EU: Strafzölle auf bestimmte E-Autos aus China

EU-Strafzölle für China-E-Autos hätten Auswirkungen auf Mercedes-Geschäfte

EU: Strafzölle auf bestimmte E-Autos aus China: EU-Strafzölle für China-E-Autos hätten Auswirkungen auf Mercedes-Geschäfte
Erstellt am 22. August 2024

Update: EU-Strafzölle für China-E-Autos hätten Auswirkungen auf Mercedes-Geschäfte

Wie jetzt bekannt wurde, will die EU-Kommission ihre geplanten Strafzölle auf Elektroautos aus China leicht nach unten korrigieren. Ursprünglich war angedacht gewesen, rückwirkend höhere Ausgleichszölle von bis zu 37,6 Prozent von den chinesischen E-Autobauern zu verlangen.Nun sollen es „nur“ noch bis zu 36,3 Prozent sein. Die Strafzölle könnten ab Ende Oktober 2024 in Kraft treten und für fünf Jahre gelten, was zu einer deutlichen Verteuerung chinesischer Elektroautos in der EU führen würde. Die Forderung, dass die Zölle ab dem Zeitpunkt Juli 2024 abgerechnet werden würden, hat die EU-Kommission wegen fehlender rechtlicher Voraussetzungen einkassiert. Trotzdem ist in der Sache noch genug Feuer unterm Dach. Und auch bei Mercedes-Benz in Stuttgart wird man den weiteren Verlauf der Angelegenheit gespannt verfolgen. Strafzölle hätten nämlich auch Auswirkungen auf das Geschäft von Mercedes-Benz.
Wenn es so weit kommt, dass Strafzölle auf chinesische Import-E-Autos erhoben werden, dann werden sich Verkaufspreise Preise für China-E-Autos hierzulande deutlich verteuern, weil die smart-E-Autos den Strafzoll-Forderungen unterliegen würde. Die elektrischen smart-Modelle werden nämlich in China von Geely in einem 50:50 Joint-Venture mit Mercedes-Benz gefertigt. Für Geely-Produkte soll der Zoll 19,3 Prozent betragen.
Dass die Strafzölle ganz bestimmt kommen, steht allerdings noch nicht fest. Bevor die Zölle in Kraft treten können, müssen die 27 EU-Staaten dem erst noch zustimmen. Ferner besteht die Möglichkeit für die betroffenen Fahrzeughersteller, Stellungnahmen einzureichen. Zudem hofft die EU-Kommission noch immer auf eine diplomatische Lösung mit China angestrebt.

 

 Artikel 04.07.2024: EU führt vorläufige Strafzölle auf China-E-Autos ein

Eine Verhandlungslösung mit der EU-Kommission im Streitpunkt „unverhältnismäßige E-Auto-Subventionierung durch den chinesischen Staat hat es offenbar in allerletzter Minute nun doch nicht gegeben. Wie die EU-Kommission nämlich heute bekannt macht, verhängt sie vorläufige zusätzliche Einfuhrzölle auf in China hergestellte Elektroautos. Die deutschen Autohersteller und der Verband der Autoindustrie (VDA)  kritisieren diese Entscheidung.

Je nach chinesischem Hersteller betragen die Aufschläge zwischen 17,4 und 37,6 Prozent. Diese Aufschläge sind zusätzlich zu den bereits bestehenden Zöllen von den betroffenen chinesischen Marken zu zahlen. "Die Ausgleichszölle gelten ab dem 5. Juli für eine maximale Dauer von vier Monaten", erklärte die Behörde in Brüssel.
Offiziell werden die Zölle jedoch erst im November eingeführt. Das letzte Wort ist in dieser Sache also noch nicht gesprochen - die EU-Kommission hofft wohl immer noch auf eine Verhandlungslösung mit China. In der Übergangszeit bis November müssen die Unternehmen die Zölle noch nicht zahlen, aber sie müssen eine rückwirkende Berechnung/Zahlung zusichern.

Artikel vom 01.07.2024: Bundeskanzler Scholz schaltet sich ein: Entspannung im Zollstreit in Sicht?

Noch ist es wohl zu früh, Entwarnung zu geben. Doch bei der deutschen Autoindustrie im Allgemeinen und bei Mercedes-Benz im Besonderen keimt Hoffnung auf, dass es wegen der geplanten EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos doch nicht zu einem Handelskonflikt mit China kommen könnte. So war diversen Medien am Wochenende zu entnehmen, dass EU und China in der Sache Verhandlungsbereitschaft signalisiert hätten. Und worüber will man reden? Vielleicht über den Vorschlag von Bundeskanzler Scholz jetzt machte. Wie das Handelsblatt berichtet, habe der deutsche Regierungschef vorgeschlagen, dass sowohl China als auch die EU auf Autoimporte gleich hohe Zölle verhängen sollten.

 

Artikel vom17.06.2024: Verband der Automobilindustrie warnt vor Handelskonflikt

Die EU will Strafzölle für chinesische E-Autos von bis zu 38,1 Prozent verhängen. Die deutschen Autobauer, BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen und viele deutsche Zulieferbetriebe halten diese Entscheidung für falsch, denn sie fürchten die Konfrontation mit China und die harten Gegenmaßnahmen des Reichs der Mitte. Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), welcher die Interessen von mehr als 650 Herstellern und Zulieferern vertritt, warnt vor den Folgen eines Handelskrieges. Die EU-Anti­-Subventions­Untersuchung mit dem Ergebnis Strafzölle auf chinesische E-Autos zu verhängen, kommentierte Die VDA-Präsidentin wie folgt:

„Die Ankündigung der EU ab Anfang Juli vorläufig hohe zusätzliche Zölle von bis zu 38,1 Prozent auf E-Pkw aus China zu erheben, ist ein weiterer Schritt weg von globaler Zusammenarbeit. Durch diese Maßnahme wächst das Risiko eines globalen Handelskonfliktes weiter an. Fakt ist außerdem: Ausgleichszölle für aus China importierte E-Pkw sind nicht geeignet, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie zu stärken. (...) Der potenzielle Schaden, der von den jetzt angekündigten Maßnahmen ausgehen könnte, ist womöglich höher als der mögliche Nutzen für die europäische – und insbesondere die deutsche – Automobilindustrie.“

Die VDA-Präsidentin appellierte aber auch an China, sich an die Regeln eines fairen Handels zu halten: „Auch die chinesische Regierung ist (...) dazu aufgerufen, (...) Gesprächsbereitschaft zu signalisieren. (...) Es liegt auch an China, mit konstruktiven Vorschlägen auf Europa zuzugehen sowie wettbewerbsverzerrendes Verhalten konsequent und schnell zu stoppen, um so eine Ausweitung von Handelskonflikten zu vermeiden. (...). Insgesamt gilt: Die nun von der EU angekündigten Maßnahmen werden die Herausforderungen für die europäische und deutsche Automobilindustrie nicht lösen, im Gegenteil: Der von der EU-Kommission beabsichtigte Zweck von Ausgleichszöllen könnte sich bei einem Handelskonflikt entsprechend schnell negativ auswirken."

Artikel vom 12.06.2024:Im Handelskrieg mit China droht Mercedes unter die Räder zu geraten

Wie fast zu erwarten und von Mercedes-Chef Ola Källenius und seinen Amtskollegen bei BMW und Volkswagen befürchtet wurde, hat die EU-Kommission heute bekannt gegeben, Strafzölle auf bestimmte E-Auto-Marken aus chinesischer Produktion zu verhängen.

Laut eines Berichts vom ZDF wurden drei betroffene chinesische Hersteller explizit erwähnt. Demnach soll für BYD ein Importzoll von 17,4 Prozent gelten. Für Geely E-Autos wird ein Zoll von 20 Prozent erhoben und für SAIC sollen es gleich 38,1 Prozent Aufschlag sein. Die Strafzölle sollen ab 04.07.2024 gelten. Einkassiert werden sie aber zu diesem Datum wohl noch nicht. Die EU-Kommission gab nämlich bekannt, mit China erst noch über eine andere Lösung verhandeln zu wollen.

Sollten diese Konsultationen zu keinem Ergebnis im Sinne der EU führen, dann würden die Strafzölle rückwirkend vom 04.07.2024 an fällig. Wie das ZDF meldet, habe die chinesische Regierung bereits angekündigt, die Strafzoll-Aktion der EU-Kommission nicht hinnehmen zu wollen. Nun drohen Vergeltungsmaßnahmen, von denen neben BMW und Volkswagen auch Mercedes-Benz empfindlich getroffen werden könnte.

Mercedes-Chef Ola Källenius hält EU-Strafzölle auf E-Autos made in China für falsch

Am, 06.06.2024 hatte Mercedes-Benz berichtet, dass Mercedes-Chef Källenius mögliche EU-Strafzölle auf chinesische E-Autos mit großer Sorge sehen würde. Er fürchtet eine Eskalation des Handelsstreits mit China. Es ist nämlich damit zu rechnen, dass die chinesische Regierung auf die EU-Strafzölle mit drastischen Vergeltungsmaßnahmen reagiert, welche vor allem die deutschen Premium-Autobauer, für die das Reich der Mitte der mit Abstand größte Absatzmarkt ist, in den Würgegriff nehmen dürften.

"Für die deutsche Autoindustrie wären Strafzölle auf chinesische E-Autos eine Katastrophe", zitierte ntv.de unlängst Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer, seines Zeichens Direktor des Center Automotive Research in Bochum. Es ist die große Abhängigkeit von Mercedes-Benz von China als dem größten Luxusautomarkt der Welt, die dem Stern in einem Handelskrieg mit China teuer zu stehen kommen wird. Dudenhöffer: "Nicht auszudenken, was Gegenmaßnahmen der Chinesen für Porsche, Mercedes, BMW, Audi bedeuten. Das wird die deutsche Autoindustrie sehr hart treffen.“

Leser interessierten sich auch für diese Themen

Mercedes & Co. unter Druck: Verbrenner-Absatz bricht in China ein Dem Stern droht in China ein Debakel Der Verbrenner-Absatz in China bricht massiv ein. Das setzt Mercedes-Benz im Reich der Mitte unter Druck

Mercedes: Genehmigung für Level-4-Tests in China Der Stern fährt in China von alleine Meilenstein erreicht: Mercedes erhält als erster ausländischer Autobauer in China die Genehmigung, das Vollautomatisierte Fahren (Level 4) zu testen

1 Kommentar

  • egide aus belgien

    Egide aus belgien

    Ola und China China und noch mal China, dass ich nich lache!!!

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community