Beim drittletzten Rennen der Formel-1-Saison 2021 in Katar hat Weltmeister Lewis Hamilton mit einem klaren Sieg weiter Boden auf WM-Leader Max Verstappen gutgemacht. Vor den beiden letzen Rennen leiegn noch acht Punkte zwischen den Kontrahenten. Valtteri Bottas erwischte erst einen miserablen Start und schied dann nach einem Reifenplatzer aus.
Die F1-Saison 2021 spitzt sich weiter zu. Lewis Hamilton in seinem schwarzen Silberpfeil konnte den Großen Preis von Katar souverän gewinnen und somit weiter Punkte auf Max Verstappen gutmachen. Dieser kam auf den zweiten Rang.Dabei betrieb der Niederländer Schadensbegrenzung, denn durch eine Strafe musste er von Startplatz sieben ins Rennen gehen, während Hamilton von der Pole Position starten konnte. Auch Bottas bekam drei Pläze aufgebrummt und ging von P6 ins Rennen.
Bottas kommt erst nicht weg und dann nicht vorbei
Lewis hatte einen starken Start und baute seine Führung rasch aus. Bottas kam am Start - wieder einmal - nicht gut weg und fiel bis auf P11 zurück. Danach steckte er rundenlang in einem sogenannten "DRS-Zug" fest. Erst ein Weckruf von Teamchef Toto Wolff brachte den Finnen dazu, die Überlegenheit seines Mercedes zu nutzen und sich vorzukämpfen.
Hamilton unangreifbar
Verstappen kam in Runde 17 an die Box und wechselte auf die harten Reifen. Das Team reagierte schnell und rief Lewis eine Runde danach an die Box, wodurch er seinen Vorsprung behielt. Der Abstand zwischen den zwei Führenden schwankte je nachdem, wie gut sie durch den Verkehr kamen, aber Lewis kontrollierte dabei stets die Pace. Valtteri zeigte eine starke Aufholjagd durch das Feld und lag vor seinem Stopp auf Platz drei, als ihn in Runde 33 vorne links einen Reifenschaden ereilte. Er schleppte das Auto an die Box zurück und wechselte auf die harten Reifen, aber das Fahrzeug war zu schwer beschädigt, sodass er es in Runde 48 abstellen musste. Das Team reagierte auf den zweiten Boxenstopp von Verstappen und holte Lewis in Runde 43 zu seinem zweiten Stopp herein, bei dem er auf Medium-Reifen wechselte. Danach konnte er seinen Vorsprung ausbauen und beendete das Rennen 25,7 Sekunden vor Verstappen, der kurz vor Rennende noch einen dritten Stopp einlegte.
Schnellste Runde an Verstappen - kleiner, aber bitterer Wehrmutstropfen
Einziger Wehrmutstropfen - abgesehen vom Abschneiden Bottas`- war die Tatsache, dass Hamilton der schon sicher geglaubte Punkt für die schnellste Rennrunde durch die Lappen ging. Nach den eigentlich letzten Boxenstopps griffen sowohl Hamilton als auch Verstappen diese nochmal an. Verstappen legte vor. Als Hamilton nachlegen wollte, kam es erst zu viel Überrundungsverkehr und danach zu einem Virtuellen Safetycar. Zudem nutzte Verstappen den extrem großen Vorsprung zum Dritten und ließ in der vorletzten Runde nochmals weiche Reifen aufziehen - eine Möglichkeit, die Hamilton als Führender so nicht mehr hatte. Und Bottas, der Verstappen den Punkt noch hätte klauen können, war nicht mehr im Rennen. Diese zwei Punke Unterschied könnten bei dem knappen WM-Stand am Ende noch sehr weh tun...
Hinter uns liegt ein wahnsinniges Jahr und es ist ein großartiges Gefühl, zu diesem Zeitpunkt der Saison zwei Siege in Folge einzufahren. Es war ein relativ unkompliziertes Rennen für mich. Ein bisschen einsam, aber wir haben diese Punkte gebraucht und das Team hat richtig solide Arbeit abgeliefert. Herzlichen Dank an alle Teammitglieder hier an der Strecke sowie in den Werken für ihre harte Arbeit. Ich bin für diese Punkte sehr dankbar und es ist fantastisch, dass wir den Rückstand an den vergangenen beiden Rennwochenenden verkürzen konnten. Es liegt immer noch Arbeit vor uns, aber wir lieben den engen Zweikampf und die Herausforderung, die damit verbunden ist. Es war sehr schade, dass Valtteri ausgefallen ist. Aber die Pace war an diesem Wochenende gut und das ist eine gute Ausgangsposition für die kommenden beiden Rennen, in denen wir unser absolut Bestes geben werden.
Heute war ein sehr enttäuschender Tag für mich. Das war ein harter Abschluss für dieses Wochenende, nachdem es am Freitag vielversprechend begonnen hatte. Ich hatte auf der Einführungsrunde Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bringen und dann musste ich von der schmutzigen Seite der Startaufstellung starten. Dort hatte ich am Start keinen Grip und die Räder drehten durch. Deshalb rutschte ich auf der ersten Runde nur herum. Danach steckte ich in einem DRS-Zug, aber sobald die Abstände größer wurden, konnte ich mich nach vorne kämpfen. Die Pace war gut und ich konnte einen langen Stint fahren. Aber dann hatte ich plötzlich einen Reifenschaden. Vorher gab es keine Vibrationen oder Warnzeichen. Uns war bewusst, dass wir mit den Reifen ans Limit gingen, aber ich hatte noch immer guten Grip. Wir fühlten uns immer noch wohl und draußen zu bleiben war unsere beste Chance auf einen Podestplatz. Der Reifenschaden trat direkt nach der Boxeneinfahrt auf, also am schlechtesten Ort dafür, und das Auto wurde auf der Runde zurück an die Box so stark beschädigt, dass wir es für sicherer hielten, es abzustellen und die Kilometer zu sparen.
Toto Wolff
Das war ein überlegener Sieg für Lewis. Er kontrollierte die Pace von der Spitze weg und machte alles, was er tun musste. Der Löwe wurde in Interlagos geweckt und das hat sich heute in Katar bestätigt! Für Valtteri war es ein schwieriger Tag. Der Reifenschaden kam aus dem Nichts, ohne jegliche Vorwarnung und leider war er der erste Fahrer, der einen Reifenschaden hatte. So gesehen blicken wir mit gemischten Gefühlen auf das Rennergebnis, aber die Pace unseres Autos war ermutigend für die letzten beiden Rennwochenenden. Uns ist klar, dass uns noch viele Herausforderungen erwarten, aber wir genießen es, auch wenn es so hart ist, denn genau dafür sind wir in diesem Sport. An den letzten beiden Rennwochenenden heißt es jetzt volle Attacke. Wir müssen noch immer einige Punkte aufholen und genau das haben wir uns vorgenommen - und wir genießen jede einzelne Minute davon.
Andrew Shovlin
Das war heute bittersüß. Auf der einen Seite konnte Lewis am Samstag und Sonntag zeigen, was in ihm und dem Auto steckt. Sein Vorsprung im Qualifying war absolut beeindruckend und selbst im Rennen musste er nur machen, was notwendig war, um den benötigten Vorsprung zu halten. Valtteri erlebte hingegen einen harten Tag. Wir dachten, dass er von P5 auf der guten Seite starten würde, aber als wir uns auf den Weg in die Startaufstellung begaben, wurde ein zweites Dokument geschickt, dass ihn einen Platz nach hinten auf die schmutzige Seite stellte. Das hat ihm beim Losfahren nicht geholfen. Durch zwei schwache erste Kurven fiel er danach noch weiter zurück und am Ende der Startrunde war er nur noch auf P11. Von dort zeigte er eine sehr starke Aufholjagd und erkämpfte sich eine Position, von der aus ein Podium möglich schien. Danach hatten wir einen Reifenschaden, der ohne Vorwarnung eintrat und das auch noch am schlimmsten Ort der Strecke - nämlich eingangs der letzten Kurve, sodass er eine komplette Runde auf drei Rädern zurücklegen musste. Sobald wir wieder auf der Strecke waren, konnten wir uns nicht wieder nach vorne arbeiten. Dafür war das Auto einfach zu stark beschädigt. Aus diesem Grund entschieden wir uns dazu, es an der Box abzustellen. Vor den letzten beiden Saisonrennen haben wir einen kleinen Vorsprung in der Konstrukteurs-Wertung und einen kleinen Rückstand in der Fahrer-WM. Es wird eng, aber wir haben ein Auto, mit dem wir es schaffen können und daraus ziehen wir viel Mut. Wir müssen wahrscheinlich beide Rennen gewinnen, aber es gibt gute Gründe anzunehmen, dass wir unsere starke Form von hier in die nächsten beiden Rennen mitnehmen können. Jetzt heißt es noch einmal alles geben, aber wir freuen uns auf den Kampf und können es kaum erwarten, in Saudi-Arabien auf die Strecke zu gehen.
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