Sie heißen „Zona a Traffico Limitato“, „Congestion Charge“ oder „Crit‘Air“ und verfolgen alle das eine Ziel: saubere Städte und Regionen. Europa macht Ernst. Immer mehr Kommunen sperren Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß aus.
Die Maßnahmen sind Ländersache. Sie reichen von Plaketten bis zu zeitlich begrenzten Fahrverboten und gelten auch für ausländische Fahrzeuge. Wer also Ferien in Mailand, Paris oder Berlin plant ist gut beraten, sich vor der Abfahrt über die Umweltzonen zu informieren. Sündern drohen zudem empfindliche Strafen.
Deutschland: Grüne Plakette in 54 Umweltzonen
Deutschland meldet bislang 55 Umweltzonen. In 54 davon dürfen nur Fahrzeuge mit der grünen Plakette rollen, allein Neu-Ulm akzeptiert auch die gelbe. Stuttgart hat angekündigt, ab 2018 Diesel, die nicht die Abgasnorm Euro 6 erfüllen, bei Feinstaubalarm auf besonders belasteten Straßen auszusperren. Das Vorhaben könnte Schule machen.
Über die aktuelle Situation klärt das Umweltbundesamt auf seiner Homepage www.umweltbundesamt.de auf. Das ist auch deshalb wichtig, weil 80 Euro weniger im Portemonnaie schon schmerzen – genauso teuer ist das Bußgeld für die Umweltsünder.
Europa: Fahrverbote und City-Maut
In Paris dürfen innerhalb des Stadtautobahnrings nur Fahrzeuge mit der Umweltplakette „Crit’Air“ rollen. Die schreiben auch Lille, Lyon und Grenoble für ältere Fahrzeuge dauerhaft oder bei Überschreiten der Grenzwerte in ihren Großräumen vor. Andere französische Städte und Regionen werden nachziehen.
Für gute Luft und weniger Lärm sorgt in vielen historischen Zentren Italiens die „Zona a Traffico Limitato“: Mit nur wenigen Ausnahmen gilt ein generelles Fahrverbot. Eine City-Maut verlangen dagegen Städte wie Mailand und Bologna ganzjährig an bestimmten Tagen zu bestimmten Zeiten.
Der Schlüssel für die Zufahrt in die Innenstadt von London heißt „Congestion Charge“. Die Citymaut wird wochentags von 7 bis 18 Uhr fällig, die Einhaltung videoüberwacht. Beginn und Ende der Zone sind mit Verkehrszeichen und Straßenmarkierungen gekennzeichnet.
Auch viele skandinavische Städte wie Oslo, Bergen, Stockholm oder Göteborg verschreiben gegen die dicke Luft eine Mautgebühr, die in der Regel nicht vor Ort, sondern im Nachhinein gezahlt wird. Dänemark beschränkt sich bislang auf eine Maut in Umweltzonen für Busse und LKW mit den Euro-Normen 1 bis 3. Dafür muss ein sogenannter Eco-Sticker erworben werden.
Nachbar Österreich verlangt das Umwelt-Pickerl bis dato nur für Lastkraftwagen und größere Autos, die steuerlich als Lastkraftwagen N1 registriert sind.
Informationen über die Umweltzonen, Preise und Zufahrtsmodalitäten erfahren Autoreisende beispielsweise unter www.urbanaccessregulations.eu.
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