"Das ist kein America first, das ist America alone"

US-Zölle: VDA-Präsidentin Hildegard Müller wettert gegen Donald Trump

"Das ist kein America first, das ist America alone": US-Zölle: VDA-Präsidentin Hildegard Müller wettert gegen Donald Trump
Erstellt am 3. April 2025

US-Präsident Donald Trump hat Zölle von 20 Prozent auf Importe aus der EU eingeführt. Damit will der Republikaner die Produktion in den USA ankurbeln. Für die Automobilindustrie gelten sogar 25%. Die US-Zölle auf Autos sind nun in Kraft getreten. Deutsche Hersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz müssen sich nun auf einen Importzoll einstellen, wenn sie ihre Fahrzeuge in die USA exportieren wollen. Diese Maßnahme könnte die Exporte stark beeinträchtigen und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Autobauer in den Vereinigten Staaten gefährden. VDA-Präsidentin Hildegard Müller hat die von Donald Trump eingeführten US-Zölle nun scharf kritisiert und vor deren negativen Folgen gewarnt:

Hier das Statement von VDA-Präsidentin Hildegard Müller: 

„Die von US-Präsident Donald Trump heute angekündigten umfangreichen neuen reziproken US-Zölle gegenüber weiten Teilen der Welt, die in den nächsten Tagen schrittweise in Kraft treten sollen, markieren einen fundamentalen handelspolitischen Einschnitt. Es ist die Abkehr der USA von der regelbasierten globalen Handelsordnung – und somit die Abkehr von der Grundlage für weltweite Wertschöpfung und entsprechendes Wachstum und Wohlstand in vielen Regionen der Welt. Das ist kein America first, das ist America alone.

Dieser Protektionismus wird nur Verlierer produzieren. Vor allem betroffen sind Verbraucherinnen und Verbraucher in den USA, bei denen sich die Auswirkungen der zusätzlichen Zölle über eine steigende Inflation sowie eine geringere Produktauswahl direkt bemerkbar machen werden. Zölle dieser Art reduzieren zudem den Innovationsdruck für US-Unternehmen und schwächen so mittelfristig deren internationale Wettbewerbsfähigkeit. Die bisherige Zollpolitik des US-Präsidenten ist daher auch in weiten Teilen der US-Industrie auf deutliche Kritik gestoßen.

Die angekündigten Maßnahmen sind zudem eine massive Belastung und Herausforderung sowohl für die Unternehmen als auch die globalen Lieferketten der Automobilindustrie. Die Folgen der 25 Prozent-Zölle, die ab dem 3. April mindestens auf Pkw, leichte Nutzfahrzeuge und bestimmte Autoteile erhoben werden, sind noch schwer einzuschätzen. Klar ist allerdings schon jetzt, dass diese Entwicklung weltweit negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben wird. Das wird auch Arbeitsplätze betreffen.

Fakt ist, dass gerade die deutsche Automobilindustrie mit ihren über 2.000 Standorten in den USA, in denen rund 138.000 Beschäftigte arbeiten, das beste Beispiel für eine bereits seit Jahrzehnten in den USA vorhandene und mit den US-Wertschöpfungsnetzwerken tief verwobene Produktion vor Ort ist.

Die EU ist jetzt gefordert, geschlossen und mit entsprechender Stärke aufzutreten – und gleichzeitig weiterhin die Bereitschaft zu Verhandlungen zu signalisieren. Die EU kann und muss dabei selbstbewusst agieren und alle Optionen auf den Tisch legen.

Aus der aktuellen Situation lassen sich auch grundsätzlich notwendige Handlungen für die EU ableiten. Beispielsweise muss die Geschwindigkeit und Entschlossenheit beim Abschluss von Freihandelsabkommen massiv erhöht werden. Mit möglichst vielen Regionen in der Welt müssen hier konkrete Ergebnisse erzielt werden. Die EU muss jetzt Verfechter für den freien und fairen globalen Handel sein. Deutschlands und Europas Wirtschaft benötigt starke Allianzen und belastbare Netzwerke.

Die EU hat jetzt die Chance, sich als verlässlicher Partner zu positionieren. Wir erwarten daher von der Europäischen Kommission und den Mitgliedsstaaten Pragmatismus bei den Verhandlungen um Freihandelsabkommen. Es braucht hier auch eine entsprechende Führungsrolle einer neuen deutschen Bundesregierung. Die Ankündigungen des US-Präsidenten erhöhen gleichzeitig nochmals den Druck auf die Politik in Berlin und Brüssel, alles zu tun, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standortes wiederherzustellen. Für die Koalitionsverhandlungen bedeutet dies, das umfangreiche Reformen – u.a. mit Blick auf die Energiepreise, Steuern und Abgaben und Bürokratieabbau – notwendig sind." 

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