Feiert das S-Klasse-Coupé bei Mercedes-Benz ein Comeback? Darauf, dass die Mercedes-Oberklasse demnächst wieder zweitürig - vielleicht als MYTHOS-Modell - ins Rollen, kommt, deuten Bilder hin, die beim EUIPO (Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum) zwecks Designschutz eingereicht wurden. So weit. So gut. So eigentümlich, denn nicht Mercedes-Benz hat Patentschutz beantragt, sondern die Robu AG. Das wiederum ist jene Firma, die seinerzeit auch Musterschutz für den Bussink GT R Speedlegend beantragt hatte, bevor Mercedes mit dem PureSpeed ein sehr ähnliches Fahrzeug aus der Taufe hob. Die Frage lautet am Ende: Wer baut das Ding eigentlich?
Das S-Klasse-Coupé sei die schönste Art, Mercedes-Benz S-Klasse zu fahren, sagte einmal schwelgend Ex-Daimler-Chef Dieter Zetsche. Die Verbeugung vor dieser Karosserieform vom ehemals ersten Diener der Marke Mercedes-Benz war jedoch nicht gleichbedeutend mit einer Überlebensgarantie. Dem von Zetsche-Nachfolger Ola Källenius verordnete Sparzwang und Downsizings des Mercedes-Pkw-Modell-Portfolios fiel auch das S-Klasse-Coupé zum Opfer. Nach dem Modelljahr 2021 war für das S-Klasse-Coupé Schluss. Doch Halt! Wenn man in der Chefetage von Mercedes-Benz einmal dachte, dass man sich ein S-Klasse-Coupé sparen kann, so hat man kürzlich offenbar im Kopf umgeparkt.
Beim Europäischen Patentamt EUIPO wurde Musterschutz für ein zweitüriges Coupé mit dem prägnanten Detail einer geteilten Heckscheibe auf Basis des Mercedes-Benz W223 beantragt. Die Bilder zeigen ein S-Klasse-Coupé als Maybach-Variante und als AMG-Version - wobei die Patentbilder eine weniger sportliche Dachlinie zeigen, als dies bei einem 2-Door-Coupé gemeinhin üblich ist. Genaugenommen zeigen die Bilder eigentlich eine S-Klasse-Limousine-Karosserie ohne hintere Türen. So gesehen handelt es sich bei dem neuen Fahrzeug eher um ein zweitüriges Gran Coupé mit einer Extra-Portion Sport-Appeal, in dem man aber komfortabel wie in einer Limousine sitzen und fahren können soll.
Der Umstand, dass Mercedes-Benz diese Bilder nicht selbst, sondern die Robu AG anmeldetet, wirft deswegen Fragen auf, weil der Mercedes-Fans.de Erlkönigjäger im Juni des letzten Jahres auf einem Mercedes-Werksgelände einen stark getarnten s-Klasse-Prototyp mit geteilter Heckscheibe fotografieren konnte. Zu diesem Zeitpunkt war an die Wiedergeburt eines zweitürigen S-Klasse-Coupés allerdings noch gar nicht zu denken. Die Optik der geteilten Heckscheibe erklärten wir uns seinerzeit ganz pragmatisch in Form des sogenannten Fahrsacks. Bei diesem Ding handelt es sich um eine Installation in Tarnoptik, die benutzt wird, um Prototypen innerhalb des Werkes in von außen einsehbaren Bereichen von Halle zu Halle fahren zu können, ohne ungebetenen "Zaungästen" sensible Details preiszugeben. Jetzt aber kommt man ins Grübeln.
Nun die Schlussfrage: Wenn Mercedes-Benz ein S-Klasse-Coupé mit geteilter Heckscheibe entwickelt, warum meldet der Erfinder des Automobils nicht selber Musterschutz für dieses Fahrzeug an?
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