Der EMSC Bitburg e.V. im AvD und der MSC Odenkirchen e.V. 1924 im ADAC hatten am 17. und 18.08.2012 auf den Flugplatz in Bitburg zum großen Rennslalom eingeladen und rund 109 Fahrer aus Deutschland und Luxemburg fanden den Weg dort hin. Da die Läufe das Prädikat Lauf zur Deutschen RennSlalom Meisterschaft und Luxemburger Slalom Meisterschaft trugen, war das Interesse entsprechend groß.
Die 109 Teilnehmer teilten sich in verschiedene Fahrzeugklassen auf. In den Gruppen der DMSB (Deutscher Motorsportbund) G starten die Serienfahrzeuge. Daran schlossen die DMSB Gruppen F (verbesserte Serienfahrzeuge) und H (schon deutlich verbesserte Rennfahrzeuge) an. In den Gruppen H14 und15 startete dann ein Großteil der Teilnehmer, weil in dieser Klasse die Deutsche Meisterschaft ausgefahren wird. In diesen Klassen fahren echte Rennwagen, die von Ihren Besitzern eigenes für diesen Einsatzzweck gebaut wurden oder aber ehemalige Rundstrecken Rennwagen wie der BMW 320i WTCC von Rainer Nuber, der einen Wagen von Engstler Motorsport aus der WTCC fährt.
Uwe Pfaar fährt Mercedes-Benz 280 CE
Auch in diesem Sport gibt es auch zwei unbeirrbare Enthusiasten, die mit ihren beiden Mercedes W123 in das Rennslalom-Geschehen eingreifen und das Starterfeld etwas bunter machen. Auf einem Mercedes W123 280 CE aus dem Jahr 1981 ist seit vielen Jahren Uwe Pfaar aus Kaarst unterwegs. Dieser setzt den Wagen konsequent auf der Rundstrecke im Rahmen der Youngtimer Trophy als Gaststarter ein und fährt gerne hin und wieder Bergrennen in Osnabrück und Wolfsfeld. Der Wagen von Uwe Pfaar wurde aufgebaut nach dem alten Reglement der Gruppe 2, einem Reglement der alten Rennsportserie. Auch im RennSlalomSport macht dieses Fahrzeug eine sehr gute Figur und ist für diesen Einsatzzweck perfekt abgestimmt und wird auf dem Anhänger zu den Rennen transportiert.
Jörg Ruchatz fährt Mercedes-Benz 230 CE
Der zweite ist Jörg Ruchatz aus Bochum. Auch dieser ist mit seinem Mercedes W123 230 CE im RennSlalom Sport anzutreffen. Dieser 230 CE ist aus dem Jahr 1984 wurde aufgebaut nach dem Reglement der alten Gruppe A aus dem Jahr 1984. Da dieses Fahrzeug auch auf öffentlichen Straßen bewegt wird ist der Aus- und Umbau etwas gemäßigt erfolgt. Jörg hält es da ganz in der Tradition der alten Bergrennfahrer die da hieß: auf eigener Achse anreisen, Rennen fahren und auf eigener Achse wieder Heim kommen. So praktiziert er dies nun schon seit einigen Jahren recht erfolgreich und kam jedes Mal wieder heim.
Classic Touring Cars - stilecht und mit Spaß an der Sache dabei
Gefahren werden können diese beiden Fahrzeuge in der Klasse CTC, der Classic Touring Cars, und genau das macht den Spaß und Reiz an diesem Hobby aus. Hier kann man stilecht und zeitgenössisch dem Hobby fröhnen ohne das Ansehen des Fahrzeugs zu schädigen oder dieses zu verschandeln. Alles Umbauten sind nach dem damaligen Reglement nachvollziehbar und authentisch.
Da an dem Veranstaltungswochenende das bisher heißeste Wochenende des Jahres war, war es entsprechend warm auf der Strecke und in den Autos. Da es sich bei der Strecke um die Start- und Landebahn des Flugplatzes Bitburg handelt, waren entsprechendes Schattenspender selten und die Sonne brannte unerbittlich von oben herab.
Am Samstag startet die Gruppe CTC gegen 14.30 Uhr, direkt in der Mittagszeit. Da bei diesen Hochgeschwindigkeitsrennen alle Fenster etc. geschlossen sein müssen, waren die Innenraumtemperaturen entsprechend hoch. Dann noch schnell den Helm aufgesetzt , die feuerfeste Sturmhaube darunter und die Handschuhe an damit man das heiße Lenkrad greifen konnte.
Uwe Pfaar legte dann auf der 2,5 km langen Strecke einen tollen ersten Lauf vor, den Jörg Ruchatz nicht annährend toppen konnte. Hier machte sich dann der Leistungsunterschied zwischen dem 230er und 280er Motor deutlich bemerkbar. Auch im zweiten Lauf am Samstag änderte sich nichts an dem Ergebnis, Uwe blieb souverän mit einigen Sekunden Abstand in Führung.
Aber es sollte noch der zweite Veranstaltungstag am Sonntag folgen. Auch hier startete die Klasse CTC am späten Nachmittag, in der heißesten Zeit des Tages.
Jörg probierte dann eine andere Reifenmischung aus und war im ersten Wertungslauf 4 Sekunden schneller! Aber auch Uwe Pfaar legte nach und verbesserte sich noch einmal. Somit blieben auch am Sonntag beide Siege der Wertungsläufe bei Uwe Pfaar, und Jörg Ruchatz musste sich an diesem Wochenende geschlagen geben.
Wer nun denkt, dass dieser RennSlalom mit denen auf Parkplätzen an Baumärkten und Industriegebieten zu vergleichen ist, der irrt gewaltig. Die gefahrene Strecke in Bitburg ist 2,5 km lang und es werden Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h gefahren, was erstmal nicht weiter schwierig wäre, wenn da nicht Pylonen versetzt auf der Strecke stehen würden, die es gilt in einer bestimmten Reihenfolge anzufahren, bzw. Tore zu durchfahren. Man muss an einigen Stellen dann doch schon mal im Auto tief durch atmen, um das Gas stehen zu lassen und seine Geschwindigkeit zu halten und den Schwung mit in die nächste Kurve zu nehmen.
Sieger? Uwe Pfaar! Gewinner? Beide!
Rückblickend haben die beiden W123 Rennfahrer wieder viel Spaß gehabt und auch den Zuschauern, wieder der Streckensprecher anmerkte, gezeigt, dass man auch mit solchen Autos schnell unterwegs sein kann. Am Sonntag erfolgte dann die gemeinsame Abreise und auch dies sorgte wieder auf der Landstraße und Autobahn für großes Aufsehen.
Auch im kommenden Jahr werden wir wieder gemeinsam in Bitburg an den Start gehen und unser Rennen ausfahren
..denn uns ist es egal wer vorne steht, denn einzig und allein zählt der Spaß am Hobby Rennen fahren und einen Rennwagen zu bauen im Vordergrund.
Text: Jörg Ruchatz
Fotos: Jörg Ruchatz, Christoph Lönz (1)
1 Kommentar
HanSchopp
22. August 2012 18:08 (vor über 12 Jahren)
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