Autobauer-Krise: Auch bei Mercedes herrscht "Notalarm"

Mercedes-Benz schockt mit Gewinnwarnung

Autobauer-Krise: Auch bei Mercedes herrscht "Notalarm": Mercedes-Benz schockt mit Gewinnwarnung
Erstellt am 20. September 2024

Die deutschen Automobilbauer stecken in der Krise. Die Fahrzeughersteller taumeln. Es droht ein Dominoeffekt. Erst wankte VW, dann gab BMW eine Gewinnwarnung heraus und nun meldet Mercedes-Benz einen akuten Schwächeanfall mit düsterer Prognose.

Gestern abend gab Mercedes-Benz wie aus heiterem Himmel eine Gewinnwarnung für 2024 bekannt. Der Erfinder des Automobils rechnet für die Pkw-Sparte für 2024 mit einem erheblichen Rückgang bei Marge und Ergebnis. Es ist die zweite Gewinnwarnung in diesem Jahr.
Bei der Vorlage der Zahlen zum 2. Quartal, die einen deutlichen Rückgang des Gewinns im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeuteten, gab Mercedes CEO noch einen zuversichtlichen Ausblick auf den Verlauf des zweiten Halbjahres. Neue Modelle würden die Wende bringen und das zuletzt schwächelnde China-Geschäft würde wieder anspringen.
Seit heute weiß man: Der demonstrative Optimismus, dass es für Mercedes-Benz ab Juli 2024 wieder aufwärtsgehen würde, war vielleicht nicht mehr als ein Pfeifen im dunklen Keller.

Ist die Luxusstrategie der richtige Weg in die Zukunft des Stern

Der dramatische Einbruch der Marge, den Mercedes-Benz jetzt erwartet, deckt schonungslos die Schwäche in der Luxusstrategie von Mercedes-Benz auf. Man setzte auf hochpreisige Highend-Pkw und voll auf den chinesischen Markt. Jetzt geht die Rechnung nicht auf und Stuttgart ist in Not. Der akute Schwächeanfall wird sicherlich Kritiker auf den Plan rufen, welche die China-- und Luxusstrategie von Mercedes-Chef Ola Källenius ins Visier nehmen werden. Man wird Fragen stellen. Auf die Antworten darf man gespannt sein.

Die wichtigsten Infos zur gestrigen Gewinnwarnung von Mercedes-Benz hat die Redaktion in vier Punten zusammengefasst.

Gewinnprognose drastisch gesenkt
Mercedes-Benz erwartet für 2024 einen deutlich geringeren Gewinn im Vergleich zum Vorjahr. Das liegt vor allem an einem rückläufigen Geschäft von Mercedes-Benz Cars. Die margenstarken Oberklassemodelle sind weniger gefragt, als geplant. In der Folge senkt Mercedes-Benz die erwartete Gewinnmarge in der Sparte Mercedes-Benz Cars von 10-11 % auf 7,5-8,5 % gesenkt.

Rückgang der Verkaufszahlen in China
Einer der Hauptgründe für die sinkenden Gewinne sind schwache Verkäufe in China, auch im Luxussegment. Die Nachfrage nach Mercedes-Oberklassemodelle ist schwach. Mercedes-CEO Källenius führt den Nachfrageeinbruch in China auf eine dortige Immobilienkrise zurück. Diese führe zu einer Zurückhaltung bei den Konsumausgaben, selbst bei wohlhabenden Käufern.

Zweite Korrektur der Gewinnprognosekorrektur
Mit der gestrigen Gewinnwarnung musste der Erfinder des Automobils bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten seine Gewinnerwartungen korrigieren. Vor allem der Absatz von Luxusmodellen, die üblicherweise höhere Gewinnmargen erzielen, ist rückläufig.

Aktienkurs von Mercedes brach ein
Die unerwartete Gewinnwarnung führte zu einem deutlichen Rückgang des Aktienkurses von Mercedes-Benz am gestrigen Tag um bis zu 8,4 %. Die Anteilsscheine von Mercedes-Benz erreichten damit ein Zwei-Jahres-Tief von 54,05 Euro.

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