Heute vor 20 Jahren: Mercedes-Benz Coupe Studie als CLK Vorläufer

4. - 14. März 1993 - Genfer Autosalon: CLK Verläufer zeigt eine neue Interpretation des Mercedes-Gesichts

Heute vor 20 Jahren: Mercedes-Benz Coupe Studie als CLK Vorläufer: 4. - 14. März 1993 - Genfer Autosalon: CLK Verläufer zeigt eine neue Interpretation des Mercedes-Gesichts
Erstellt am 4. März 2013

Auf dem Genfer Automobil-Salon 1993 - vor genau 20 Jahren - präsentiert Mercedes-Benz mit der Studie eines eleganten viersitzigen Coupés eine neue Interpretation des Mercedes-Gesichts. Die 1995 vorgestellte E-Klasse (Baureihe 210) und der 1997 eingeführte CLK bringen Design-Elemente der Coupé-Studie in die Serienproduktion.

Die Coupé-Studie zeigt ein neues Gesicht der Marke – sie schaut mit vier Augen in die Welt. Eine schlanke Kühlermaske, vier einzelne, elliptische Scheinwerfer – zwei große außen, zwei kleinere innen –, flankiert von stark modellierten Kotflügeln, sorgen für Diskussionsstoff. Sieht so die künftige Frontpartie eines

Mercedes-Benz aus? Die Designer der Marke können es sich vorstellen – und beteiligen mit der Präsentation der seriennahen Studie die Öffentlichkeit an der Entscheidungsfindung. Ein konstruktiver Dialog entsteht. Natürlich gibt es Befürworter des bisherigen Gesichts mit rechteckigen Scheinwerfer-Einheiten. Doch die überwiegende Resonanz auf das Vier-Augen-Gesicht ist sehr positiv. Die Entscheidung fällt für die Serienproduktion, und zwar gleich bei einem der wichtigsten Modelle von Mercedes-Benz: 1995 erscheint die vollkommen neu entwickelte E-Klasse mit dem Vier-Augen-Gesicht.

Noch eine marktforschende Aufgabe erfüllt das in Genf präsentierte Mobil: Wie würden die Kunden ein neues viersitziges Coupé mit Mercedes-Stern aufnehmen? Auch hier ist die Antwort klar – so, wie es in Genf präsentiert wurde, gäbe es eine gute Zahl von Käufern. Die müssen sich noch bis 1997 gedulden, denn erst dann erscheint das CLK Coupé (C 208). Es sieht der Studie von Genf verblüffend ähnlich und ist ein Beweis dafür, wie seriennah Design von Mercedes-Benz schon lange Zeit vor dem Serienstart ist. „Wir bemühen uns nicht um die Kreation eines versponnenen Show-Cars mit unsinnigen Effekthaschereien, die kurzzeitiges Erstaunen hervorrufen und schon nach wenigen Automobil-Salons wieder in der Versenkung verschwinden“, sagt der damalige Design-Chef Bruno Sacco. 1998 folgt das CLK Cabriolet und macht die Baureihe zu einer kleinen, eigenen Modellfamilie. Die technische Basis und einige Komponenten liefert die C-Klasse.

Der erste Mercedes-Benz mit „Fastback“-Heck

Die Coupé-Studie in Genf hat ein interessantes Detail: Obwohl sie ein – wenngleich kurzes – Heck hat, geben ihr die Designer keinen klassischen Kofferraumdeckel, sondern eine große, die Scheibe mit einfassende und bis zur Stoßfängerkante reichende Heckklappe. Damit ist sie der erste Mercedes-Benz mit „Fastback“-Heck und nimmt zu einem kleinen Teil das C-Klasse Sportcoupé vorweg, das freilich erst im Herbst 2000 debütiert und die Heckklappe als ganz wesentliches Stilelement hat.

Die Eleganz des Exterieurs setzt sich fort im Innenraum mit seinen vier Einzelsitzen. Die Formel für das dortige Design lautet: flüssige Formen und keine Schnörkel. Zentrales und prägendes Element ist die von der Instrumententafel bis zur Hutablage durchgängige Mittelkonsole. Glattleder, edles Mikrofaser-Vlies und Holztäfelung sorgen für eine Atmosphäre noblen automobilen Wohnens. Daneben hat Ergonomie höchste Bedeutung, wie eh und je bei Mercedes-Benz. Ein Beispiel sind die Vordersitze mit asymmetrischer Kopfstützen-Anbindung. Diese sogenannten Ergo-Wing-Sitze haben einen aufwendigen Unterbau und wirken dennoch sehr filigran. Der gute Sitzkomfort ist ihnen schon anzusehen, vor allem aber zu spüren. Selbst im Schulterbereich bieten sie besten Seitenhalt und stützen auch dort die Wirbelsäule.

Die Coupé-Studie ist kein Showcar – sie ist voll fahrfähig. Unter der Motorhaube geht ein Achtzylindermotor mit 5 Liter Hubraum zu Werk, der 235 kW (320 PS) leistet und ein Drehmoment von 470 Newtonmetern bei 3900/min bietet – auch das eine Vorwegnahme, diesmal des CLK 500. Ein Maß für die Alltagstauglichkeit des Coupés ist das Kofferraumvolumen mit großzügigen 485 Litern. Viele Eigenschaften machen ein Auto aus. Die Coupé-Studie von Mercedes-Benz zeigt mit ihren mannigfaltigen Auswirkungen auf Serienprodukte des Herstellers, dass dies auch für ein Konzeptfahrzeug mit dem Stern gilt.

Die Coupé-Studie hat das Herz des CLK 500

10 Jahre später feiert man mit den Cabriolets der Baureihe 209 auf dem Genfer Automobil-Salon die zweite, vollkommen neu entwickelte Generation des CLK Cabriolets Weltpremiere (rechts A 209, links A 208).

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