Nachdem die Gewinne von Mercedes-Benz im dritten Quartal 2024 dramatisch eingebrochen sind und für das 4. Quartal offenbar keine Verbesserung der Lage zu erwarten ist, schwingt Mercedes-Chef Källenius jetzt die Kosten-Keule: Wie die Stuttgarter Zeitung berichtet, steht bei Mercedes-Benz ein Milliarden-Euro schweres Sparprogramm an. Für die Mitarbeiter könnte das hammerhart werden.
Mercedes-Benz Sparkurs: „Jeder Stein wird umgedreht.“
Es sind turbulente Zeiten für den Premium-Autobauer Mercedes-Benz: Die weltweite Wirtschaftslage bleibt angespannt, und der Druck auf die Autoindustrie wächst. Nun hat das Traditionsunternehmen angekündigt, ganz entschieden den Rotstift anzusetzen. „In den kommenden Jahren werden wir unsere Kosten um mehrere Milliarden Euro jährlich senken“, wird eine Unternehmenssprecherin zitiert. Wo und wie genau soll gespart werden? Details nannte man bei Mercedes-Benz nicht. Doch dass beim Stern intensiv an der Kostenschraube gedreht werden wird, steht außer Zweifel: Dass bei der Suche nach Einsparpotential jeder Stein umgedreht werden wird, kündigte Mercedes-Finanzvorstand Harald Wilhelm bereits bei der Vorlage der Q3Zahlen an.
Geht es um Effizienz oder um die Existenz?
Die Begründung für den rigorosen Sparkurs klingt fast besorgniserregend: Die wirtschaftliche Unsicherheit sei ein ständiger Begleiter. „Nur mit einer nachhaltigen Steigerung der Effizienz bleiben wir finanziell stark und handlungsfähig“, betonte das Unternehmen.
Der Druck auf den Konzern steigt, und die jüngsten Finanzergebnisse unterstreichen, warum.
Bei Mercedes-Benz Cars ist der Gewinn im 3. Quartal 2024 von 3,4 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 1,2 Milliarden Euro (minus 64%) eingebrochen. „Die Finanzergebnisse des dritten Quartals entsprechen nicht den Ansprüchen, die wir bei Mercedes-Benz an uns selbst haben. (...) Wir werden zudem unsere Anstrengungen für weitere Effizienzsteigerungen und Kostenverbesserungen im gesamten Geschäftsmodell verstärken“, kündigt Harald Wilhelm, Finanzvorstand der Mercedes-Benz Group AG bei der Vorlage der Quartalszahlen an.
Droht Jobabbau?
Für Ford und Volkswagen will man durch massiven Arbeitsplatzabbau aus der Krise kommen. Müssen sich auch die Mercedes-Benz-Mitarbeiter Sorgen um ihre Jobs machen? Auf eine entsprechende Nachfrage blieb Mercedes-Benz eine Antwort schuldig. Fakt ist: Betriebsbedingte Kündigungen sind gemäß einer Vereinbarung mit dem Mercedes-Betriebsrat bis Ende 2029 ausgeschlossen. Doch was kommt danach? Nach allem, was man jetzt zum Beispiel aus den Mercedes-Benz Sprinterwerken Düsseldorf und Ludwigsfelde hört, sollen 2030 tausende Mitarbeiter nicht mehr benötigt werden.
Das Drehen an der Kostenschraube ist für Mercedes-Benz offenbar alternativlos. Während man bei Mercedes-Benz den eingeschlagenen Weg der Luxusstrategie, die im zweiten Halbjahr 2024 krachend gescheitert ist, offenbar nicht hinterfragt, wird in der Vorstandsetage von Mercedes-Benz ein neuer radikaler Sparkurs weniger eine Option als vielmehr als Notwendigkeit erachtet, um im globalen Wettbewerb zu bestehen.
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