Holger Kiener ist einer von denjenigen Zeitgenossen, die das sprichwörtliche Benzin im Blut haben. Als Admin von „Mercedes-Schrauber.de“ und Chef von „BenzParts&Cars“ hat sich Holger in der Szene einen Namen als ausgewiesener Mercedes-Experte gemacht. Und auch sein bildhübsches Mercedes-Coupé der Baureihe 123 ist in der Mercedes-Welt bestens bekannt. Da freut man sich stets auf ein Wiedersehen, denn einen C123 bekommt man (leider) immer seltener zu Gesicht.

Die Baureihe 123 bietet Topqualität

An der Qualität des von 1977 bis 1985 gefertigten Coupés liegt es freilich nicht, dass vergleichsweise wenige Exemplare die Zeiten überdauerten. Denn die Baureihe W123 ist konstruktions- und verarbeitungstechnisch über jeden Zweifel erhaben. In den 90er Jahren fielen allerdings etliche Coupés übermütigen Hobby-Tunern zum Opfer. Recht preiswert auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu erstehen, wurden die Coupés häufig „verschlimmbessert“ und außerdem von unachtsamen Bleifüßen dem technischen K.O. entgegengehetzt.

Heute ist der C123 eine gesuchte Rarität

Dieses Jammertal hat die Baureihe 123 mittlerweile durchfahren. Heute wird dem C123 die Wertschätzung entgegengebracht, die ihm gebührt. Und so nehmen sich mehr und mehr versierte Schrauber, Youngtimer-Freunde, Clubs und Foren des angehenden Klassikers an.

Der Vierzylinder-Einspritzer ist beliebt

Es wird auch höchste Zeit. Denn es wurden ohnedies nicht allzu viele Coupé-Modelle produziert. Nämlich exakt 99.844 Exemplare - darunter knapp 30.000 Modelle in der beliebten 230E-Version (Vierzylinder mit Bosch Jetronic). Der Mercedes 230CE schlug in der Standardausführung seinerzeit übrigens mit etwa 31.500 DM (ca. 16.000 Euro) zu Buche – ein durchaus ambitionierter Preis, der deutlich über dem der Limousinen lag.

Zeitlos schön: Mercedes C123

Doch sportlich ambitionierte Automobilisten zahlen diesen Aufschlag gerne. Dafür erhalten sie von Mercedes ein dynamisch designtes Coupé mit herausragenden Fahreigenschaften, agilen Motoren und einem hervorragenden Image. Überdies dankt der Mercedes C123 die Kaufentscheidung mit einem grandiosen Erscheinungsbild, das selbst in den Augen heutiger Zeitgenossen zu begeistern versteht.

Linaritblau-Metallic bringt den Mercedes groß raus

Mercedes-Fan Holger Kiener kann diese Feststellung aus eigenem Erleben nur bestätigen. „Der attraktive C123 fällt überall positiv auf und bietet oft Anlass für spontane Benzin- und Schraubergespräche.“ Wie könnte man dieses in das markante Linaritblau-Metallic lackierten Coupé freilich auch übersehen?

Borbet-Räder krönen den Sportlook des C123

Bewährt mit 16-zölligen Borbet-Rädern wirkt der Mercedes noch einen Tick offensiver.. Die Leichtmetallräder sind mit Niederquerschnittreifen von Falken in der Dimension 225/50 x 16 bestückt.

Federn beordern den Mercedes abwärts

Durch die Absenkung der Karosserie mittels Tieferlegungsfedern (minus 40/40 mm) erscheint der Mercedes außerdem kompakter und kraftvoller. Das war es dann aber auch schon in puncto Modifikationen. Am Volant seines Mercedes erfreut sich der 39jährige daher an der originalen Innenausstattung mit schwarzen MB-Tex-Bezügen, Schiebedach und Vierfach-Fensterhebern.

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Der C123 besticht mit attraktiver Optik

Etwa ein Jahr nach Vorstellung der Limousine präsentierte Mercedes die Coupé-Variante. Die Linienführung des C123 orientierte sich an der S-Klasse der Baureihe 116. Im Vergleich mit dem Vorgänger (/8) wirkte dieser Entwurf deutlich gefälliger. Vor allem konnten durch das Zusammenspiel von gekürztem Radstand, geneigten Scheiben und der niedrigeren Dachlinie sowohl sehr harmonische wie kraftvoll wirkende Proportionen erzielt werden.

Extras bereichern die Coupés der Baureihe 123

Die Coupés der Baureihe 123 wurden samt und sonders mit der höherwertige Ausstattung der Limousinen-Modelle 280 und 280E bedacht. Konkret gab Mercedes seinen Coupés besondere Stoßstangen, zusätzlichen Zierleisten und Rechteckscheinwerfer mit auf den Weg. Derweil erfuhr die Inneneinrichtung durch exklusive Edelholzblenden eine spürbare Aufwertung.

Vierzylinder mit Bosch-Einspritzung

Unser Fotomodell ist mit dem bewährten Reihenvierzylinder-Motor ausgestattet. Aus 2299 ccm Hubraum schöpft der Mercedes 136 PS. Der Vierzylinder-Benzinmotor des Typs M102 löste das veraltete Aggregat M115 ab und erfreute sich aufgrund seiner agilen Charakteristik und modernen Wirtschaftlichkeit überaus großer Beliebtheit.

Cruisen statt Rasen

Fraglos gibt es sportlicher Motorisierungen wie den Sechszylinder-Doppelnockenwellenmotor mit 2746 ccm Hubraum. Aber Holger Kiener findet Spitzengeschwindigkeit und Kraftentfaltung nicht entscheidend. „Wichtig ist mir, das Cruisen in vollen Zügen genießen zu können. Und genau aus diesem Grund habe ich es unterwegs auch nicht sonderlich eilig.“

Tipps und Infos bei Mercedes-Schrauber.de

Tja, und so ganz „nebenbei“ ist Holger Kiener noch Mastermind des bekannten Online-Portals Mercedes-Schrauber.de. Ein Experten-Forum für Do-it-Yourselfer, die auf der Suche nach Szene-Informationen und nützlichen Schraubertipps (Werkstatt-Sektion) hier garantiert fündig werden.

Treffen, Tipps und vieles mehr

Die Rubrik „Treffen“ informiert über wichtige Termine und liefert Berichte über die gelaufenen Meetings. Ersatzteil-Jäger werden in der sogenannten „Lagerhalle“ fündig. Neben anderen Threads gibt es auch noch die große Rubrik „Ich habe geschraubt“, in der man die Foris an den Schrauber-Erfahrungen teilhaben und die Ergebnisse seiner Werkstatt-Aktivitäten präsentieren kann.

Dem Mercedes winken gute Neuigkeiten

Ein eigenes Treffen kann mercedes-schrauber.de ebenfalls vorweisen. Seit 2009 veranstaltet das Forum ein Meeting. 2012 soll es im Raum Aalen eine Wiederauflage des Treffens geben. Detaillierte Infos werden zu gegebener Zeit bei mercedes-schrauber.de bekanntgegeben.



Neben all diesen Aktivitäten möchte der Mercedes-Experte natürlich auch noch an der Erhaltung seines 230CE arbeiten. „Diverse Blechteile müßten jetzt mal erneuert werden. Außerdem denke ich über einen neuen Innenraum nach. Bei nächster Gelegenheit wird eine beigefarbene Lederausstattung Einzug halten“, kündigt Holger Kiener bedeutende Veränderungen an.



Text & Fotos: Mathias Ebeling

Mercedes-Fans Facts

Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz 230CE (C123)

Baujahr: 1981

Motor: Reihenvierzylinder mit 2299 ccm, Leistung: 136 PS

Getriebe: Automatik

Bremsen: Serie

Räder: Borbet, 7,5 x 16 vorne und 9 x 16 hinten

Reifen: Falken, 225/50-16 vo/hi

Fahrwerk: Tieferlegungsfedern, minus 40/40 mm; 2 x 10-mm-Spurplatten vorne

Karosserie: Original, Lackierung in Linaritblau-Metallic

Innenraum: Original, MB-Tex-Bezüge in Schwarz, Schiebedach, elektrische Fensterheber vo/hi

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