„Entweder ganz oder gar nicht“, lautet das Motto von Mercedes-Fan Reinhard Breuer. Entsprechend komplett rüstete er seinen Sportwagen der Baureihe R171 um. Dabei hatte Reinhard vor allem ein Auge auf effektvolle Detaillösungen. Alle Modifikationen ergeben in der Summe einen Mercedes, wie man ihn wahrlich nicht alle Tage zu Gesicht bekommt.
Vom Guten das Besondere
Der SLK hat mich schon immer angesprochen“, eröffnet Reinhard das Gespräch. „Dieser kleine schnittige Roadster ist nun einmal ein bildhübsches Automobil. Aber einzigartig?“, fragt der Hobby-Schrauber rhetorisch, „das ist der Mercedes leider nicht. Denn von ihm sieht man dann doch zu viele auf den Straßen.“ Also plante Reinhard direkt bei Anschaffung seines Zweisitzers einen aufwändigen Umbau.
Sehenswürdigkeiten in Hülle und Fülle
"Insgesamt nahm das Projekt drei Jahre in Anspruch. Allein für den Motorraum benötigte ich acht Monate.“ Wer die langgestreckte Haube lupft, versteht sofort warum. Strahlt den Betrachter doch ein außergewöhnlich drapiertes1,8-Liter-Aggregat an, das in dieser Inszenierung fast schon das Prädikat Gesamtkunstwerk verdient. Angesichts der Vielzahl der Veränderungen weiß das verzückte Auge gar nicht, was es zuerst bewundernd in den Blick nehmen soll.
Der Mercedes avanciert zum automobilen Hochkaräter
Denn zwischen den Stehwänden kämpfen Leder-Manschetten, Carbon-Look und mit Gold- sowie Silber-Auflagen veredelte Bauteile um die Aufmerksamkeit des andächtig staunenden Publikums. Im Zentrum der Pracht nistet der in Carbon-Optik gefinishte Ventildeckel. Die aufgeprägten Linien und das stolze Stern-Emblem sind – wie viele andere Details auch - mit 24-Karat-Blattgold überzogen.
LEDs setzen den Motorraum ins perfekte Licht
Etliche Behälter und Deckel profitieren ebenfalls von der reichlich applizierten Carbon-Optik, die Reinhard mittels Wassertransferdruck auf die Oberflächen zauberte. Das dunkle Finish steht in einem interessanten Kontrast zum giftigen Grün des mit Rautenmuster versehenen Leders. Darüber hinaus vollenden Bauteile und Schrauben in knalligem Rot das grandiose Potpourri, welches Reinhard mittels LED-Beleuchtung effektvoll in Szene setzen kann.
Kraftkur für den Motor
Leistungsmäßig vermag der von einem Kompressor zwangsbeatmete 1,8-Liter-Motor nicht minder zu überzeugen. Der Output des Vierzylinders beträgt nämlich dank Software-Update und überarbeitetem Ansaugtrakt stolze 212 PS. Die Höchstgeschwindigkeit beziffert der Servicetechniker auf über 240 km/h. Ferner wurde die Auspuffanlage ab Kat ausgetauscht. Seither rauschen die Abgase über eine Picha-Edelstahlanlage mit vier ovalen Endrohren donnernd ins Freie.
Attraktive Äußerlichkeiten
Auch imagemäßig legte der Roadster mithilfe der Brabus-Frontschürze, der AMG-Abrisskante auf dem Heckdeckel und dem Diffusor in Echtcarbon deutlich zu. Aufgehübschte AMG-Räder (Michelin-Reifen, 225/40 und 245/35) hinter denen große gelochte Bremsscheiben und rotlackierte Brembo-Sättel hervorlugen, betonen den motorsportlichen Anspruch. Durch die Tieferlegung des Bodys wird die dynamische Ausstrahlung des Mercedes nochmals verstärkt. Ein Effekt, der zum Einen auf den nachgerüsteten KW-Kedern beruht, und zum Anderen „auf das in der Reserveradmulde platzierte 85-kg-Kontergewicht“, erläutert Reinhard. „Durch diese Lösung bleibt der Fahrkomfort des Mercedes erhalten.“
Feinheiten für das gewisse Extra
Die stilistischen Feinheiten steuern der markant modifizierte Grill mit rot abgesetztem Mercedes-Emblem, verchromte Spiegelkappen und getönte LED-Rückleuchten sowie das 24 Karat-vergoldete Heckemblem bei. „Somit ist mein Stern nun wahrhaft goldig“, witzelt Reinhard.
Reinhard sieht Rot
Den Innenraum verschönerte der Osnabrücker mit Akzenten aus rotem Leder. So zu bewundern an etlichen Elementen der Türverkleidungen, des Armaturenträgers und der Mittelkonsole. Die Farbtupfer harmonieren mit den mittels roter Ziernaht veredelten Sportsitzen. Weitere Highlights bilden das aufgeschäumte und abgeflachte Sportlenkrad, die in Silber eloxierten Lüfterdüsen, der rote Überrollbügel, der SLS-Schaltknauf und viele andere Goodies mehr.
Highlights in Hülle und Fülle
Die Zahl der Modifikationen sprengt schier den Rahmen einer solchen Story. Der vorhandene Platz sei daher lieber für eine weitere herausragende Besonderheit genutzt. Seit 2011 nämlich dürfen Reinhard und sein SLK sich als Weltrekordler fühlen. So jedenfalls ist es im Guinness-Buch der Rekord verzeichnet, als sich 205 Roadster zur längsten SLK-Parade auf dem Nürburgring versammelten. „Zu diesem Anlass hat die Deutsche Post sogar eine Sondermarke mit einem Foto der Weltrekordfahrt herausgegeben“, weiß der Mercedes-Fan zu erzählen und ergänzt: "Zwischenzeitlich hat sich in Motor- und Innenraum einiges getan." Oha, da wird dann wohl im Frühjahr ein neuer Fototermin fällig...!
Mercedes-Fans Technische Daten
Fahrzeugtyp: Mercedes Benz SLK 200 Kompressor
Baujahr: 2010
Motor: Reihenvierzylinder, Kompressor, Software modifiziert, Sport-Luftfilter, Leistung: 212 PS, Motorraum gecleant, zahlreiche Parts mit Leder-Manschetten oder in Carbon-Optik (Wassertransfer-Druck), einige Teile in 24 Karat vergoldet bzw. versilbert, LED-Beleuchtung, Picha-Edelstahlauspuffanlage ab Kat mit vier ovalen Endrohren (118 x 85 mm)
Getriebe: 7G-Automatik
Bremsen: Gelochte Bremsscheiben und rote Brembo-Sättel vorne
Räder: AMG „Styling 3“ mit AMG-Nabendeckel (teilweise hochglanzpoliert bzw. in Wagenfarbe lackiert)
Reifen: Michelin Pilot-Sport, 225/40-R18 vorne und 245/35-R18 hinten
Fahrwerk: KW-Federn, minus 25/30 mm, Kontergewicht (85 kg) in Reserveradmulde zum Niveauausgleich der Vorderachse, 2 x 15-mm-Spurplatten hinten.
Karosserie: Grilleinsatz in Carbon-Optik, Brabus-Frontschürze, Radkästen innen rot lackiert, Bi-Xenon-Abbiegelicht mit LED-Standlicht, Echtcarbon-Heckdiffusor, AMG-Abrisskante auf Kofferraumdeckel, getönte LED-Rückleuchten (Chrometec), Chromkappen für Außenspiegel, Stern am Heckdeckel in 24 Karat vergoldet
Innenraum: Lenkrad aufgeschäumt und abgeflacht mit C63-AMG-Schaltpaddels in Carbon-Optik, SLS-Schaltknauf, Ledersportsitze mit Airscarf und roter Ziernaht, Ablagen in Mittelkonsole, Segmente der Türverkleidungen und des Armaturenträgers mit rotem Leder bezogen bzw. rot lackiert, roter Überrollbügel, Lüfterdüsen in Silber eloxiert, rote Fußraumbeleuchtung
Dank an: Die Firmen Picha, Chrometec und O-S-Design
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