Mercedes im Comic: BANG, BOOM, Benz!

Autos von Mercedes geben nicht nur auf der Straße, sondern auch in Comics immer wieder eine gute Figur ab.

Mercedes im Comic: BANG, BOOM, Benz!: Autos von Mercedes geben nicht nur auf der Straße, sondern auch in Comics immer wieder eine gute Figur ab.
Erstellt am 18. September 2010

VROOOAAAAM! IIIIEEEEEK! BOOM! ZISCH! Wenn es in Comics darum geht, die Dynamik eines Autos lautmalerisch zu beschreiben, werden wilde Buchstabenketten aneinander gereiht. Doch meist haben die automobilen Akteure nur Nebenrollen. Mercedes-Modelle stehen hingegen oft auch im Blickpunkt des Interesses. Einige Comic-Zeichner gehen dabei so detailverliebt zu Werke, dass jeder auf den ersten Blick erkennt: Mensch, der Schurke fährt ja einen 300 SL und das Taxi ist doch ganz klar ein W 123! Wir werfen einen Blick auf gezeichnete Mercedes-Modelle, die einfach ausgezeichnet aussehen. Wow!

Die Ducks lieben den Daimler

Das sind nicht die Ducks, sondern die Ex-Easy Rider Dennis Hopper und Peter Fonda. Die beiden haben es - siehe Mercedes SL (R 129) - offenbar geschafft. Oder doch nicht?

Quelle: HILLEBRAND, Christof / KÄMPER, Martin / APITZ, Michael: Chris & Marty. Rache für Easy Rider. Walluf: ak-Verlag 2003. Durch Anklicken öffnen sich alle Bilder auf Bildschirmgröße

Zu den wohl prominentesten Comic-Stars, die gerne eine Stern pilotieren, zählen die Ducks aus Entenhausen. Allen voran Finanzgenie und Geldspeicherbesitzer Dagobert Duck. „Ich war ja überhaupt einer der ersten, der sich ein Auto angeschafft hat. Noch von Gottlieb Daimler persönlich gebaut!“ erinnert sich Onkel Dagobert in der Comic-Geschichte „Das Autorennen“. Auch sein Neffe Donald schwört auf die Marke mit dem Stern. Im Comic „100 Jahre Automobil“ schwingt er sich voller Zuversicht in eine Daimler Motorkutsche von 1886, um damit ein Rennen zu bestreiten. Sein Kommentar vor dem Start: „Was ein echter Daimler ist, der schafft die 300 Kilometer mit links.“ Und tatsächlich kommen Donald und Daimler wohlbehalten am Ziel an. (Leider dürfen wir aus rechtlichen Gründen keine Beispiele aus Donald Duck- und Michel Vaillant-Comics zeigen.)

Tim düst im Mercedes-Oldtimer nach Russland

Neben Tim genießen auch andere Journalisten das Privileg, im Mercedes zum Interview anzureisen. Hier ist es gar eine S-Klasse der Baureihe W 116. Hoffentlich ist ihre Story die Sache wert ...

Quelle: WASTERLAIN, Marc: Jeannette Pointu: Quatre X Quatre. Marcinelle: Editions Dupuis 1986



Gleich das erste Auto, mit dem Zeichner Hergé seinen Helden Tintin – bei uns bekannt als Tim und Struppi – 1929 auf seine erste Reise als Reporter schickt, ist ein Mercedes. Den schnappt sich Tim als Alternative zur Zugreise Richtung Russland. Dass der Wagen zum Fuhrpark der Polizei gehört, sorgt in der Folge natürlich für einigen Wirbel. Die zeichnerische Umsetzung ist bei frühen Comics wie diesem zwar noch nicht sehr detailreich, trotzdem ist klar zu erkennen, dass Tim offenbar am Steuer eines Mercedes 15/70/100 PS sitzt – der spitze Kühler und ein Mercedes-Stern, der noch nicht von einem Ring umschlossen ist, lassen keine Zweifel aufkommen. Später werden Hergés Zeichnungen wesentlich konkreter. So können Leser der Tim und Struppi-Abenteuer unter anderem einen Ponton-Mercedes, einen 300er, den Roadster 190 SL oder einen Transporter vom Typ L 319 entdecken.

Französische Comics sind fest in Mercedes-Hand

Würde ein Mercedes-Benz 540 K (W 29) in der Realität derart gejagt, gäbe es bei Mercedes-Fans wohl den einen oder anderen Atemstillstand.

Quelle: FRANQUIN, André: Spirou und Fantasio: Panade à Champignac. Marcinelle: Editions Dupuis 1969.



Für Mercedes-Fans sind auch die Comics von „Spirou und Fantasio“ oder „Gaston“ einen Blick wert. Denn hier kommt praktisch die gesamte Mercedes-Modellpalette zum Einsatz - vom Ponton bis zum W 124. Wer es moderner und schnittiger mag, ist bei den Vaillants bestens aufgehoben: Die Rennsportbegeisterte Familie rund um den Protagonisten Michel Vaillant klemmt sich nicht nur hinter das Steuer von Mercedes-Serienfahrzeugen. Stattdessen werden Rennwagen wie der C 291 oder Formel-1-Boliden von McLaren-Mercedes hart rangenommen. Das schöne dabei: Sitzt ein Vaillant am Steuer, ist der Sieg praktisch vorprogrammiert.



Neben den bekannten Comic-Stars greifen aber auch weniger bekannte Zeichner gerne auf Mercedes-Fahrzeuge zurück. Und weil Bilder – speziell in Comics – mehr sagen, als 1000 Worte, lassen wir diese einfach für sich sprechen:

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Wir wissen nicht, was der freundliche(?) Zeitgenosse hinter dem Steuerrad des Mercedes-Benz 190 denkt. Es scheint aber nichts Nettes zu sein.

Quelle: SCLAVI, Tiziano / CHIAVEROTTI, Claudio / DALL’AGNOL, Pietro: Goblin. (= Dyland Dog, Bd. 45). Milano: Bonelli 1990.

Merke: Comic-Heldinnen, die mitten in der Nacht zum "Oude Steeg" möchten, greifen zielsicher zum Mercedes-Benz W 126-Taxi.

Quelle: KUIJPERS, Henk: De Tanden van de Draak. (= Franka, Bd. 7). Heemstede: Big Balloon 1999.

Das Klischee ist perfekt: Finstere Typen fahren dunkle Limousinen. In diesem Fall eine E-Klasse (W 210)

Quelle: VRANCKEN / DESBERGH: I.R.$. La Stratégie Hagen. Bruxelles: Editions du Lombard 2003.

Achtung! Wenn der Terminator im Mercedes (vermutlich eine E-Klasse) anrauscht, gibts Beulen - am Kopf!

Quelle: FRIEDMANN, Joachim / BREITSCHUH, Eckart: Lindenstraße: K.O. nach Quote. Hamburg: Carlsen 1995.

Der Beweis: Dank lichtstarker Doppelscheinwerfer kann man es im W 123 auch auf dunklen Landstraßen ordentlich fliegen lassen.

Quelle: MAKYO / LE TENDRE / DODIER: Jérôme K. Jérôme Bloche: Les Êtres de Papier. Marcinelle: Dupuis 1985.

Wenn der Gegenspieler im schwarzen 300 SL naht, dann darf man überall stehen - nur nicht wie Spirou in der direkten Schusslinie.

Quelle: FRANQUIN, André / JIDÉHEM / GREG: Spirou und Fantasio: L’Ombre du Z. Marcinelle: Editions Dupuis 1962.

Dieser Bildausschnitt sagt nur die halbe Wahrheit. Gleich wird der arme Strichacht von der heranstürmenden Dame mit einem Elektrogerät traktiert. Sowas bringen wirklich nur Frauen übers Herz ...

Quelle: LELOUP, Roger: Yoko Tsuno. Cap 351. In: Ders.: Yoko Tsuno. Aventures Électroniques. Marcinelle: Editions Dupuis 1974.

Eine wunderschöne Heckflosse. Die französische Aussprache der Passagiere ist hingegen alles andere als schön. Kein Wunder, es handelt sich um Geheimpolizisten aus dem Kleinstaat Bretzelburg.

Quelle: FRANQUIN, André / GREG: Spirou und Fantasio: QRN sur Bretzelburg. Marcinelle: Editions Dupuis 1966.

Wem würde das nicht gefallen: Genüssliches Dahingleiten auf idyllischer Küstenstraße im herrschaftlichen W 111.

Quelle: VALLÈS, Francis / VAN HAMME, Jean: Les Maîtres de l'orge: Les Steenfort. Grenoble: Editions Glenat 1999.

Kurze Ermittlungspause im Mercedes-Benz 170 V (W 136).

Quelle: Friedrich Dürrenmatt: „Der Richter und sein Henker“. Comic auf der Grundlage des Romans. Zeichnungen von Schülern des Städtischen Literaturgymnasiums Bern-Neufeld, Textbearbeitung von Schülern des Städtischen Realgymnasiums Bern-Neufeld. Oberhofen: Zytglogge Verlag 2003.

Zum Abschluss noch ein W 111. Die Oberklasse-Limousine wird offenbar auch von Scheichs aus dem nahen Osten bevorzugt.

Quelle: TILLIEUX, Maurice: Gil Jourdan: Le Gant à Trois Doigts. Marcinelle: Editions Dupuis 1986.

1 Kommentar

  • Sterninator

    Sterninator

    Ich finde es sehr schade, dass hier die Daimler aus den Donald Duck- und Michel Vaillant-Geschichten nicht gezeigt werden können!

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