Autohandel & Corona

Kraftfahrzeuggewerbe fordert von Politik weitere Impulse

Autohandel & Corona: Kraftfahrzeuggewerbe fordert von Politik weitere Impulse
Erstellt am 6. Juli 2020

Die Corona-Krise hat die Zahl der Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2020 um 34,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr einbrechen lassen. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) lag der Rückgang im Juni bei 32,3 Prozent. Im Gebrauchtwagenhandel hat sich die Lage etwas aufgehellt. So wuchs die Zahl der Besitzumschreibungen im Juni um 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Halbjahresbilanz stellt sich mit einem Minus von 11,4 Prozent negativ dar.
"Die Zulassungszahlen zeigen, dass der Handel jeden Impuls benötigt, um die durch den Lockdown bedingten Ausfälle aufzuholen", sagt der Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). "Daher ist es bedauerlich, dass der Genfer Automobilsalon auch für das kommende Jahr bereits abgesagt worden ist. Denn auch für den deutschen Markt war dieser Saisonauftakt im Frühjahr bisher immer ein wichtiger Impulsgeber." Für das zweite Halbjahr 2020 deute sich aufgrund der Auftragseingänge eine leichte Erholung im Neuwagengeschäft an. Wer jetzt ein Wunschfahrzeug bestelle, müsse jedoch mit längeren Lieferfristen rechnen.

Die Zuwächse bei den Neuzulassungen von Elektro- und Hybridfahrzeugen im ersten Halbjahr (Elektro 42,7%, Hybride 54,6%, Plug-in-Hybride 199,8%) zeige, dass die zusätzliche Förderung als Teil des Konjunkturpakets der Bundesregierung nicht notwendig gewesen sei. Denn bereits durch die ab Mitte Februar 2020 wirksame Erhöhung der Umweltprämie wurde ein Nachfrageschub ausgelöst, der dazu geführt habe, dass mancher Händler in diesen Segmenten schon jetzt für 2021 ausverkauft sei. "Wenn die zusätzlichen Fördermittel wirklich die 1,3 Millionen Arbeitsplätze in Automobilhandel und -industrie sichern sollen, wären sie besser investiert in Kaufanreize auch für sparsame und saubere Fahrzeuge der neuesten Schadstoffnormen mit konventionellem Antrieb", so Peckruhn.

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