dem Alfa und dem Mercedes teil. Fliegender Wechsel im alten Fahrerlager war angesagt. Auch dieses Jahr wird er mit dem Gespann teilnehmen. Danach wird, wie seit vielen Jahren mit einer eingeschworenen kleinen Gemeinschaft drei Tage durch Italien getourt. Zugelassen sind Barchettas bis 1965. Die ursprünglichen Pläne, dieses Jahr an der Panamericana erneut teilzunehmen, gingen so zu sagen vor die Hunde. Mit der lieben Hündin Luna kann man nicht nach Mexico reisen. Ohne Frau und Hund will Egon Tauscher natürlich auch nicht. Wir wünschen dem Tauscher Team eine schöne Saison 2018!

Technische Daten Mercedes Benz 300SE „Heckflosse“:

Baujahr: 1962

Modifikationen: kompletter Umbau und Neuaufbau als Rallyefahrzeug nach FIA Anhang K Richtlinien

Schalensitze, 6-Punkt Gurte, Überrollkäfig mit Molybdenstahl Rohre, ca. 45 lfd. Meter

entsprechende Armaturen und technische Ergänzungen, zusätzlicher Ölkühler, leistungsstärkerer Motorventilator, Benzintank auf Sicherheitsrenntank 120 Liter umgebaut mit 2 Benzinpumpen, doppelte Zündung, die Serienauspuffanlage wurde durch eine in Edelstahl mit Fächerkrümmen ausgewechselt, im Rennbetrieb werden Semis gefahren, im kompletten Fahrgastraum und im Motorraum wurde eine Löschanlage eingebaut, die auch von außen zu bedienen wäre, auch der komplette Strom ist im Zweifelsfalle von außen abschaltbar, der Wagen wurde mit einem von Mercedes orginalen Unterfahrschutz versehen.

Motor: Motor wurde komplett neu aufgebaut, Kompression erhöht, geschmiedete Kolben, stärkere Ventile alles fein gewuchtet, scharfe Nockenwelle, Ventiltrieb komplett geändert und auf die neue Leistung angepasst, ansonsten klassische Tuningmaßnahmen.

Getriebe: 4-Gang Automatikgetriebe, über Wandler

Leistung: unbekannt, im Zweifel: immer zu Wenig! ;-)

Federung: Die Luftfederung wurde komplett auf ein klassisches Federfahrwerk/ einstellbares Gewindefahrwerk umgebaut. Das Fahrwerk selbst wurde vom Mercedes 3,5 Liter übernommen.

Bremsen: Innenbelüftete Scheibenbremsen vorn, Rennbremsbeläge

Gewicht: 1.500Kg

Länge: 4875 mm

Breite: 1795 mm

Höhe: 1455 mm

Radstand: 2750 mm

Bereifung: 185/75 R15

 

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