Kehrtwende beim Verband der Automobilindustrie (VDA) in Sachen „erneuerbare Kraftstoffe“

Umparken im Kopf: Erneuerbare Kraftstoffe in CO2-Flottenregulierungen berücksichten

Kehrtwende beim Verband der Automobilindustrie (VDA) in Sachen „erneuerbare Kraftstoffe“: Umparken im Kopf: Erneuerbare Kraftstoffe in CO2-Flottenregulierungen berücksichten
Erstellt am 28. Februar 2025

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) vollzieht eine bemerkenswerte Kehrtwende in seiner Haltung zu erneuerbaren Kraftstoffen. Bisher lag der Fokus der Automobilindustrie vor allem darauf, drohende Strafzahlungen bei Überschreitung der CO2-Flottengrenzwerte hinauszuzögern, während echte Alternativen wenig Beachtung fanden. Nun setzt sich der VDA dafür ein, dass die Klimaschutzwirkung erneuerbarer Kraftstoffe in die CO2-Flottenregulierungen für Pkw und Lkw einfließt. Diese Neupositionierung ist ein wichtiges Signal an Politik und Investoren.

Aktuell gelten batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) als Null-Emissionsfahrzeuge, wodurch sie den Flottendurchschnitt eines Herstellers verbessern. Verbrenner hingegen werden ungeachtet des getankten Kraftstoffs als 100 Prozent fossil eingestuft. Dies setzt Fahrzeughersteller unter Druck, sich einseitig auf Elektroantriebe zu konzentrieren. Da die BEV-Nachfrage jedoch hinter den Erwartungen zurückbleibt, geraten Hersteller zunehmend in wirtschaftliche Bedrängnis.

180 Grad Wende beim VDA: Erneuerbare Kraftstoffe sollen doch in die CO2-Flottenregulierungen einfließen

Der VDA plädiert nun dafür, erneuerbare Kraftstoffe als Teil der Lösung anzuerkennen. Konkret fordert er, dass bei der anstehenden Überprüfung der EU-CO2-Flottenregulierungen die realen CO2-Einsparungen durch nachhaltige Kraftstoffe berücksichtigt werden. Dies könnte insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge eine praktikable Lösung darstellen.

UNITI, der Verband der mittelständischen Mineralölunternehmen, begrüßt diesen Kurswechsel. Eine solche Regulierung würde Investoren motivieren, verstärkt in die Produktion von grünen E-Fuels zu investieren. Zudem wäre dies ein entscheidender Schritt für den Klimaschutz, da erneuerbare Kraftstoffe zur unmittelbaren CO2-Reduktion beitragen können.

Eine neue Bundesregierung sollte diese Entwicklung aktiv unterstützen und sich auf EU-Ebene für eine Anpassung der CO2-Flottenregulierung einsetzen. Der sogenannte Carbon-Correction-Factor könnte dabei als Mechanismus dienen, um erneuerbare Kraftstoffe anrechenbar zu machen. Laut UNITI-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn würde dies nicht nur zum Klimaschutz beitragen, sondern auch viele Arbeitsplätze in der deutschen Automobilindustrie sichern. Die Kraftstoffwende muss jetzt politisch vorangetrieben werden, um nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige Alternativen zu schaffen.

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