Happy Birthday Mercedes C-Klasse

Stiller Geburtstag für den Baby Benz der zweiten Generation // 20 Jahre W202 // Händlerpremiere 18.Juni 1993

Happy Birthday Mercedes C-Klasse : Stiller Geburtstag für den Baby Benz der zweiten Generation // 20 Jahre W202 // Händlerpremiere 18.Juni 1993
Erstellt am 18. März 2013

Vor 20 Jahren ersetzte die Mercedes-Benz C-Klasse den "Baby Benz" genannten Typ 190 der Baureihe W201: Mit dem Verkaufsstart der C-Klasse (W202) werden auch die Typenbezeichnungen aller Mercedes-Benz Pkw-Modelle geändert. So gehen auch die stilistisch überarbeiteten Modelle der Baureihe 124 gehen unter der neuen Bezeichnung "E-Klasse" an den Start, und in der SL-Baureihe R 129, nun "SL-Klasse" genannt, lösen die Modelle SL 280 und SL 320 die bisherigen Sechszylindertypen 300 SL und 300 SL-24 ab.

Ein der dreistelligen Zahl voranstehender Buchstabe oder eine Buchstabenkombination - wie C oder SL - gibt nun die Klassenzugehörigkeit an, und die nachgestellten Buchstaben wie D, E, T, S etc., die bisher der Kennzeichnung von Motor- oder Karosserievarianten dienten, entfallen.

Damit ordnen die Stuttgarter die Baureihenbezeichnung analog zur Mercedes-Benz S-Klasse, die diese Namen offiziell seit der Baureihe W116 und dem Jahr 1972 trägt. Nach 1.879.629 gebauten Modellen des Typ 190 in 11 Jahren Produktionszeit trägt die neue Baureihe 202 als erste den Namen Mercedes-Benz C-Klasse.

Die wichtigsten Vorzüge des neuen "kleinen" Mercedes waren deutlich mehr Innenraum, mehr aktive und passive Sicherheit und mehr Komfort bei nahezu unveränderten Außenmaßen. Mit einer erheblich umfangreicheren Serienausstattung, die u.a. Fullsize-Fahrer-Airbag, integralen Seitenaufprallschutz, ABS, Servolenkung, 5-Gang-Getriebe und Zentralverriegelung umfaßte, und gegenüber den Vorgängertypen praktisch unveränderten Verkaufspreisen wurde die neue Preis/Wert-Philosophie von Mercedes-Benz wirkungsvoll demonstriert.

Drei Ausstattungslinien für eine Baureihe

Eine Neuerung stellte das Konzept verschiedener Design- und Ausstattungslines dar, in denen die C-Klasse Typen angeboten wurden. Zur Auswahl standen neben der "klassischen Version" die drei Varianten "Esprit", "Elegance" und "Sport". Für Kunden, die die dynamische Erscheinung ihrer C-Klasse noch weiter steigern möchten, steht außerdem eine AMG-Version mit tiefergelegtem Sportfahrwerk, Leichtmetallrädern im AMG-Design, modifizierter Front- und Heckschürze sowie dezenten Seitenschwellern zur Verfügung.

Das Typenprogramm der C-Klasse umfaßte zunächst sieben Modelle, davon drei mit Dieselmotor und vier mit Ottomotor. Die Palette der Ottomotoren bestand im wesentlichen aus den bekannten Vierventil-Aggregaten, die sich seit Oktober 1992 bereits in der Baureihe 124 bewährt hatten. Eine Neuheit stellte das 1,8-l-Triebwerk dar, das als Abwandlung der 2,0-l-Variante ebenfalls mit Vierventiltechnik und elektronischer Einspritzanlage mit P-Motorsteuerung ausgerüstet war. Von den Dieselmotoren hatte man nur das 2,0-l-Aggregat aus der Vorgängerbaureihe übernommen. Mit den neu entwickelten 2,2-l- und 2,5-l-Triebwerken OM 604 und OM 605 erlebte der Vierventil-Dieselmotor seine Weltpremiere. Alle Dieselmodelle waren serienmäßig mit Abgasrückführung und Oxidationskatalysator ausgerüstet.

280 PS starke C-Klasse: C36 AMG

Im September 1993 wurde auf der IAA in Frankfurt mit dem C 36 AMG die leistungsstärkste Variante der C-Klasse präsentiert. Angetrieben wird das Topmodell der Baureihe von einem 206 kW (280 PS) starken 3,6-l-Sechszylinder-Aggregat mit Vierventiltechnik, das bei AMG aus dem bewährten 3,2-l-Motor entwickelt wurde.

Im September 1995 präsentierte sich, wiederum auf der Frankfurter IAA, ein überarbeitetes Modellprogramm der C-Klasse, nachdem im Februar, nur 22 Monate nach dem Produktionsstart, bereits das 500.000ste Exemplar von der Montagelinie gefahren war. Im Vordergrund der Modellpflege hatte eine Aktualisierung und Aufwertung der Ausstattungslines gestanden. Die "klassische Version", die nun konsequent als eigenständige Ausstattungsline betrachtet und dementsprechend in "Classic" umbenannt wurde, sowie die "Esprit"-Variante verfügten nun auch über Blinkleuchten mit farblosen Deckgläsern sowie bichromatische Rückleuchten. Bei allen Ausstattungslines wurde das Interieur verbessert und aktualisiert.

Ab September 1995 wurden alle Modelle einheitlich mit Reifen der Dimension 195/65 R_15 ausgerüstet und die Spurweite vorn, unabhängig davon, um 6 mm erhöht. Außer den genannten Detailverbesserungen, die allen Typen der Baureihe zugute kamen, wurde in Frankfurt zwei völlig neue Modellvarianten der C-Klasse vorgestellt. Besonderes Aufsehen erregte der C 230 Kompressor, dessen neu entwickelter 2,3-l-Vierzylindermotor mit 193 PS zum ersten Mal nach mehr als 50jähriger Unterbrechung mit einem Roots-Gebläse ausgerüstet war.

Seit August 1996 gibt es speziell die Taxiversion des C 220 Diesel auch mit einem leistungsreduzierten Motor, der 55 kW (75 PS) mobilisiert und ausschließlich in Pflanzenölmethylester-Ausführung geliefert wird. Ebenfalls ab August 1996 stand für alle Modelle der C-Klasse das neue 5-Gang-Automatikgetriebe mit elektronischer Steuerung zur Verfügung. Die neue Getriebegeneration ermöglicht eine Senkung des Kraftstoffverbrauchs, eine Komforterhöhung im Hinblick auf Motorgeräusch sowie Anzahl und Qualität der Schaltvorgänge, eine weitere Erhöhung der Zuverlässigkeit und Lebensdauer sowie schließlich eine Reduzierung der Wartungskosten.

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Überarbeitetes Design für das Erfolgsmodell

Im Juni 1997 präsentierte sich die C-Klasse, die in den vier Jahren seit ihrem Serienstart über eine Million mal vom Band gelaufen war, mit überarbeitetem Design, reichhaltigerer Serienausstattung und modernerer Technik. Trotz der verbesserten Ausstattung, die in allen vier Lines deutliche Sicherheits- und Komfortvorteile bot, blieben die Verkaufspreise im Einklang mit der Preis-Wert-Strategie des Unternehmens unverändert.

Im Mittelpunkt der Modellpflege stand der Einsatz von zwei neuentwickelten V6-Motoren mit 2,4 l und 2,8 l Hubraum. Der 125 kW (170 PS) starke C 240 fungierte im Inlands-Verkaufsprogramm als Nachfolger des Vierzylindermodells C 230 und ermöglichte Mercedes-Kunden einen preisgünstigen Einstieg in die Sechszylinderklasse. Das 2,8-l-Aggregat, das im März bereits seine Premiere in der E-Klasse erlebt hatte, löste nun auch in der C-Klasse den bewährten Reihensechszylinder gleichen Hubraums ab.

Die stilistische Überarbeitung beinhaltete für alle C-Klasse-Modelle neugestaltete Front- und Heckstoßfänger, in Wagenfarbe lackierte Schwellerverkleidungen mit sportlichem Design, dunkel getönte Heckleuchten sowie eine leicht modifizierte Kühlermaske. Das dynamische Erscheinungsbild der C-Klasse wurde durch dieses Maßnahmenpaket noch stärker betont. Im Innenraum boten neuentwickelte Türverkleidungen und Sitzbezüge mehr Komfort.

Neben den dezenten stilistischen Retuschen an Karosserie und Inneneinrichtung umfaßten die Modellpflegemaßnahmen eine deutliche Aufwertung der Serienausstattung, zu der nun auch Sidebags in den vorderen Türen, Leistungsgurtstraffer mit Gurtkraftbegrenzern an den Vordersitzen sowie der elektronische Bremsassistent gehörten.

Neu in der C-Klasse war außerdem das Mercedes-Benz Fahrberechtigungssystem ELCODE, das Diebstahlschutz und Komfort perfektionierte und über einen elektronischen Tür- und Zündschlüssel bedient wird. Das ebenfalls neu eingeführte Aktive Service System ASSYST ermöglichte bedarfsgerechte Wartungsintervalle, die den tatsächlichen Einsatzbedingungen entsprechen und sich dadurch von 15.000 km auf durchschnittlich 22.500 km verlängerten.

C43 - die erste C-Klasse mit V8-Power

Auf der IAA in Frankfurt erlebten im September 1997 zwei weitere C-Klasse-Typen ihre Weltpremiere. Der C 43 AMG fungierte als Nachfolger des C 36, von dem bis Juni 1997 immerhin 5.221 Exemplare gebaut worden waren. Sein neu entwickelter, 225 kW (306 PS) starker 4,3-l-V8-Motor mit Dreiventiltechnik und Doppelzündung sowie die reichhaltige Serienausstattung, die neben Automatikgetriebe und Klimatisierungsautomatik u. a. auch das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP umfaßte, machten den C 43 zum Topmodell der Baureihe. Erstmals war damit auch in der C-Klasse ein Achtzylindermodell lieferbar.

Die zweite Neuvorstellung lag zwar am anderen Ende des Leistungsspektrums, hatte aber einen nicht minder spektakulären Auftritt. Der C 220 CDI, in Frankfurt noch unter der Bezeichnung C 220 Turbodiesel präsentiert, verfügte als weltweit erster Serien-Pkw über einen Dieselmotor mit Direkteinspritzung nach dem Common-Rail-Prinzip. Sein 92 kW (125 PS) starker Vierzylindermotor OM 611 entwickelte bereits ab 1800 /min ein beachtliches Drehmoment von 300 Nm.

Im August 1999 wurde das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP für alle Modelle der C-Klasse in den serienmäßigen Ausstattungsumfang übernommen. Das vier Jahre zuvor als Weltneuheit eingeführte Fahrsicherheitssystem gehörte damit bei allen Mercedes-Benz Pkw-Modellen außer der G-Klasse, der V-Klasse und dem ML 230 zur Serienausstattung.

Die C-Klasse - ein Million Seller!

Im Mai 2000 kam es bei den Limousinen der C-Klasse zum Generationswechsel, als die Markteinführung der im März 2000 präsentierten Baureihe W 203 begann. Gleichzeitig endete die Produktion des W 202 zunächst in Sindelfingen und einen Monat später auch im Werk Bremen. In etwas mehr als sieben Fertigungsjahren waren insgesamt 1.626.383 Limousinen entstanden, von denen 869.703 Stück aus Sindelfinger Produktion stammten und 756.680 Exemplare in Bremen vom Band gelaufen waren.

Die bei weitem erfolgreichste Variante der zweiten C-Klasse-Generation war das Einsteigermodell C 180, das mit 583.514 Einheiten fast 36 % der Gesamtstückzahl ausmachte und zum meistgebauten Mercedes-Benz Pkw-Modell überhaupt wurde.

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