Dezent, aber dennoch dynamisch: So muss nach Meinung von Ronald Recha ein Sportcoupé sein. Am besten gefällt ihm der Mercedes SEC der Baureihe 126. „Größe und Linienführung der S-Klasse verleihen dem Mercedes eine ungemein attraktive Ausstrahlung“, findet der 51jährige. „Insofern kann man getrost auf jedwedes Spoilerwerk verzichten.“

Mercedes SEC: aus Erfahrung gut

Elegante Sportcoupés haben Tradition im Hause Mercedes-Benz. Und so verhielt es sich mit der 1979 vorgestellten Baureihe 126 nicht anders. Auch das damals brandneue Topline-Modell, das seitens Mercedes zur S-Klasse gezählt wurde, sollte daher schon bald ein sportliches Pendant erhalten.

In der Kürze liegt die Würze

Im Oktober 1981 war es dann endlich soweit. Mercedes stellte das Coupé der Baureihe 126 unter dem Kürzel SEC vor. Es wartete mit einer spürbar verkürzten Bodengruppe auf. Der Cut ließ das Coupé gegenüber der langgestreckten Limousine beweglicher und dynamischer erscheinen. Eben ganz so, wie es sich für ein zünftiges Sportcoupé gehört!

Emotionales Design prägt den Mercedes SEC

„Und genau dieser Charakter ist es ja, der einen Automobilisten an einem Coupé so fasziniert“, wirft Ronald Recha ein und ergänzt: „Die Faszination rührt zum Einen von der energiegeladenen Ausstrahlung und zum Anderen von der stilistischen Emotionalität. Für beide Merkmale, die ein Coupé auszeichnen sollten, nimmt man sehr gerne kleinere Einbußen in punkto Praktikabilität und Raumangebot in Kauf.“

Der Mercedes C126 kommt ohne B-Säule daher

Weniger ist eben manchmal mehr. Außerdem schicken Konstrukteure und Designer den Mercedes C126 ohne B-Säule ins Rennen um die Käufergunst - ein weiteres charakteristisches Merkmal „waschechter“, klassischer Coupés. Um dennoch die Stabilität der Konstruktion zu erhalten, wartet der C126 mit einer entsprechend versteiften Dachpartie auf. Zudem sind die A-Säulen massiv verstärkt.

Der Mercedes 420 SEC stammt aus Meisterhand

2011 hatte Ronald Recha den zum Verkauf stehenden Mercedes SEC entdeckt. „Der Benz hatte einem verstorbenen Mercedes-Werkstattleiter gehört. Seine Frau wollte das gepflegte Coupé nun veräußern“, erzählt der Nordrhein-Westfale. „Ein Auto aus der Hand eines Mercedes-Experten? Und dann noch eines meiner liebsten Mercedes-Modelle? Da fiel die Entscheidung natürlich nicht schwer. Ohne lange zu zögern ergriff ich die günstige Gelegenheit und erwarb den schönen Mercedes.“

V8 mit 4196 ccm Hubraum

Konkret handelt es sich bei dem C126 um einen 89er Mercedes 420 SEC. Unter der imposanten Haube säuselt seidenweich ein V8-Aggregat mit beachtlichen 4196 ccm Hubraum. „Damit ist das Coupé hervorragend motorisiert. Ein weitergehendes Tuning ist daher nicht erforderlich“, konstatiert der Mercedes-Fan.

Klassiker von Morgen: Mercedes C126

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Brabus-Federn legen den C126 tiefer

Trotz aller Zurückhaltung in Bezug auf theoretisch mögliche Modifikationen, genehmigt sich Ronald Recha beim Fahrwerk eine Ausnahme. So legen Brabus-Federn den Mercedes 420 SEC tiefer. Des Weiteren soll demnächst die Abgasanlage überarbeitet werden. „Und sicherlich stehen hier und da noch kleinere Veränderungen an. Im Großen und Ganzen lasse ich den Mercedes aber so, wie er ist.“

Dunlop-Reifen sorgen für Grip

Die schwarz lackierten 16-Zöller im zeittypischen BBS-Look kontrastieren auffällig mit dem silber-metallic-farbenen Body. Roland Recha kombiniert die sehr gut zum Youngtimer-Charakter des C126 passenden Leichtmetall-Felgen mit Dunlop-Reifen in den Maßen 225/50-16 (vorne) und 245/45-16 (hinten).

Mercedes SEC: Ein klassisches Coupé mit Charakter

Dank der fehlenden B-Säule kann sich der Mercedes SEC als klassisches Sportcoupé präsentieren. Besonders endrucksvoll wirkt das Erscheinungsbild, wenn Seiten- und Heckscheiben heruntergefahren sind und sowohl Insassen als auch Passanten großzügige Aus- bzw. Einblicke gewährt werden. Und bei geöffneten Einstiegen würde jeder Auto-Ästhet bestimmt bereitwillig zugeben, dass rahmenloses Türen das gewisse Etwas haben.

Starker Auftritt

Im optischen Vergleich mit der Limousine wartet der Mercedes SEC darüber hinaus mit einer merklich veränderten Visitenkarte auf. Seine Frontansicht definieren schmaler konturierte Scheinwerfer. Der stilistische Kniff schafft Platz für einen verbreiterten Grill nebst eindrucksvollem Mercedes-Stern, der den sportlichen Anspruch des C126 nachhaltig betont. Ein weiteres Coupé-Merkmal an der Front sind die in den Frontstoßfänger plazierten Nebelscheinwerfer.

Der Mercedes C126 vereint Stil und Sport

Außerdem sind die Türgriffe in groß dimensionierte Kunststoffschalen gebettet. „Das komplette Design“, ergreift Ronald Recha das Wort, „ist rundum gelungen. Sportlich und markant, aber dennoch nicht provozierend, sondern durchweg stilvoll.“ „So sollte ein Sportcoupé eben aussehen“, findet der technische Zeichner, der ob all des Lobes verständlicherweise nicht daran denkt, die Formsprache seine Mercedes SEC zu ändern. „Stilistik und Look bleiben wie sie sind. Denn sie sind absolut perfekt“, lautet das eindeutige Urteil des Mercedes-Fans.

Erfolgstyp Mercedes 126

Mit diesem hohen Maß an Wertschätzung für das Mercedes-Coupé steht der 51jährige nicht allein. Denn die Baureihe 126 war für Mercedes überaus erfolgreich. Immerhin entschieden sich 892.123 Käufer für die damalige S-Klasse, die erstaunliche 12 Jahre in Produktion blieb. Die hohe Produktionsziffer beinhaltet auch die 74.060 Coupé-Varianten, die Mercedes von der Baureihe 126 auflegte.





Text & Fotos: Frank Ebeling

Mercedes-Fans Facts

Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz 420 SEC (C126)

Baujahr: 1989

Motor: V8-Motor, Hubraum: 4196 ccm, Leistung: 224 PS, Sportauspuffanlage

Getriebe: Automatik

Bremsen: Serie

Räder: 8 x 16 vorne und 10 x 16 hinten

Reifen: Dunlop, 225/50-16 vorne und 245/45-16 hinten

Fahrwerk: Brabus, Tieferlegungsfedern und Dämpfer

Karosserie: Original, Lackierung in Silber-Metallic

Innenraum: Original, Lederausstattung, Edelholz-Dekor

ICE: VDO-Unit mit Tuner und Navigation, Alpine-Lautsprecher

33 Bilder Fotostrecke | Mercedes 420 SEC: Fit for Fun (C126): 89er Sportcoupé beeindruckt mit Look und Leistung #01 #02