Die EU-Kommission hat heute, am 06.03.2025, im Rahmen ihres "Strategischen Dialogs zur Zukunft der europäischen Automobilindustrie" einen Aktionsplan vorgestellt. Dieser enthält Maßnahmen zur Stärkung des Auomobilsektors, stößt jedoch auf Kritik von Branchenvertretern wie UNITI (Bundesverband EnergieMittelstand e.V.).
Nach wie vor hält die EU an einem de facto Neuzulassungsverbot für Pkw und Lkw mit Verbrennungsmotor fest. Ob alternative Antriebsoptionen künftig berücksichtigt werden, bleibt unklar. UNITI-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn warnt, dass diese einseitige Fokussierung auf Elektromobilität zahlreiche Arbeitsplätze gefährde und die bezahlbare Automobilität sowie die Versorgungssicherheit beeinträchtigen könnte. UNITI fordert daher eine technologieoffene Regulierung. Dieser Forderung schließt sich auch der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) an: "Es muss sichergestellt sein, dass zur Erfüllung der Kundenbedürfnisse Innovationen aus allen Technologiefeldern zum Einsatz kommen. Dafür müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Ergänzend zur Elektromobilität sollte deshalb auch die Klimawirkung erneuerbarer Kraftstoffe und deren enormes Potenzial zur Erreichung der CO2-Vorgaben berücksichtigt werden", kommentiert ZDK-Präsident Arne Joswig den heute veröffentlichten EU-Aktionsplan.
Ein weiterer Punkt des Aktionsplans sieht vor, drohende Strafzahlungen der Fahrzeughersteller bei Überschreitung der CO2-Flottenziele durch eine Verlängerung der Bemessungszeiträume auf drei Jahre abzumildern. Dies wird jedoch lediglich als kurzfristige Entlastung gewertet, ohne das grundlegende Problem der schleppenden Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen zu lösen. Eine Berücksichtigung erneuerbarer Kraftstoffe in der CO2-Flottenregulierung könnte laut UNITI einen bedeutenden Fortschritt für den Klimaschutz darstellen.
Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) sowie Vertreter der IG Metall und großer Zulieferer fordern eine stärkere Berücksichtigung erneuerbarer Kraftstoffe. Positiv bewertet wird die Ankündigung der EU-Kommission, im anstehenden Review der Pkw-Flottenregulierung die Rolle von E-Fuels zu prüfen.
UNITI kritisiert zudem, dass Vertreter der Kraftstoffwirtschaft nicht in den strategischen Dialog einbezogen wurden, obwohl der Großteil der Fahrzeuge in Europa weiterhin mit Verbrennungsmotor betrieben wird. Eine nachhaltige Strategie zur Defossilisierung des Verkehrs erfordere einen klaren Fahrplan für den Ausbau erneuerbarer Kraftstoffe, so Kühn abschließend.
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