Ronny Leppin liebt seinen Mercedes 190 2.6 (Baujahr 1990) heiß und innig. Und damit der Zahn der Zeit die Beiden so bald nicht trennen möge, lässt Ronny seinem altgedienten W201 reichlich Pflege angedeihen. Es muss ja nicht immer Tuning sein. Auch Substanz-und Werterhalt eines Youngtimer-Mercedes sind des Schweißes der Edlen - und natürlich etliche Schrauberstunden wert.

Gutes von Gestern: der W201

Heute sind Ronny und sein Mercedes unzertrennlich. Dabei hatte der heute 26jährige ursprünglich gar nicht nach einem Baby-Benz Ausschau gehalten, als er sich 2007 einen neuen Gebrauchten kaufen wollte.

Mythos Mercedes

„Meine Mercedes-Story begann 2002. Es war Zeit für einen neuen fahrbaren Untersatz, und eigentlich wollte ich seinerzeit einen BMW E36 kaufen“, erzählt Ronny Leppin. Ein Arbeitskollege bot ihm stattdessen einen Mercedes W201 mit 2,0-Liter-Maschine an. Das war die entscheidende Wende, die Ronny für den Mythos Mercedes gewinnen sollte.

Die Wahl trifft auf einen Mercedes 190E 2.6

„Denn nach guten vier Jahren sollte wieder ein neuer Wagen her. Natürlich ein Mercedes W201. Nur etwas flotter sollte er sein“, erinnert sich der Schwimmeister. Also begab Ronny sich auf die Suche nach einem hubraumgrößeren Modell. Sechs Monate sollten vergehen, bis seinen Traumwagen endlich ausfindig machte: einen Mercedes-Benz 190E 2.6 Sportline.

Der Mercedes überzeugt mit guter Technik

„Der Zustand des Wagens war auf den ersten Blick nicht sonderlich überragend. Das äußerliche Erscheinungsbild wirkte wenig gepflegt. Nach Schulnoten würde ich den Mercedes zwischen drei und vier einstufen„ Na, das klingt ja nicht gerade berauschend, "allerdings“, legt Ronny nach, „stimmte die technische Basis. Diesbezüglich erwies sich der solide Mercedes als recht gut erhalten.“

Der Motor des Mercedes ist tipptopp

Dementsprechend begnügte sich Ronny mit der Überholung des M103-Triebwerks. Der Sechszylinder-Block hatte 250.000 Kilometer runter und surrte wie eine Nähmaschine. Hier würde also noch lange kein Handlungsbedarf erforderlich sein. Allerdings wurde die Zündanlage ausgetauscht; außerdem die Behälter.

Ein 70-Liter-Tank erhöht die Reichweite des W201

Im Zuge der Renovierungsmaßnahmen lackierte Ronny den Ventil- und Luftfilterdeckel neu. Außerdem installierte er eine komplett neue Bremsanlage sowie einen großen 70-Liter-Tank. Damit könnte Ronny auf große Fahrt gehen, wenn er denn wollte. Aber wie wir im späteren Verlauf der Story sehen werden, fehlt dem vielbeschäftigten Ronny leider die Zeit für lange Touren.

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Farbliche Akzente verschönern den Baby-Benz

Als der W201 im Jahr 1990 vom Band lief, erstrahlte er in einem noblen Dunkelblau (Code 904). „Der Wagen war bereits ab Werk ohne Typen-Signet ausgeliefert worden“, berichtet Ronny. „Dieses Inkognito habe ich beibehalten.“ Tätig wurde der Mercedes-Fan hingegen bei den Spiegelkappen, die er in Wagenfarbe lackierte. Des Weiteren spendierte er seinem Baby-Benz graue Blinker und rot getönte Rückleuchten von mhw.

Beim Fahrwerk setzt Ronny auf originale Mercedes-Parts

Das überarbeitete Fahrwerk entspricht in puncto Federn und Dämpfer dem originalen Sportline-Setup. Die Achsen sind mit 17-zölligen Mercedes-Rädern im Evo-Look bestückt. Ronny kombiniert die Leichtmetallfelgen mit rundum draufgesattelten 215/40er Maxxis-Reifen.

Leder hübscht die Kabine auf

Der Innenraum profitiert von den werksseitig mitgegebenen Sportline-Insignien (Lenkrad und Schalthebel). Die einst blaue Stoffverkleidung wurde durch edles Leder (schwarz) ersetzt. Die nachgerüsteten Ledersportsitze lassen das das Ambiente deutlich sportlicher und markanter wirken.

Originale Extras bereichern die Mercedes-Ausstattung

Unter Ronnys Regie hielten ferner im W201 Einzug: Sitzheizung, elektrischer Abblendspiegel, Mittelarmlehne, Heckscheibenrollo, Tacho-Zierringe, Kopfstützen hinten.

„Alles in allem wurde am Mercedes schon recht viel herumgeschraubt“, zieht der Eschweiler Zwischenbilanz. „Aber ich bin noch lange nicht fertig. Es wird noch viel passieren“, macht Ronny auf die Zukunft neugierig. Die Zeit mit seinem Mercedes verbringt er aber offenkundig lieber in der Werkstatt schraubend, statt aktiv fahrend im Straßenverkehr. Denn in den zurückliegenden 3 ½ Jahren seit Kauf des 190E hat der Mercedes erst zusätzliche 5.000 Kilometer zurückgelegt.

Im Blickpunkt: Ronnys 190E 2.6

Die angesagten Mercedes-Treffen (und die W201-Meetings sowieso!) einer Saison anzufahren, ist für Ronny allerdings Pflicht. Zwar nicht spektakulär aufgemotzt aber dafur prima in Schuss und mit dem authentischen Extras jener Zeit reich ausstaffiert, zählt der 190E Sportline stets zu den vielbeachteten Exponaten. „Demnächst werde ich den Mercedes noch mal auf den Prüfstand nehmen und grundlegend überarbeiten“plant Ronny. Im Zuge dieser Maßnahmen sollen der Benz eine neue Klimaanlage erhalten und eine originale Alarmanlage.



Text: Frank Ebeling

Fotos: Mathias Ebeling

Mercedes-Fans Facts

Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz 190E 2.6 Sportline (W201)

Baujahr: 1990

Motor: Sechszylinder-Reihenmotor mit 2597 ccm, Leistung: 160 PS, originale Auspuffanlage, Luftfilterdeckel lackiert, 70 Liter-Tank nachgerüstet

Getriebe: Manuelles Fünfganggetriebe

Bremsen: Serie

Räder: Mercedes „Evo-Style“, 7,5 x 17 ET37 vo/hi

Reifen: Maxxis, 215/40-ZR17 vo/hi

Fahrwerk: Original

Karosserie: Spiegelkappen lackiert, mhw-Blinker, rot getönte Rückleuchten

Innenraum: Schwarze Lederausstattung

29 Bilder Fotostrecke | Fit wie eh und je: Mercedes Benz W201: 90er 190E 2.6 Sportline wird gehegt und gepflegt #01 #02