Mercedes & Co. unter Druck: Verbrenner-Absatz bricht in China ein

Dem Stern droht in China ein Debakel

Mercedes & Co. unter Druck: Verbrenner-Absatz bricht in China ein: Dem Stern droht in China ein Debakel
Erstellt am 16. August 2024

Update 16.08.24: Dem Stern droht in China ein Debakel - Wie wird Källenius reagieren?

Das hat ja gerade noch gefehlt. Alarmierende Nachrichten für Mercedes-Benz & Co sendet der chinesische Neuwagen-Pkw-Markt. Laut eines aktuellen Berichts des Handelsblatts erlebt das Reich der Mitte einen E-Auto-Boom. In dessen Folge brechen die Verbrenner-Verkäufe im wichtigsten Absatzmarkt für Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen massiv ein. Diese Entwicklung ist deswegen dramatisch, weil die deutschen Hersteller vom E-Auto-Boom in China nicht profitieren und den Absatzeinbruch bei den Verbrennern nicht ausgleichen können.
Die chinesischen Neuwagenkunden steigen beim Antrieb - auch dank staatlicher Förderung neuer E-Autos - um.

Hatten im Jahr 2020 noch 94 Prozent alle in China neu zugelassenen Pkw einen Benzin- oder Dieselmotor unter der Haube, so betrug der Verbrenneranteil am Neuwagenmarkt im 1. Halbjahr nur noch 59 Prozent. Dabei bevorzugen die chinesischen Kunden einheimische E-Auto Fabrikate. Sie gelten ihnen moderner, digitaler und technologisch fortschrittlicher. Die deutsche Autoindustrie - auch Mercedes-Benz - hat auf diesem Gebiet den chinesischen Kunden offenbar kein attraktives Angebot zu machen. Es fehlt Mercedes & Co im Reich der Mitte an konkurrenzfähigen Elektroautos, so lautet die Analyse des Handelsblattes. Mercedes & Co müssen etwas tun, falls sie in China nicht Schiffbruch erleiden wollen. Wie will Mercedes-CEO Källenius auf diese Entwicklung reagieren?

Bei Mercedes-Benz müssen angesichts dieser Entwicklung die Alarmglocken schrillen. Gut eines Drittel seines Pkw-Absatzes macht der Stern in China. Doch das Geschäft bröckelt nicht nur, es bricht massiv ein. 352.000 neue Pkw konnte der Erfinder des Automobils im ersten Halbjahr 2024 im Reich der Mitte verkaufen. Das waren zehn Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch das Export-Geschäft nach China mit margenstarken Luxuslimousinen und Highend-Premium-SUV ist mit einem Minus von 25 Prozent im ersten Halbjahr 2024 stark rückläufig. Bei der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal 2024 stellte Ola Källenius einer Verbesserung des China-Absatzes im zweiten Halbjahr in Aussicht. Derzeit ist dies aber mehr Hoffnung als Gewissheit. Denn eine Strategie, mit welcher der Mercedes-CEO das sich andeutende China-Debakel abwenden will, konnte er noch nicht präsentieren.

Artikel vom 03.07.2024: "Global Automotive Outlook"-Studie: alarmierenden Erkenntnisse für deutsche Hersteller

Chinesische Automobilhersteller setzen zunehmend Branchenstandards und die deutsche Automobilindustrie weiter unter Druck. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste und 21. Ausgabe der "Global Automotive Outlook"-Studie der global agierenden Unternehmensberatung AlixPartners. Bis 2030 werden Automobilmarken aus China rund ein Drittel des Weltmarktes erobern und rund neun Millionen Einheiten außerhalb Chinas verkaufen. In Europa würde die Verdoppelung des Marktanteils der chinesischen Marken zwischen 2024 und 2030 auf Kosten der europäischen, japanischen und koreanischen Marken gehen, deren Verkaufsvolumen bestenfalls stabil bleiben würde.

Die chinesischen Automobilhersteller setzen für den Ausbau des Marktanteils auf ihren strukturellen Kostenvorteil und geben diesen in einer aggressiven Preisgestaltung an die Endkunden weiter. Im Vergleich zu einem europäischen Elektrofahrzeug liegen die Herstellkosten rund 35% niedriger, insbesondere bei der Batterie.

Neben den schnellen Entwicklungszyklen von etwa 18-24 Monaten sind die chinesischen Automobilhersteller der weltweiten Konkurrenz auch bei der Kundenorientierung einen Schritt voraus, vornehmlich bei Komfort und Ausstattung der jüngsten Generation an Fahrzeugen.

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