Mit Erscheinen des Mercedes A45 AMG ist in der ersten Reihe im Kompaktwagensegment nichts mehr so, wie es war. Bis jetzt gehörte die Pole-Position unter den sportlichen Kompakten eines Premium-Automobilherstellers Audi RS3 und 1er M BMW. Doch mit dem ersten Kompaktsportwagen in der Geschichte von AMG wird nicht nur ein neues Kapitel in der 46jährigen Historie des Mercedes-Performancespezialisten aufgeschlagen. Es gibt auch eine neue Hackordnung im Gerangel um die Spitzenposition auf der Überholspur. Wo sich in der Kompaktklasse bislang bislang zweium die vorderen Plätze stritten, freut sich mit dem A45 AMG jetzt der dritte Dynamiker eines Premiumherstellers. Mercedes-Fans.de schaute dem "turbolenten" Trio beim Kräftemessen über die Schulter bzw. in die Datenblätter.
Herzschrittmacher einer neuen Generation: Mercedes A 45 AMG
Wurde die Neue A-Klasse von Mercedes-Benz als "Pulsschlag einer neuen Generation" angepriesen, so kommt der A45 AMG als ihr Herzschrittmacher ins Rollen - und zwar als einer der richtig Herzrasen(d) macht. Mit 250 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit des neuen AMG Sportwagens - die gleiche wie bei Audi RS3 und BMW 1er M (alle elektronisch begrenzt) - es sei denn man ordert das optionale Performance-Package zum A45 AMG dazu. In diesem Fall zoomt sich der Mercedes mit bis zu 270 km/h formatfüllend in den Rückspiegel von Audi RS3 und BMW 1er M.
Mercedes A 45 AMG mit Power-Plus
Der neu entwickelte AMG 2,0-Liter-Turbomotor im A 45 AMG ist der stärkste Serien-Vierzylinder-Turbomotor der Welt. Das Aggregat bietet eine Höchstleistung von 360 PS und verfügt über ein maximales Drehmoment von 450 Newtonmetern. 20 PS weniger haben die Rivalen der Rennbahn anzubieten. Der 2,5-Liter TFSI des Audi bietet gleichfalls ein Drehmoment von 450 NM aber "nur" 340 PS Leistung an. 340 PS und 450 Nm Drehmoment sind auch die Eckdaten des BMW 1er M.
Der Audi RS3 katapultiert auch dank quattro Antrieb in 4,6 Sekunden auf 100 km/h. In der Spurtdisziplin liegt der Audi gleichauf mit dem Mercedes, dessen Performance-orientierter AMG 4MATIC Allradantrieb eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in der selben Zeit möglich macht. Das Nachsehen hat hier der BMW Hecktriebler, der aus dem Stand 4,9 Sekunden benötigt, um 100 km/h zu erreichen.
Spart nur am Spritverbrauch - nicht am Fahrspaß: Mercedes A 45 AMG
Große Leistung - großer Spritdurst? Das war früher. Auch Topsportler sind genügsam geworden. So verbraucht der Audi RS3, welcher 1.575 Kilogramm wiegt, im Schnitt 9,1 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer. Etwas durstiger zieht der BMW 1er M durch die Lande. Sein Durchschnittsverbrauch im EU-Testzyklus ist mit 9,6 Liter je 100 Kilometer angegeben. Im Vergleich mit seinen Konkurrenten ist der Mercedes A45 AMG ein wahres Spritsparwunder. Trotz gleicher bis besserer Fahrleistungen beträgt der Kraftstoffdurst des A45 AMG lediglich 6,9 Liter auf 100 Kilometer.
Unter optischen Gesichtspunkten stellt der pausbackige und recht keil positionierte BMW 1er M am deutlichsten Kraft und Protz zur Schau. Die bullige Sportoptik des auf 19-Zöller daherkommenden BMW geht allerdings mit einer fast schon zurückhaltenden Möblierung im Innenraum einher.
Emotional nicht sehr bewegend: Das Interieur des BMW 1er M
Im Instrumentenkombi des BMW 1er M werden graue Ziffernblätter für den Drehzahlmesser und die bis zum Wert von 300 km/h reichende Geschwindigkeitsanzeige mit roten Zeigern und einer weißen Skalenbeleuchtung kombiniert. Das M-Lederlenkrad verfügt über Multifunktionstasten für die Bedienung der Audio- und Telefonsysteme. Darüber hinaus steht auf der rechten Lenkradspeiche die M-Taste zum spontanen Abrufen eines betont sportlichen Fahrzeug-Setups zur Verfügung.
Dezent ist beim Audi RS3 Trend
Auch der Audi RS3 ist ab Werk mit 19-Zöllern ausgestattet. Beim Exterieur setzt Audi traditionell auf Understatement. Dezent ist bei den Ingolstädtern Trend. Dass der Audi RS3 ganz viel Sport an Bord hat, ist freilich seinem Innenraum anzusehen, der ganz in Schwarz gehalten und mit einigen RS 3-Logos dekoriert ist. Die Sportsitze des Audi RS3 tragen Bezüge in Leder Feinnappa mit silbernen Kontrastnähten, die Dekoreinlagen glänzen in Klavierlackoptik oder im neuen Aluminium Race. Das Multifunktions-Sportlederlenkrad ist unten abgeflacht. Der Wählhebel und die Instrumente sind speziell designt, das Fahrerinformationssystem integriert eine Ladedruckanzeige, ein Ölthermometer und einen Laptimer.
Mercedes A45 AMG: Kultivierte Sportlichkeit mit Rasse und Extraklasse
Bei den sportlichen Signalen geht der Mercedes A45 AMG einen Mittelweg. Außen hui, innen auch - aber nicht zu viel und nicht zu wenig. Der Mercedes A 45 AMG, der ab Werk auf 18-Zöllern zu seinen Kunden rollt, setzt bei seinem Sport-Style eine unverkennbar klare Trennlinie zur normalen A-Klasse. Auf dynamische Übertreibung wird aber verzichtet. Niveauvolle und emotionalisierende Sportlichkeit herrscht auch im Interieur vor. Wer es eine Spur doller mag, der hat beim Mercedes A45 AMG die Möglichkeit, sich für die von Tourenwagensport inspirierte "Edition 1" zu besorgen. In dieser Ausführung hat der Mercedes A45 AMG alle Blicke auf seiner Seite.
Leider geil: Mercedes A45 AMG
Bekanntlich lässt sich über Geschmack nicht streiten. Darum werden Audi RS3 und BMW 1er M-Fans vermutlich nicht in Scharen die Fahne wechseln und zum Sternenbanner greifen. Die Wahl eines besonders sportlichen Fahrzeugs ist nämlich oft Glaubenssache (Stichwort: Mythos VW GTI) und in der Regel eine Herzensangelegenheit. Indes kann es ja eigentlich nicht schlecht sein, wenn bei einem sportlichen Automobil Herz und Hirn gleichermaßen ja sagen können. In punkto Effizienz und Effektivität lässt der neue Mercedes A 45 AMG die Premium-Konkurrenten jedenfalls hinter sich zurück. Keine Frage: Der neue Mercedes A 45 AMG ist ein Sportwagen, der sowohl das gute Bauchgefühl als auch den Verstand von sich überzeugen kann.
Autor: Mathias Ebeling
4 Kommentare
LukasA250e
1. März 2013 17:03 (vor über 11 Jahren)
BirgerS
1. März 2013 16:02 (vor über 11 Jahren)
Walldorf98
1. März 2013 15:25 (vor über 11 Jahren)
LukasA250e
1. März 2013 13:25 (vor über 11 Jahren)
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