Quizfrage: Was ist besser als ein Mercedes 190E? Antwort: Zwei Mercedes 190E! So jedenfalls würde Mercedes-Fan Ufuk Seyhan diese Frage beantworten. Denn der Kfz-Meister holte sich den Mercedes W201 doch tatsächlich als dynamisches Duo in die heimische Garage. Letztes Jahr stellte Mercedes-Fans.de bereits seinen roten Renner ("Red Bull") vor. Heute nun ist der Mercedes 190E 2.3-16V in Blau-Schwarz-Metallic dran.
Es muss nicht immer Tuning sein
Ganz so wild wie der in ein emotionales Rot geduschte Erstling ist dieser Mercedes 190E freilich nicht. Es muss ja nun nicht immer auffallend anders sein, begründet Ufuk Seyhan die Seriennähe seines 87er W201. Denn eigentlich macht der Mercedes 2.3-16V auch im Original-Look bereits eine prima Figur.
Vom Mercedes W201 kann man nie genug haben
Die Frage, warum er noch einen zweiten Mercedes W201 erwarb, beantwortet Ufuk Seyhan ebenso simpel wie einleuchtend. Der Mercedes 190 ist nun einmal ein richtig gutes Auto. Erst Recht der sportliche 16V. Und von guten Dingen darf es eben gerne etwas mehr sein.
Der originale 2.3-Liter-16V leistet 175 PS
Für den roten Mercedes hatte der Kfz-Meister und Sachverständige seinerzeit ein Motor-Tuning in Form einer Turboaufladung angedacht. Bei dem blau-schwarzen Benz möchte sich der Mercedes-Fan hingegen mit dem Werks-Output begnügen. Der 16-Ventiler leistet 175 PS, ergreift Ufuk Seyhan das Wort. Diese Leistung ist für alle Anforderungen des Straßenverkehrs völlig ausreichend.
Die 16V-Modelle sind Kult
Einen weiteren Grund, den 2,3-Liter-Vierzylinder im technischen Originalzustand zu belassen, sieht der Dinslakener in der stetig zunehmenden Wertschätzung, welche (nicht nur) die Mercedes-Szene dem 16V entgegenbringt. Man denke nur an die zahlreichen IGs und Clubs, die sich dem Vierventiler widmen. Der 16V ist Kult. Daher braucht es nicht unbedingt technische Modifikationen, um die Attraktivität des Mercedes zu steigern", findet der W201-Enthusiast.
Dezent, aber dynamisch
Obgleich begeisterter Profi-Schrauber, nimmt sich Ufuk Seyhan bei diesem Mercedes 2.3-16V also ganz bewusst zurück, um den originären Charakter dieses Mercedes W201 weitestgehend zu bewahren. Eben diese Zurückhaltung merkt man auch dem dezenten Facelift an, das sich auf einige wenige Updates beschränkt.
Eine Brabus-Front wertet die Optik auf
In diesem Zusammenhang sei auf die sportliche Visitenkarte in Gestalt der Brabus-Front hingewiesen. Dabei kann man es auch ruhig bewenden lassen, da der 16V bereits ab Werk recht bullig daherkommt, urteilt der Kfz-Meister.
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Der Mercedes präsentiert sich im authentischen Sport-Stil seiner Zeit
Weniger ist bei diesem W201 mehr
Gewiss: Aus handwerklicher Sicht waren die vorgenommenen Umbaumaßnahmen sicherlich nicht besonders herausfordernd. Doch ging es Ufuk Seyhan ja gerade nicht um die schrauberische Selbstverwirklichung. Die Modifikationen stellten sich nicht als schwierig dar. Gleichwohl tragen sie wirkungsvoll zum energetischen Erscheinungsbild des Mercedes 190E bei, setzt der Mercedes-Fan auf eine stimmig-homogene Ausstrahlung.
O.Z.-Räder für die Achsen
An der agilen Präsenz wirken ferner die 17-zölligen O.Z.-Räder mit. Die verchromten Leichtmetaller bereichen den blau-schwarz-lackierten Mercedes um willkommene Glanzeffekte. Ufuk Seyhan bestückt die Räder mit 215/45er Pneus (FK-452) von Falken.
Ein Evo-2-Fahrwerk steigert die fahrdynamischen Potentiale
Die Karosserie ruht auf einem hydraulischen EVO-2-Fahrwerk. Das war damals eine aufpreispflichtige Sonderausstattung und bereits beim Mercedes dabei, als ich ihn im Jahr 2003 erwarb, berichtet Ufuk Seyhan.
Die Emissionen werden per Eisenmann-Anlage abgeleitet
Seinerseits rüstete er allerdings eine Edelstahl-Abgasanlage nach. Ab Katalysator leitet nun ein Eisenmann-Auspuff - mit je einem 65-mm-Endrohr rechts und links - die Emissionen ab. Das war es dann aber auch schon in Bezug auf die technischen und optischen Updates.
Drei Endstufen machen Druck
Weitere freilich ebenfalls bewusst sparsam dosierte - Neuigkeiten finden sich im Innenraum, der um ein Brabus-Lenkrad bereichert wurde. Aufwändiger aufgerüstet präsentiert sich hingegen das Incar-Entertainment, das drei Endstufen (Signat, Velocity und Rockford-Fosgate), welche die zahlreich verbauten Kalotten von Audioline und Rockford-Fosgate beschicken, vorweisen kann. Gesteuert wird die Anlage über eine Sony-Headunit.
Die Qual der Wahl
Der rote Mercedes ist ja vergleichsweise stark verändert. Daher konnte ich bei diesem Mercedes mal ruhig auf Seriennähe setzen. Nun habe ich wirklich die Wahl zwischen zwei grundlegend verschiedenen 190E-Charakteren, sagt Ufuk Seyhan. Und auch beim blau-schwarzen Mercedes kann ich mich nicht über ein zu geringes Feedback beklagen. Im Gegenteil: Der Mercedes trifft als nunmehr auch schon leicht betagtes Schätzchen - überall auf anerkennendes Lob. Mir gefällt der W201 natürlich auch. Daher wird der Mercedes wohl so bleiben, wie er jetzt ist.
Text: Frank Ebeling
Fotos: Mathias Ebeling
Mercedes-Fans Facts
Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz 190E 2.3-16V
Baujahr: 1987
Motor: Reihenvierzylinder, vier Ventile pro Zylinder, Hubraum: 2299 ccm. Leistung: 175 PS, Edelstahl-Abgasanalge ab Kat von Eisenmann, 2 x 65-mm-Endrohre (rechts und links)
Getriebe: Manuelles Fünfgang-Getriebe
Bremsen: Serie
Räder: O.Z. Saturn Plus (verchromt), 8 x 17 ET30 vo/hi
Reifen: Falken, FK-452, 215-45/17 vo/hi
Fahrwerk: Evo-2-Fahrwerk, 2 x 10-mm-Spurplatten hinten
Karosserie: Brabus-Front, Lackierung in Blau-Schwarz-Metallic
Innenraum: Brabus-Lenkrad, Recaro-Lederausstattung
ICE: Sony-Headunit, 3 x Endstufen (Signat, Velocity, Rockford-Fosgate, Lautsprechersysteme von Audioline vo/hi, Subwoofer von Rockford-Fosgate
1 Kommentar
Dome
8. Mai 2013 08:07 (vor über 11 Jahren)
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